der den heiligen Christoph gewöhnlich begleitende Einsiedler mit seiner Leuchte, unten ganz im Vor- grunde auf der einen Seite der heilige Benedict, eine raphaelische Gestalt, auf der andern der heilige Egidius, den durchbohrenden Pfeil im Arm, neben ihm sein Reh. Die milde treuherzige Freundlich- keit im Gesichte des durch die Fluten nur mühsam unter seiner wunderbar schweren Last fortschreiten- den Riesen, das stille Felsenbett des breiten Stroms, die Schönheit der beiden jugendlichen Heiligen, die Wahrheit des Ganzen, gewahren einen unbeschreib- lich wohlthuenden Eindruck von Abgeschiedenheit und frommer Ruhe. Beide zu diesem Gemälde ge- hörende Flügelbilder zeigen die Bildnisse des Dona- tors und seiner Familie. Den Vater und seine Söhne begleitet als ihr Schutzpatron der heilige Wilhelm, glänzend gewapnet im prächtigem Harnisch, ein Krieger Gottes. Neben der Mutter und ihren Töchtern steht freundlich und anmuthig die heilige Barbara. Eine wunderschöne, vom Mittelbilde ausgehende Landschaft bildet auch hier den Hinter- grund, grün und frisch wie die Natur selbst; die
der den heiligen Chriſtoph gewöhnlich begleitende Einſiedler mit ſeiner Leuchte, unten ganz im Vor- grunde auf der einen Seite der heilige Benedict, eine raphaeliſche Geſtalt, auf der andern der heilige Egidius, den durchbohrenden Pfeil im Arm, neben ihm ſein Reh. Die milde treuherzige Freundlich- keit im Geſichte des durch die Fluten nur mühſam unter ſeiner wunderbar ſchweren Laſt fortſchreiten- den Rieſen, das ſtille Felſenbett des breiten Stroms, die Schönheit der beiden jugendlichen Heiligen, die Wahrheit des Ganzen, gewahren einen unbeſchreib- lich wohlthuenden Eindruck von Abgeſchiedenheit und frommer Ruhe. Beide zu dieſem Gemälde ge- hörende Flügelbilder zeigen die Bildniſſe des Dona- tors und ſeiner Familie. Den Vater und ſeine Söhne begleitet als ihr Schutzpatron der heilige Wilhelm, glänzend gewapnet im prächtigem Harniſch, ein Krieger Gottes. Neben der Mutter und ihren Töchtern ſteht freundlich und anmuthig die heilige Barbara. Eine wunderſchöne, vom Mittelbilde ausgehende Landſchaft bildet auch hier den Hinter- grund, grün und friſch wie die Natur ſelbſt; die
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der den heiligen Chriſtoph gewöhnlich begleitende
Einſiedler mit ſeiner Leuchte, unten ganz im Vor-
grunde auf der einen Seite der heilige Benedict,
eine raphaeliſche Geſtalt, auf der andern der heilige
Egidius, den durchbohrenden Pfeil im Arm, neben
ihm ſein Reh. Die milde treuherzige Freundlich-
keit im Geſichte des durch die Fluten nur mühſam
unter ſeiner wunderbar ſchweren Laſt fortſchreiten-
den Rieſen, das ſtille Felſenbett des breiten Stroms,
die Schönheit der beiden jugendlichen Heiligen, die
Wahrheit des Ganzen, gewahren einen unbeſchreib-
lich wohlthuenden Eindruck von Abgeſchiedenheit
und frommer Ruhe. Beide zu dieſem Gemälde ge-
hörende Flügelbilder zeigen die Bildniſſe des Dona-
tors und ſeiner Familie. Den Vater und ſeine
Söhne begleitet als ihr Schutzpatron der heilige
Wilhelm, glänzend gewapnet im prächtigem Harniſch,
ein Krieger Gottes. Neben der Mutter und ihren
Töchtern ſteht freundlich und anmuthig die heilige
Barbara. Eine wunderſchöne, vom Mittelbilde
ausgehende Landſchaft bildet auch hier den Hinter-
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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/158>, abgerufen am 04.12.2024.
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