Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.-- "Nimm dein Gewehr zurück!" rief Opiska -- "Halt ein! Halt ein!" rief Arnold, von -- "Jch meinte, du hättest mir Alles geboten, -- "Jch hatte mir gelobt," antwortete ihm Er öffnete mit diesen Worten seinen Rock und — „Nimm dein Gewehr zurück!“ rief Opiska — „Halt ein! Halt ein!“ rief Arnold, von — „Jch meinte, du hätteſt mir Alles geboten, — „Jch hatte mir gelobt,“ antwortete ihm Er öffnete mit dieſen Worten ſeinen Rock und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0052" n="44"/> <p>— „Nimm dein Gewehr zurück!“ rief Opiska<lb/> Toaki Arnolden mit gebietender Stimme zu, und zu-<lb/> gleich hob ſein rieſiger Arm ſich, mit dem furchtbaren<lb/> Tomahawk bewaffnet, hoch in die Luft empor, um<lb/> den Todesſtreich auf White-hawks Haupt zu führen.</p><lb/> <p>— „Halt ein! Halt ein!“ rief Arnold, von<lb/> Entſetzen ergriffen; „halt ein, Opiska Toaki! Jch<lb/> kann dir noch mehr für das Leben dieſes Jünglings<lb/> bieten!“</p><lb/> <p>— „Jch meinte, du hätteſt mir Alles geboten,<lb/> was du beſäßeſt, Bleichgeſicht?“ murmelte der Wilde,<lb/> indem er den mit der tödtlichen Waffe bewehrten Arm<lb/> ſenkte; „du haſt alſo gelogen, wie deine Brüder zu<lb/> lügen pflegen, wenn ſie uns beſuchen, um Handel mit<lb/> uns zu treiben? Jch hätte dich für beſſer gehalten,“<lb/> fügte er, einen vorwurfsvollen Blick auf ihn heftend,<lb/> hinzu.</p><lb/> <p>— „Jch hatte mir gelobt,“ antwortete ihm<lb/> Arnold, durch den ihm von dem Wilden gemachten<lb/> Vorwurf, wiewohl dieſer ungerecht war, einigermaßen<lb/> beſchämt, „mich niemals von dieſem Kleinode zu<lb/> trennen; doch da ich um keinen andern Preis mei-<lb/> nen Bruder retten kann, ſo nimm es hin, Opiska<lb/> Toaki!“</p><lb/> <p>Er öffnete mit dieſen Worten ſeinen Rock und<lb/> zog aus dem Buſen das reich in Gold und Diaman-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [44/0052]
— „Nimm dein Gewehr zurück!“ rief Opiska
Toaki Arnolden mit gebietender Stimme zu, und zu-
gleich hob ſein rieſiger Arm ſich, mit dem furchtbaren
Tomahawk bewaffnet, hoch in die Luft empor, um
den Todesſtreich auf White-hawks Haupt zu führen.
— „Halt ein! Halt ein!“ rief Arnold, von
Entſetzen ergriffen; „halt ein, Opiska Toaki! Jch
kann dir noch mehr für das Leben dieſes Jünglings
bieten!“
— „Jch meinte, du hätteſt mir Alles geboten,
was du beſäßeſt, Bleichgeſicht?“ murmelte der Wilde,
indem er den mit der tödtlichen Waffe bewehrten Arm
ſenkte; „du haſt alſo gelogen, wie deine Brüder zu
lügen pflegen, wenn ſie uns beſuchen, um Handel mit
uns zu treiben? Jch hätte dich für beſſer gehalten,“
fügte er, einen vorwurfsvollen Blick auf ihn heftend,
hinzu.
— „Jch hatte mir gelobt,“ antwortete ihm
Arnold, durch den ihm von dem Wilden gemachten
Vorwurf, wiewohl dieſer ungerecht war, einigermaßen
beſchämt, „mich niemals von dieſem Kleinode zu
trennen; doch da ich um keinen andern Preis mei-
nen Bruder retten kann, ſo nimm es hin, Opiska
Toaki!“
Er öffnete mit dieſen Worten ſeinen Rock und
zog aus dem Buſen das reich in Gold und Diaman-
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