Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.Hütten-Verwalter. Schmeltz- und Hütten-Sachen gereichen kan/ Bestes bera-then. 3. Alle und iede Schmeltz-Hütten zu rechter Zeit mit Holtz und Kohl versehen/ deßwegen sich vor dem Jahres-Schluß mit dem Berg-Hauptmann/ und Hütten-Reuter/ eines gewissen Uberschlags vergleichen/ was man folgenden Jahres bey ieder Hütte und in Summa bedürffe/ dann nebenst dem Ober-Auff- seher/ und Floßmeistern/ eine solche Abtheilung derer Höltzer/ und Holtzschlägere/ als auch derer Kohlfuhren machen helffen/ daß niemands über die Billigkeit damit beleget werde. 4. Alle diejenigen Fuhren und Höltzer/ so der gemachten Abtheilung zuwieder/ nicht verführet/ noch verschlagen werden/ bey ieden Jahres-Schluß notiren, und darüber/ wie auch über die Uffgelder/ richtige Rechnung halten. 5. Nebenst dem Ober-Auffseher zu rechter Zeit Bericht ein- schicken/ damit das Kohlfuhr-Patent und Holtzschlags Befeh- lige und Reste darauff eingerichtet/ und ausgefertiget werden können. 6. Nebenst dem Hütten-Reuter auf gute verständige Hüt- tenmeister/ Vorläuffer/ Schmeltzer/ und Abtreiber/ und zugleich dahin trachten/ daß dergleichen Persohnen bey den Alten iederzeit erzogen/ und wohl abgerichtet werden. 7. Nicht nachgeben/ daß ein Schichtmeister nach eigenen Willen und Wohlgelegenheit seiner obliegenden Dienst-Verrich- tungen sich mit seiner Gewercken Schmeltz-Arbeit in diese oder jene Hütte/ wo sonst überhäuffte Arbeit/ dringe/ andere Hütten dargegen/ samt denen kostbaren Zugehörungen ohne Nutz ledig/ und die darbey hoch ins Geld lauffende Floß-Holtz- und Kohlen- Vorräthe in Gefahr und zu Schaden stehen lassen. 8. Welchem Schichtmeister aber in einer Hütte zu schmel- tzen gestattet/ der soll/ so lange er seine Oefen mit der Ertz-Liefe- rung/ oder Vorräthen an Schlacken/ zu fördern vermag/ von neuen Einkömlingen nicht abgedrungen/ sondern von Hütten- Verwalter/ und Hütten-Reuter darbey geschützt werden. 9. Nebenst dem Hütten-Reuter nicht gestatten/ daß die Gewer-
Huͤtten-Verwalter. Schmeltz- und Huͤtten-Sachen gereichen kan/ Beſtes bera-then. 3. Alle und iede Schmeltz-Huͤtten zu rechter Zeit mit Holtz und Kohl verſehen/ deßwegen ſich vor dem Jahres-Schluß mit dem Berg-Hauptmann/ und Huͤtten-Reuter/ eines gewiſſen Uberſchlags vergleichen/ was man folgenden Jahres bey ieder Huͤtte und in Summa beduͤrffe/ dann nebenſt dem Ober-Auff- ſeher/ und Floßmeiſtern/ eine ſolche Abtheilung derer Hoͤltzer/ und Holtzſchlaͤgere/ als auch derer Kohlfuhren machen helffen/ daß niemands uͤber die Billigkeit damit beleget werde. 4. Alle diejenigen Fuhren und Hoͤltzer/ ſo der gemachten Abtheilung zuwieder/ nicht verfuͤhret/ noch verſchlagen werden/ bey ieden Jahres-Schluß notiren, und daruͤber/ wie auch uͤber die Uffgelder/ richtige Rechnung halten. 5. Nebenſt dem Ober-Auffſeher zu rechter Zeit Bericht ein- ſchicken/ damit das Kohlfuhr-Patent und Holtzſchlags Befeh- lige und Reſte darauff eingerichtet/ und ausgefertiget werden koͤnnen. 6. Nebenſt dem Huͤtten-Reuter auf gute verſtaͤndige Huͤt- tenmeiſter/ Vorlaͤuffer/ Schmeltzer/ und Abtreiber/ und zugleich dahin trachten/ daß dergleichen Perſohnen bey den Alten iederzeit erzogen/ und wohl abgerichtet werden. 7. Nicht nachgeben/ daß ein Schichtmeiſter nach eigenen Willen und Wohlgelegenheit ſeiner obliegenden Dienſt-Verrich- tungen ſich mit ſeiner Gewercken Schmeltz-Arbeit in dieſe oder jene Huͤtte/ wo ſonſt uͤberhaͤuffte Arbeit/ dringe/ andere Huͤtten dargegen/ ſamt denen koſtbaren Zugehoͤrungen ohne Nutz ledig/ und die darbey hoch ins Geld lauffende Floß-Holtz- und Kohlen- Vorraͤthe in Gefahr und zu Schaden ſtehen laſſen. 8. Welchem Schichtmeiſter aber in einer Huͤtte zu ſchmel- tzen geſtattet/ der ſoll/ ſo lange er ſeine Oefen mit der Ertz-Liefe- rung/ oder Vorraͤthen an Schlacken/ zu foͤrdern vermag/ von neuen Einkoͤmlingen nicht abgedrungen/ ſondern von Huͤtten- Verwalter/ und Huͤtten-Reuter darbey geſchuͤtzt werden. 9. Nebenſt dem Huͤtten-Reuter nicht geſtatten/ daß die Gewer-
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Huͤtten-Verwalter.
Schmeltz- und Huͤtten-Sachen gereichen kan/ Beſtes bera-
then.
3. Alle und iede Schmeltz-Huͤtten zu rechter Zeit mit Holtz
und Kohl verſehen/ deßwegen ſich vor dem Jahres-Schluß mit
dem Berg-Hauptmann/ und Huͤtten-Reuter/ eines gewiſſen
Uberſchlags vergleichen/ was man folgenden Jahres bey ieder
Huͤtte und in Summa beduͤrffe/ dann nebenſt dem Ober-Auff-
ſeher/ und Floßmeiſtern/ eine ſolche Abtheilung derer Hoͤltzer/ und
Holtzſchlaͤgere/ als auch derer Kohlfuhren machen helffen/ daß
niemands uͤber die Billigkeit damit beleget werde.
4. Alle diejenigen Fuhren und Hoͤltzer/ ſo der gemachten
Abtheilung zuwieder/ nicht verfuͤhret/ noch verſchlagen werden/
bey ieden Jahres-Schluß notiren, und daruͤber/ wie auch uͤber
die Uffgelder/ richtige Rechnung halten.
5. Nebenſt dem Ober-Auffſeher zu rechter Zeit Bericht ein-
ſchicken/ damit das Kohlfuhr-Patent und Holtzſchlags Befeh-
lige und Reſte darauff eingerichtet/ und ausgefertiget werden
koͤnnen.
6. Nebenſt dem Huͤtten-Reuter auf gute verſtaͤndige Huͤt-
tenmeiſter/ Vorlaͤuffer/ Schmeltzer/ und Abtreiber/ und zugleich
dahin trachten/ daß dergleichen Perſohnen bey den Alten iederzeit
erzogen/ und wohl abgerichtet werden.
7. Nicht nachgeben/ daß ein Schichtmeiſter nach eigenen
Willen und Wohlgelegenheit ſeiner obliegenden Dienſt-Verrich-
tungen ſich mit ſeiner Gewercken Schmeltz-Arbeit in dieſe oder
jene Huͤtte/ wo ſonſt uͤberhaͤuffte Arbeit/ dringe/ andere Huͤtten
dargegen/ ſamt denen koſtbaren Zugehoͤrungen ohne Nutz ledig/
und die darbey hoch ins Geld lauffende Floß-Holtz- und Kohlen-
Vorraͤthe in Gefahr und zu Schaden ſtehen laſſen.
8. Welchem Schichtmeiſter aber in einer Huͤtte zu ſchmel-
tzen geſtattet/ der ſoll/ ſo lange er ſeine Oefen mit der Ertz-Liefe-
rung/ oder Vorraͤthen an Schlacken/ zu foͤrdern vermag/ von
neuen Einkoͤmlingen nicht abgedrungen/ ſondern von Huͤtten-
Verwalter/ und Huͤtten-Reuter darbey geſchuͤtzt werden.
9. Nebenſt dem Huͤtten-Reuter nicht geſtatten/ daß die
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