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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822.

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Gesundheit zerstörte. Ein heitrer Strahl brach in-
dessen doch noch in das Dunkel seiner Tage, als
Melanchton, im Jahr 1526 zum drittenmal, wegen
der Einweihung des Gymnasiums von St. Ägidien,
Nürnberg besuchte. Bei seinem Freunde Pirkheimer
lernte Albrecht Dürer den Mann kennen, der schon
um Luthers willen ihm theuer seyn mußte, und ver-
lebte dort mit ihm manche herzerhebende Stunde,
in trostreichen frommen Gesprächen und gegenseitiger
erfreulicher Mittheilung ihrer Gedanken.

Zwei Jahre später, im Jahr 1528, am 6.
April, in der Charwoche, im sieben und funfzigsten
Jahre seines Alters, entschwang sich sein entfesselter
Geist, und ein metallner Sarkophag mit einer lateini-
schen Jnschrift bezeichnete die Stelle, wo man auf
dem Kirchhof der St. Johanniskirche seine sterbliche
Hülle zur Ruhe brachte.

Von seinem Leben in der lezten Zeit und
seinem Tode, wie auch von seinem Verhältniß zu
seinen Freunden, gibt Bilibald Pirkheimer im An-
fange des schon erwähnten merkwürdigen Briefes
ein zu rührendes und treues Bild, als daß man


Geſundheit zerſtörte. Ein heitrer Strahl brach in-
deſſen doch noch in das Dunkel ſeiner Tage, als
Melanchton, im Jahr 1526 zum drittenmal, wegen
der Einweihung des Gymnaſiums von St. Ägidien,
Nürnberg beſuchte. Bei ſeinem Freunde Pirkheimer
lernte Albrecht Dürer den Mann kennen, der ſchon
um Luthers willen ihm theuer ſeyn mußte, und ver-
lebte dort mit ihm manche herzerhebende Stunde,
in troſtreichen frommen Geſprächen und gegenſeitiger
erfreulicher Mittheilung ihrer Gedanken.

Zwei Jahre ſpäter, im Jahr 1528, am 6.
April, in der Charwoche, im ſieben und funfzigſten
Jahre ſeines Alters, entſchwang ſich ſein entfeſſelter
Geiſt, und ein metallner Sarkophag mit einer lateini-
ſchen Jnſchrift bezeichnete die Stelle, wo man auf
dem Kirchhof der St. Johanniskirche ſeine ſterbliche
Hülle zur Ruhe brachte.

Von ſeinem Leben in der lezten Zeit und
ſeinem Tode, wie auch von ſeinem Verhältniß zu
ſeinen Freunden, gibt Bilibald Pirkheimer im An-
fange des ſchon erwähnten merkwürdigen Briefes
ein zu rührendes und treues Bild, als daß man

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[261/0273] Geſundheit zerſtörte. Ein heitrer Strahl brach in- deſſen doch noch in das Dunkel ſeiner Tage, als Melanchton, im Jahr 1526 zum drittenmal, wegen der Einweihung des Gymnaſiums von St. Ägidien, Nürnberg beſuchte. Bei ſeinem Freunde Pirkheimer lernte Albrecht Dürer den Mann kennen, der ſchon um Luthers willen ihm theuer ſeyn mußte, und ver- lebte dort mit ihm manche herzerhebende Stunde, in troſtreichen frommen Geſprächen und gegenſeitiger erfreulicher Mittheilung ihrer Gedanken. Zwei Jahre ſpäter, im Jahr 1528, am 6. April, in der Charwoche, im ſieben und funfzigſten Jahre ſeines Alters, entſchwang ſich ſein entfeſſelter Geiſt, und ein metallner Sarkophag mit einer lateini- ſchen Jnſchrift bezeichnete die Stelle, wo man auf dem Kirchhof der St. Johanniskirche ſeine ſterbliche Hülle zur Ruhe brachte. Von ſeinem Leben in der lezten Zeit und ſeinem Tode, wie auch von ſeinem Verhältniß zu ſeinen Freunden, gibt Bilibald Pirkheimer im An- fange des ſchon erwähnten merkwürdigen Briefes ein zu rührendes und treues Bild, als daß man

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Zitationshilfe: Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/273>, abgerufen am 24.11.2024.