"Dörflein, zunächst dabei gelegen, mit Namen "Eytas, und sein Geschlecht hat sich genähret der "Ochsen und Pferde, aber meines Vaters Vater "ist genannt gewest Antoni Dürer, ist Knabenweis "in das obgedachte Städtlein kommen zu einem "Goldschmidt, und hat das Handwerk bei ihm ge- "lernet. Darnach hat er sich verheirathet mit "einer Jungfrauen mit Namen Elisabeth, mit der "hat er eine Tochter, Catharina und drei Söhne "geboren, den ersten Sohn, Albrecht Dürer, der "ist mein lieber Vater gewest, der ist auch ein "Goldschmidt worden, ein künstlicher reiner "Mann. Darnach ist Albrecht Dürer, mein lieber "Vater, in Teutschland kommen, lang in Nieder- "land gewest, bei den großen Künstlern, und auf "die lezt her gen Nürnberg kommen, als man ge- "zehlet hat nach Christi Geburt 1455 Jahr, an "S. Loyen Tag, und auf denselben Tag hatte "Philipp Birkheimer Hochzeit auf der Vesten, und "war ein großer Tanz unter der großen Linden; "darnach hat mein lieber Vater, Albrecht Dürer, "dem alten Jeronymus Heller, der mein Ahnherr
„Dörflein, zunächſt dabei gelegen, mit Namen „Eytas, und ſein Geſchlecht hat ſich genähret der „Ochſen und Pferde, aber meines Vaters Vater „iſt genannt geweſt Antoni Dürer, iſt Knabenweis „in das obgedachte Städtlein kommen zu einem „Goldſchmidt, und hat das Handwerk bei ihm ge- „lernet. Darnach hat er ſich verheirathet mit „einer Jungfrauen mit Namen Eliſabeth, mit der „hat er eine Tochter, Catharina und drei Söhne „geboren, den erſten Sohn, Albrecht Dürer, der „iſt mein lieber Vater geweſt, der iſt auch ein „Goldſchmidt worden, ein künſtlicher reiner „Mann. Darnach iſt Albrecht Dürer, mein lieber „Vater, in Teutſchland kommen, lang in Nieder- „land geweſt, bei den großen Künſtlern, und auf „die lezt her gen Nürnberg kommen, als man ge- „zehlet hat nach Chriſti Geburt 1455 Jahr, an „S. Loyen Tag, und auf denſelben Tag hatte „Philipp Birkheimer Hochzeit auf der Veſten, und „war ein großer Tanz unter der großen Linden; „darnach hat mein lieber Vater, Albrecht Dürer, „dem alten Jeronymus Heller, der mein Ahnherr
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„Dörflein, zunächſt dabei gelegen, mit Namen
„Eytas, und ſein Geſchlecht hat ſich genähret der
„Ochſen und Pferde, aber meines Vaters Vater
„iſt genannt geweſt Antoni Dürer, iſt Knabenweis
„in das obgedachte Städtlein kommen zu einem
„Goldſchmidt, und hat das Handwerk bei ihm ge-
„lernet. Darnach hat er ſich verheirathet mit
„einer Jungfrauen mit Namen Eliſabeth, mit der
„hat er eine Tochter, Catharina und drei Söhne
„geboren, den erſten Sohn, Albrecht Dürer, der
„iſt mein lieber Vater geweſt, der iſt auch ein
„Goldſchmidt worden, ein künſtlicher reiner
„Mann. Darnach iſt Albrecht Dürer, mein lieber
„Vater, in Teutſchland kommen, lang in Nieder-
„land geweſt, bei den großen Künſtlern, und auf
„die lezt her gen Nürnberg kommen, als man ge-
„zehlet hat nach Chriſti Geburt 1455 Jahr, an
„S. Loyen Tag, und auf denſelben Tag hatte
„Philipp Birkheimer Hochzeit auf der Veſten, und
„war ein großer Tanz unter der großen Linden;
„darnach hat mein lieber Vater, Albrecht Dürer,
„dem alten Jeronymus Heller, der mein Ahnherr
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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/234>, abgerufen am 24.11.2024.
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