Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.leicht nur wenige Monden früher, der ewigen Umstrahlt vom zwiefachen Glanz der hohen leicht nur wenige Monden früher, der ewigen Umſtrahlt vom zwiefachen Glanz der hohen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0073" n="63"/> leicht nur wenige Monden früher, der ewigen<lb/> Heimath zugeſchwungen, doch Michael Angelo lebte<lb/> und wirkte noch in voller Thatkraft ſeines Geiſtes,<lb/> und Julius Romano, und ſo viele Meiſter, deren<lb/> große Namen damals der Unſterblichkeit zuſtrebten.</p><lb/> <p>Umſtrahlt vom zwiefachen Glanz der hohen<lb/> Gegenwart und der herrlichſten Vergangenheit,<lb/> durchwandelte nun Schoreel die weiten Räume dieſer<lb/> der Kunſt geheiligten Stadt; jeder Schritt, jeder<lb/> Blick brachte ihm unſäglichen Gewinn. Wie er<lb/> dieſen Aufenthalt in Rom benutzte ausführlicher<lb/> zu berichten, wäre unnütze Wiederholung des oft<lb/> ſchon Geſagten; er athmete hier in ſeinem eigent-<lb/> lichen Element, und weihte jeden Augenblick ſeines<lb/> Lebens dem unabläſſigen Streben, zu erringen, was<lb/> er von Andern ſo glorreich errungen ſah, während<lb/> die ſeinem Gemüth inwohnende Treue ihn dabei<lb/> immer feſter an die Natur band, und ihn vor glän-<lb/> zenden Abwegen bewahrte. Vor Allem zogen<lb/> Raphaels Werke ihn an; verloren in ihrem Anblick,<lb/> brachte er vor ihnen die ſeligſten Stunden hin; er<lb/> fühlte ſich tief im Gemüthe dem hohen einfachen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [63/0073]
leicht nur wenige Monden früher, der ewigen
Heimath zugeſchwungen, doch Michael Angelo lebte
und wirkte noch in voller Thatkraft ſeines Geiſtes,
und Julius Romano, und ſo viele Meiſter, deren
große Namen damals der Unſterblichkeit zuſtrebten.
Umſtrahlt vom zwiefachen Glanz der hohen
Gegenwart und der herrlichſten Vergangenheit,
durchwandelte nun Schoreel die weiten Räume dieſer
der Kunſt geheiligten Stadt; jeder Schritt, jeder
Blick brachte ihm unſäglichen Gewinn. Wie er
dieſen Aufenthalt in Rom benutzte ausführlicher
zu berichten, wäre unnütze Wiederholung des oft
ſchon Geſagten; er athmete hier in ſeinem eigent-
lichen Element, und weihte jeden Augenblick ſeines
Lebens dem unabläſſigen Streben, zu erringen, was
er von Andern ſo glorreich errungen ſah, während
die ſeinem Gemüth inwohnende Treue ihn dabei
immer feſter an die Natur band, und ihn vor glän-
zenden Abwegen bewahrte. Vor Allem zogen
Raphaels Werke ihn an; verloren in ihrem Anblick,
brachte er vor ihnen die ſeligſten Stunden hin; er
fühlte ſich tief im Gemüthe dem hohen einfachen
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