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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.

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furchtsvoll zu dem Kinde hingeneigt, bietet der
zweite König seine reiche Gabe, während von der
andern Seite der Mohrenkönig mit kühnem Schritt,
jedoch entblößten Hauptes, herantritt. Dießmal ist
er ein wirklicher Mohr von kleiner, fast zwergähn-
licher Gestalt. Die übrigen Umgebungen sind un-
gemein vollendet in der Ausführung, und geben
dem Ganzen etwas Heiteres, wozu die Frische des
blühenden Kolorits nicht wenig beiträgt.

Mehrere von Johann Schwartz in Holz ge-
schnittne Zeichnungen, haben ihm auch in diesem
Zweige der Kunst unter den Meistern seiner Zeit
einen ehrenvollen Plaz erworben; vor Allem eine
Darstellung des Heilandes, der von einem Nachen
in der Mitte des Stromes dem Volke predigt,
wobei der Künstler viele bedeutende, geistreich
gedachte und gezeichnete Gruppen der am Ufer
versammelten Zuhörer anbrachte. Auch einige mit
Pfeil und Bogen bewaffnete Türken zu Pferde,
von ihm auf die nämliche Weise abgebildet, werden
sehr gelobt.

furchtsvoll zu dem Kinde hingeneigt, bietet der
zweite König ſeine reiche Gabe, während von der
andern Seite der Mohrenkönig mit kühnem Schritt,
jedoch entblößten Hauptes, herantritt. Dießmal iſt
er ein wirklicher Mohr von kleiner, faſt zwergähn-
licher Geſtalt. Die übrigen Umgebungen ſind un-
gemein vollendet in der Ausführung, und geben
dem Ganzen etwas Heiteres, wozu die Friſche des
blühenden Kolorits nicht wenig beiträgt.

Mehrere von Johann Schwartz in Holz ge-
ſchnittne Zeichnungen, haben ihm auch in dieſem
Zweige der Kunſt unter den Meiſtern ſeiner Zeit
einen ehrenvollen Plaz erworben; vor Allem eine
Darſtellung des Heilandes, der von einem Nachen
in der Mitte des Stromes dem Volke predigt,
wobei der Künſtler viele bedeutende, geiſtreich
gedachte und gezeichnete Gruppen der am Ufer
verſammelten Zuhörer anbrachte. Auch einige mit
Pfeil und Bogen bewaffnete Türken zu Pferde,
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[173/0181] furchtsvoll zu dem Kinde hingeneigt, bietet der zweite König ſeine reiche Gabe, während von der andern Seite der Mohrenkönig mit kühnem Schritt, jedoch entblößten Hauptes, herantritt. Dießmal iſt er ein wirklicher Mohr von kleiner, faſt zwergähn- licher Geſtalt. Die übrigen Umgebungen ſind un- gemein vollendet in der Ausführung, und geben dem Ganzen etwas Heiteres, wozu die Friſche des blühenden Kolorits nicht wenig beiträgt. Mehrere von Johann Schwartz in Holz ge- ſchnittne Zeichnungen, haben ihm auch in dieſem Zweige der Kunſt unter den Meiſtern ſeiner Zeit einen ehrenvollen Plaz erworben; vor Allem eine Darſtellung des Heilandes, der von einem Nachen in der Mitte des Stromes dem Volke predigt, wobei der Künſtler viele bedeutende, geiſtreich gedachte und gezeichnete Gruppen der am Ufer verſammelten Zuhörer anbrachte. Auch einige mit Pfeil und Bogen bewaffnete Türken zu Pferde, von ihm auf die nämliche Weiſe abgebildet, werden ſehr gelobt.

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Zitationshilfe: Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck02_1822/181>, abgerufen am 21.11.2024.