Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.stücken eingeklemmt, eine neue Offenbarung in Gestalt Jetzt endlich, nach langen Jahren eines streng Dies war genug und mehr als genug, die leicht- ſtücken eingeklemmt, eine neue Offenbarung in Geſtalt Jetzt endlich, nach langen Jahren eines ſtreng Dies war genug und mehr als genug, die leicht- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0072" n="64"/> ſtücken eingeklemmt, eine neue Offenbarung in Geſtalt<lb/> einer in goldenen Deckeln eingeſchloſſenen Bibel finden<lb/> und den Ort nur durch Faſten und Gebet entdecken<lb/> würde.</p><lb/> <p>Jetzt endlich, nach langen Jahren eines ſtreng<lb/> ascetiſchen Lebens und Wandels, ſchloß Hieram ſeine<lb/> Mittheilungen, ſei der glückliche Augenblick gekommen<lb/> und der Prophet wirklich im Beſitze der goldenen Bi-<lb/> bel, deren Jnhalt ihm, obgleich ſie in nie vorher von<lb/> ihm geſehenen Characteren geſchrieben, völlig klar ſei<lb/> und ihm und ſeinen Anhängern alles nur zu wün-<lb/> ſchende zeitliche und ewige Glück verheiße.</p><lb/> <p>Dies war genug und mehr als genug, die leicht-<lb/> gläubige Menge für die neue Lehre und den neuen<lb/> Propheten zu entflammen. Man drängte ſich an<lb/> Hieram und überhäufte ihn mit Bitten und Geſchen-<lb/> ken, um durch ſeine Vermittlung mit dem Haupte der<lb/> Mormons in Verbindung zu kommen. Den nächſten<lb/> Freunden Hierams wurde bald das heißerſehnte Glück<lb/> zu Theil, den Saum des Gewandes des neuen Hohen-<lb/> prieſters küſſen zu dürfen, ja, von ihm in die Ge-<lb/> meinſchaft der Mormons aufgenommen zu werden,<lb/> was unter wunderbaren und geheimnißvollen Ceremo-<lb/> nien geſchah. Die Neueingeweihten mußten ſich durch<lb/> ſtrenges Faſten und Gebete auf die mit ihnen vorzu-<lb/> nehmende heilige Handlung vorbereiten. Ein Altar<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [64/0072]
ſtücken eingeklemmt, eine neue Offenbarung in Geſtalt
einer in goldenen Deckeln eingeſchloſſenen Bibel finden
und den Ort nur durch Faſten und Gebet entdecken
würde.
Jetzt endlich, nach langen Jahren eines ſtreng
ascetiſchen Lebens und Wandels, ſchloß Hieram ſeine
Mittheilungen, ſei der glückliche Augenblick gekommen
und der Prophet wirklich im Beſitze der goldenen Bi-
bel, deren Jnhalt ihm, obgleich ſie in nie vorher von
ihm geſehenen Characteren geſchrieben, völlig klar ſei
und ihm und ſeinen Anhängern alles nur zu wün-
ſchende zeitliche und ewige Glück verheiße.
Dies war genug und mehr als genug, die leicht-
gläubige Menge für die neue Lehre und den neuen
Propheten zu entflammen. Man drängte ſich an
Hieram und überhäufte ihn mit Bitten und Geſchen-
ken, um durch ſeine Vermittlung mit dem Haupte der
Mormons in Verbindung zu kommen. Den nächſten
Freunden Hierams wurde bald das heißerſehnte Glück
zu Theil, den Saum des Gewandes des neuen Hohen-
prieſters küſſen zu dürfen, ja, von ihm in die Ge-
meinſchaft der Mormons aufgenommen zu werden,
was unter wunderbaren und geheimnißvollen Ceremo-
nien geſchah. Die Neueingeweihten mußten ſich durch
ſtrenges Faſten und Gebete auf die mit ihnen vorzu-
nehmende heilige Handlung vorbereiten. Ein Altar
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |