Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.Marckscheider. 9. Damit aber denen Gewercken an ihren vermessenen Felde kein Abbruch geschehe/ so soll ein ieder Marckscheider in Hineinbringung des ersten Lochsteins vom Tage einerley und gleiche Ortung und Stunde des streichenden Ganges zu halten/ und einer dem andern dessen ungeweigert zu berichten verbunden seyn/ was nun vor Ortung auff einem Gang zum ersten/ da er fündig worden/ gehalten/ derselben sollen die andern nach belehn- ten Maasen auch folgen. 10. So ein Marckscheider gezogen/ sich aber nachgehends entweder durch offene Durchschläge/ oder andern Augenschein/ deßwegen ein Irrthum finden würde/ so soll doch/ ob gleich sol- cher Zug durch die Gewercken oder ihre Schichtmeister ange- nommen/ der Bergmeister einem ieglichen bey seiner im Berg- buch verschriebenen Belehnung erhalten/ und der Zug unkräff- tig seyn/ der Marckscheider aber die wegen verbrachten unverstän- digen Ziehens verursachten Unkosten erstatten. 11. Weil des Marckscheiders Gebühren nicht wohl uff ein genantes zu stellen/ indem es an einen Ort mehr Mühe/ als an andern giebt/ und mit Abnehmen der Tonlegen auch sonst be- schwerlicher fället/ so sollen solche iedesmahl von Bergmei- ster und Geschwornen entweder nach denen Berg-Lachtern/ oder Winckeln erkand/ (iedoch daß von einer Lachter nicht über neun Pfennige/ von einen Winckel aber über drey Groschen nicht komme) auch/ wenn er über Feld reisen muß/ ihme des Tages über ein halber Gülden außer die Marck- scheid-Gebühr/ nicht gereichet werden. Muther
Marckſcheider. 9. Damit aber denen Gewercken an ihren vermeſſenen Felde kein Abbruch geſchehe/ ſo ſoll ein ieder Marckſcheider in Hineinbringung des erſten Lochſteins vom Tage einerley und gleiche Ortung und Stunde des ſtreichenden Ganges zu halten/ und einer dem andern deſſen ungeweigert zu berichten verbunden ſeyn/ was nun vor Ortung auff einem Gang zum erſten/ da er fuͤndig worden/ gehalten/ derſelben ſollen die andern nach belehn- ten Maaſen auch folgen. 10. So ein Marckſcheider gezogen/ ſich aber nachgehends entweder durch offene Durchſchlaͤge/ oder andern Augenſchein/ deßwegen ein Irrthum finden wuͤrde/ ſo ſoll doch/ ob gleich ſol- cher Zug durch die Gewercken oder ihre Schichtmeiſter ange- nommen/ der Bergmeiſter einem ieglichen bey ſeiner im Berg- buch verſchriebenen Belehnung erhalten/ und der Zug unkraͤff- tig ſeyn/ der Marckſcheider aber die wegen verbrachten unverſtaͤn- digen Ziehens verurſachten Unkoſten erſtatten. 11. Weil des Marckſcheiders Gebuͤhren nicht wohl uff ein genantes zu ſtellen/ indem es an einen Ort mehr Muͤhe/ als an andern giebt/ und mit Abnehmen der Tonlegen auch ſonſt be- ſchwerlicher faͤllet/ ſo ſollen ſolche iedesmahl von Bergmei- ſter und Geſchwornen entweder nach denen Berg-Lachtern/ oder Winckeln erkand/ (iedoch daß von einer Lachter nicht uͤber neun Pfennige/ von einen Winckel aber uͤber drey Groſchen nicht komme) auch/ wenn er uͤber Feld reiſen muß/ ihme des Tages uͤber ein halber Guͤlden außer die Marck- ſcheid-Gebuͤhr/ nicht gereichet werden. Mutheꝛ
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Marckſcheider.
9. Damit aber denen Gewercken an ihren vermeſſenen
Felde kein Abbruch geſchehe/ ſo ſoll ein ieder Marckſcheider in
Hineinbringung des erſten Lochſteins vom Tage einerley und
gleiche Ortung und Stunde des ſtreichenden Ganges zu halten/
und einer dem andern deſſen ungeweigert zu berichten verbunden
ſeyn/ was nun vor Ortung auff einem Gang zum erſten/ da er
fuͤndig worden/ gehalten/ derſelben ſollen die andern nach belehn-
ten Maaſen auch folgen.
10. So ein Marckſcheider gezogen/ ſich aber nachgehends
entweder durch offene Durchſchlaͤge/ oder andern Augenſchein/
deßwegen ein Irrthum finden wuͤrde/ ſo ſoll doch/ ob gleich ſol-
cher Zug durch die Gewercken oder ihre Schichtmeiſter ange-
nommen/ der Bergmeiſter einem ieglichen bey ſeiner im Berg-
buch verſchriebenen Belehnung erhalten/ und der Zug unkraͤff-
tig ſeyn/ der Marckſcheider aber die wegen verbrachten unverſtaͤn-
digen Ziehens verurſachten Unkoſten erſtatten.
11. Weil des Marckſcheiders Gebuͤhren nicht wohl uff ein
genantes zu ſtellen/ indem es an einen Ort mehr Muͤhe/ als an
andern giebt/ und mit Abnehmen der Tonlegen auch ſonſt be-
ſchwerlicher faͤllet/ ſo ſollen ſolche iedesmahl von Bergmei-
ſter und Geſchwornen entweder nach denen Berg-Lachtern/
oder Winckeln erkand/ (iedoch daß von einer Lachter nicht uͤber
neun Pfennige/ von einen Winckel aber uͤber drey Groſchen
nicht komme) auch/ wenn er uͤber Feld reiſen muß/ ihme des
Tages uͤber ein halber Guͤlden außer die Marck-
ſcheid-Gebuͤhr/ nicht gereichet
werden.
Mutheꝛ
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