grunde die Gattin jenes Mannes, eine schöne Frau mittlern Alters; sie betet aus einem Buche, welches mit täuschender Wahrheit aus der Tafel hervortritt. Vier ganz junge Mädchen, ihre Töchter, sind im lieblichen Kreise um sie versammlet, andächtig betend wie sie, in kindlicher Einfalt. Elisabeth, die Schutzheilige der frommen Gruppe, blickt freundlich auf sie hin, eine Krone schmückt das Haupt der Heiligen; eine zweite ruht auf dem Buche, welches sie in der Hand trägt.
Beide Flügelbilder drehen sich auf Angeln, und die Rückseite derselben bietet eine vielleicht noch anziehendere Darstellung. Durch die großen Bogen einer offnen Halle blickt man auf der ersten Tafel in den einen Halbkreis bildenden Hof eines mit Säulen geschmückten Pallastes, über welchen noch höhere Gebäude zu den Wolken emporsteigen. Jn der Halle knieet eine Frau neben einem ganz jungen Mädchen, doch scheinen beide durch das Anschauen irgend eines äußern Gegenstandes vom Gebete ab- gezogen. Das Kind besonders ist sichtbar zerstreut, und in seinem Gemüth gleichsam wider Willen nach
grunde die Gattin jenes Mannes, eine ſchöne Frau mittlern Alters; ſie betet aus einem Buche, welches mit täuſchender Wahrheit aus der Tafel hervortritt. Vier ganz junge Mädchen, ihre Töchter, ſind im lieblichen Kreiſe um ſie verſammlet, andächtig betend wie ſie, in kindlicher Einfalt. Eliſabeth, die Schutzheilige der frommen Gruppe, blickt freundlich auf ſie hin, eine Krone ſchmückt das Haupt der Heiligen; eine zweite ruht auf dem Buche, welches ſie in der Hand trägt.
Beide Flügelbilder drehen ſich auf Angeln, und die Rückſeite derſelben bietet eine vielleicht noch anziehendere Darſtellung. Durch die großen Bogen einer offnen Halle blickt man auf der erſten Tafel in den einen Halbkreis bildenden Hof eines mit Säulen geſchmückten Pallaſtes, über welchen noch höhere Gebäude zu den Wolken emporſteigen. Jn der Halle knieet eine Frau neben einem ganz jungen Mädchen, doch ſcheinen beide durch das Anſchauen irgend eines äußern Gegenſtandes vom Gebete ab- gezogen. Das Kind beſonders iſt ſichtbar zerſtreut, und in ſeinem Gemüth gleichſam wider Willen nach
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grunde die Gattin jenes Mannes, eine ſchöne Frau
mittlern Alters; ſie betet aus einem Buche, welches
mit täuſchender Wahrheit aus der Tafel hervortritt.
Vier ganz junge Mädchen, ihre Töchter, ſind im
lieblichen Kreiſe um ſie verſammlet, andächtig betend
wie ſie, in kindlicher Einfalt. Eliſabeth, die
Schutzheilige der frommen Gruppe, blickt freundlich
auf ſie hin, eine Krone ſchmückt das Haupt der
Heiligen; eine zweite ruht auf dem Buche, welches
ſie in der Hand trägt.
Beide Flügelbilder drehen ſich auf Angeln,
und die Rückſeite derſelben bietet eine vielleicht noch
anziehendere Darſtellung. Durch die großen Bogen
einer offnen Halle blickt man auf der erſten Tafel
in den einen Halbkreis bildenden Hof eines mit
Säulen geſchmückten Pallaſtes, über welchen noch
höhere Gebäude zu den Wolken emporſteigen. Jn
der Halle knieet eine Frau neben einem ganz jungen
Mädchen, doch ſcheinen beide durch das Anſchauen
irgend eines äußern Gegenſtandes vom Gebete ab-
gezogen. Das Kind beſonders iſt ſichtbar zerſtreut,
und in ſeinem Gemüth gleichſam wider Willen nach
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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/162>, abgerufen am 04.12.2024.
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