"gesehen wunderliche künstliche Ding, und hab mich "verwundert der subtilen Jngenio der Menschen in "fremden Landen."
"Jtem Madonna Margarethe (die Statthal- "terin) die hat zu Brüssel nach mir geschickt, und "mir zugesagt sie woll meine Beförderin seyn gegen "König Karl, und hat sich sonderlich ganz tugend- "lich gegen mich erzeigt. Hab ihr mein gestochnen "Passion geschenkt, desgleichen ein solchen ihrem "Pfenning-Meister mit Namen Jan Marini, und "hab ihn auch mit den Kohlen konterfeit. Jtem "als ich bin gewest in des von Nassau Haus, da "hab ich gesehn das gut Gemähl in der Kapellen "das Meister Hugo (Hugo van der Goes) gemacht "hat."
"Jtem Meister Bernhardt (Bernhard von "Oelay) hat mich geladen, der Maler, und hat "ein solch köstlich Mahl zugericht, das ich nit "glaub daß erzeugt sei mit zehn Gulden. Dazu "haben sich von ihm selbs geladen mir gut Gesell- "schaften zu leisten, der Frau Margareth Schatz- "meister den ich konterfeit hab, und des Königs
„geſehen wunderliche künſtliche Ding, und hab mich „verwundert der ſubtilen Jngenio der Menſchen in „fremden Landen.“
„Jtem Madonna Margarethe (die Statthal- „terin) die hat zu Brüſſel nach mir geſchickt, und „mir zugeſagt ſie woll meine Beförderin ſeyn gegen „König Karl, und hat ſich ſonderlich ganz tugend- „lich gegen mich erzeigt. Hab ihr mein geſtochnen „Paſſion geſchenkt, desgleichen ein ſolchen ihrem „Pfenning-Meiſter mit Namen Jan Marini, und „hab ihn auch mit den Kohlen konterfeit. Jtem „als ich bin geweſt in des von Naſſau Haus, da „hab ich geſehn das gut Gemähl in der Kapellen „das Meiſter Hugo (Hugo van der Goes) gemacht „hat.“
„Jtem Meiſter Bernhardt (Bernhard von „Oelay) hat mich geladen, der Maler, und hat „ein ſolch köſtlich Mahl zugericht, das ich nit „glaub daß erzeugt ſei mit zehn Gulden. Dazu „haben ſich von ihm ſelbs geladen mir gut Geſell- „ſchaften zu leiſten, der Frau Margareth Schatz- „meiſter den ich konterfeit hab, und des Königs
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„geſehen wunderliche künſtliche Ding, und hab mich
„verwundert der ſubtilen Jngenio der Menſchen in
„fremden Landen.“
„Jtem Madonna Margarethe (die Statthal-
„terin) die hat zu Brüſſel nach mir geſchickt, und
„mir zugeſagt ſie woll meine Beförderin ſeyn gegen
„König Karl, und hat ſich ſonderlich ganz tugend-
„lich gegen mich erzeigt. Hab ihr mein geſtochnen
„Paſſion geſchenkt, desgleichen ein ſolchen ihrem
„Pfenning-Meiſter mit Namen Jan Marini, und
„hab ihn auch mit den Kohlen konterfeit. Jtem
„als ich bin geweſt in des von Naſſau Haus, da
„hab ich geſehn das gut Gemähl in der Kapellen
„das Meiſter Hugo (Hugo van der Goes) gemacht
„hat.“
„Jtem Meiſter Bernhardt (Bernhard von
„Oelay) hat mich geladen, der Maler, und hat
„ein ſolch köſtlich Mahl zugericht, das ich nit
„glaub daß erzeugt ſei mit zehn Gulden. Dazu
„haben ſich von ihm ſelbs geladen mir gut Geſell-
„ſchaften zu leiſten, der Frau Margareth Schatz-
„meiſter den ich konterfeit hab, und des Königs
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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/259>, abgerufen am 21.11.2024.
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