Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.Hütten-Wäscher. darvon kommen (durchlassen/ hernach übers Sieb zu Schlichund Gräupeln setzen/ und uffs reineste auffbereiten und schmel- tzen. 2. Auch/ nach Anweisung des Hüttenmeisters/ nöthige Fluß-Schlacken aus den Halden auffsuchen. 3. Die Vorläuffer-Knechte/ und Schlacken-Läuffer beym Hüttenhoff-Schmeltzen lohnen/ die rohen Bley- und Kupffer- Steine/ so von diesem Schmeltzen kommen/ zubrennen/ auch an- dere bey diesem Schmeltzen nöthige Arbeit mehr verrichten/ und bey ihrer Annehmung gewöhnliche Eydes-Pflicht ablegen. 4. Hingegen wird ihnen ihr Lohn/ nach der ausgebrachten feinen Marck/ und nicht nach der Woche gereichet/ und zwar des- wegen; weil Sie [1.] die obgedachten Vorläuffer-Knechte/ und Schlackenläuffer Löhnungen darvon zu entrichten. [2.] Das Gekrätz mit Fleiß/ und reiner waschen und auffbereiten müs- sen/ damit [3.] hierdurch das vergebliche Kohl- und Bley- Brennen/ und hieraus erwachsender Schade/ vermieden bleiben möchte. 5. Es gehöret aber eigentlich zum Hüttenhoff-Gekrätze: [1.] Die Lehm-Herde aus allen Hohen-Krummen- und Stich-Oefen/ wenn dieselben abgetragen/ und wieder neu auffgeführet werden müssen. [2.] Was qvartaliter bey Ausreumung der Treib- Häuser/ und in denen Leschfassen/ darinnen man die Stich-Eisen und Furckeln abkühlet/ sich gesamlet. [3.] Das Schlacken-Kleine/ was durch den Krail fället/ wenn die Vorläuffer-Knechte Mon- tags/ nach verrichteten Zumachen der Oefen/ die Schlacken- Gruben von voriger Woche Schmeltz-Arbeit reumen/ auch was zu selbiger Zeit der Hutmann aus dem Ofengestübe mit dem Räder ausrädelt/ welches iedesmahl der Hüttenmeister/ in derer Vorläuffer Anwesenheit/ durch die Wäscher zusammen ziehen/ und in die Wäsche lauffen lassen soll. [4.] Dasjenige Kleine/ so bey der Einfüllung uff den Hüttenhoff/ wenn die aus der Hütten auff dem Hüttenhoff gestürtzte Schlacken/ Geschur/ und Ofenbrüche zum Schmeltzen wieder vorgelauffen werden; Von dem Schmeltzen vor dem Stich-Ofen aber gehöret dem Hüttenhoff von täglichen Ausbrennen der also genante Fuchs- mist/ nehmlich das Auge in der Vorwand/ der eine Kinnbacken an C c
Huͤtten-Waͤſcher. darvon kommen (durchlaſſen/ hernach uͤbers Sieb zu Schlichund Graͤupeln ſetzen/ und uffs reineſte auffbereiten und ſchmel- tzen. 2. Auch/ nach Anweiſung des Huͤttenmeiſters/ nöthige Fluß-Schlacken aus den Halden auffſuchen. 3. Die Vorlaͤuffer-Knechte/ und Schlacken-Läuffer beym Hüttenhoff-Schmeltzen lohnen/ die rohen Bley- und Kupffer- Steine/ ſo von dieſem Schmeltzen kommen/ zubrennen/ auch an- dere bey dieſem Schmeltzen noͤthige Arbeit mehr verrichten/ und bey ihrer Annehmung gewoͤhnliche Eydes-Pflicht ablegen. 4. Hingegen wird ihnen ihr Lohn/ nach der ausgebrachten feinen Marck/ und nicht nach der Woche gereichet/ und zwar des- wegen; weil Sie [1.] die obgedachten Vorlaͤuffer-Knechte/ und Schlackenlaͤuffer Loͤhnungen darvon zu entrichten. [2.] Das Gekraͤtz mit Fleiß/ und reiner waſchen und auffbereiten muͤſ- ſen/ damit [3.] hierdurch das vergebliche Kohl- und Bley- Brennen/ und hieraus erwachſender Schade/ vermieden bleiben moͤchte. 5. Es gehoͤret aber eigentlich zum Huͤttenhoff-Gekraͤtze: [1.] Die Lehm-Herde aus allen Hohen-Krummen- und Stich-Oefen/ wenn dieſelben abgetragen/ und wieder neu auffgefuͤhret werden muͤſſen. [2.] Was qvartaliter bey Ausreumung der Treib- Haͤuſer/ und in denen Leſchfaſſen/ darinnen man die Stich-Eiſen und Furckeln abkuͤhlet/ ſich geſamlet. [3.] Das Schlacken-Kleine/ was durch den Krail faͤllet/ wenn die Vorlaͤuffer-Knechte Mon- tags/ nach verrichteten Zumachen der Oefen/ die Schlacken- Gruben von voriger Woche Schmeltz-Arbeit reumen/ auch was zu ſelbiger Zeit der Hutmann aus dem Ofengeſtuͤbe mit dem Raͤder ausraͤdelt/ welches iedesmahl der Huͤttenmeiſter/ in derer Vorlaͤuffer Anweſenheit/ durch die Waͤſcher zuſammen ziehen/ und in die Waͤſche lauffen laſſen ſoll. [4.] Dasjenige Kleine/ ſo bey der Einfuͤllung uff den Huͤttenhoff/ wenn die aus der Huͤtten auff dem Huͤttenhoff geſtuͤrtzte Schlacken/ Geſchur/ und Ofenbruͤche zum Schmeltzen wieder vorgelauffen werden; Von dem Schmeltzen vor dem Stich-Ofen aber gehoͤret dem Huͤttenhoff von taͤglichen Ausbrennen der alſo genante Fuchs- miſt/ nehmlich das Auge in der Vorwand/ der eine Kinnbacken an C c
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Huͤtten-Waͤſcher.
darvon kommen (durchlaſſen/ hernach uͤbers Sieb zu Schlich
und Graͤupeln ſetzen/ und uffs reineſte auffbereiten und ſchmel-
tzen.
2. Auch/ nach Anweiſung des Huͤttenmeiſters/ nöthige
Fluß-Schlacken aus den Halden auffſuchen.
3. Die Vorlaͤuffer-Knechte/ und Schlacken-Läuffer beym
Hüttenhoff-Schmeltzen lohnen/ die rohen Bley- und Kupffer-
Steine/ ſo von dieſem Schmeltzen kommen/ zubrennen/ auch an-
dere bey dieſem Schmeltzen noͤthige Arbeit mehr verrichten/ und
bey ihrer Annehmung gewoͤhnliche Eydes-Pflicht ablegen.
4. Hingegen wird ihnen ihr Lohn/ nach der ausgebrachten
feinen Marck/ und nicht nach der Woche gereichet/ und zwar des-
wegen; weil Sie [1.] die obgedachten Vorlaͤuffer-Knechte/ und
Schlackenlaͤuffer Loͤhnungen darvon zu entrichten. [2.] Das
Gekraͤtz mit Fleiß/ und reiner waſchen und auffbereiten muͤſ-
ſen/ damit [3.] hierdurch das vergebliche Kohl- und Bley-
Brennen/ und hieraus erwachſender Schade/ vermieden bleiben
moͤchte.
5. Es gehoͤret aber eigentlich zum Huͤttenhoff-Gekraͤtze: [1.]
Die Lehm-Herde aus allen Hohen-Krummen- und Stich-Oefen/
wenn dieſelben abgetragen/ und wieder neu auffgefuͤhret werden
muͤſſen. [2.] Was qvartaliter bey Ausreumung der Treib-
Haͤuſer/ und in denen Leſchfaſſen/ darinnen man die Stich-Eiſen
und Furckeln abkuͤhlet/ ſich geſamlet. [3.] Das Schlacken-Kleine/
was durch den Krail faͤllet/ wenn die Vorlaͤuffer-Knechte Mon-
tags/ nach verrichteten Zumachen der Oefen/ die Schlacken-
Gruben von voriger Woche Schmeltz-Arbeit reumen/ auch
was zu ſelbiger Zeit der Hutmann aus dem Ofengeſtuͤbe mit
dem Raͤder ausraͤdelt/ welches iedesmahl der Huͤttenmeiſter/ in
derer Vorlaͤuffer Anweſenheit/ durch die Waͤſcher zuſammen
ziehen/ und in die Waͤſche lauffen laſſen ſoll. [4.] Dasjenige
Kleine/ ſo bey der Einfuͤllung uff den Huͤttenhoff/ wenn die aus
der Huͤtten auff dem Huͤttenhoff geſtuͤrtzte Schlacken/ Geſchur/
und Ofenbruͤche zum Schmeltzen wieder vorgelauffen werden;
Von dem Schmeltzen vor dem Stich-Ofen aber gehoͤret dem
Huͤttenhoff von taͤglichen Ausbrennen der alſo genante Fuchs-
miſt/ nehmlich das Auge in der Vorwand/ der eine Kinnbacken
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