Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.haben schien: "du sollst nicht über meine Großmuth Die Betrogene dankte ihm unter heißen Thränen Außer sich vor Freude, war Marie kaum im haben ſchien: „du ſollſt nicht über meine Großmuth Die Betrogene dankte ihm unter heißen Thränen Außer ſich vor Freude, war Marie kaum im <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0184" n="178"/> haben ſchien: „du ſollſt nicht über meine Großmuth<lb/> zu klagen haben und ich will ſelbſt, da dich das allein<lb/> beruhigen kann, in dieſe abenteuerliche Reiſe willi-<lb/> gen; aber nur unter der Bedingung, daß du dir die<lb/> Begleitung eines ganz ſichern, zuverläſſigen Mannes<lb/> gefallen läßt. Es iſt ein gewiſſer Hieram; du kennſt<lb/> ihn vielleicht nicht mehr, da er mehre Jahre abweſend<lb/> und in England und Jrland für meine Zwecke thätig<lb/> war, ich aber weiß, was ich an ihm habe, und wäre<lb/> er nicht vor einigen Tagen zurückgekehrt, könnte ich<lb/> ihm dich nicht anvertrauen, ſo würde ich nimmermehr<lb/> in dieſe Reiſe willigen.“</p><lb/> <p>Die Betrogene dankte ihm unter heißen Thränen<lb/> für ſeine vermeinte Güte und Großmuth und er ent-<lb/> fernte ſich, um, wie er ſagte, das Nöthige mit<lb/> Hieram zu verabreden.</p><lb/> <p>Außer ſich vor Freude, war Marie kaum im<lb/> Stande, die zur Reiſe nöthigen Anſtalten zu treffen;<lb/> auch war ſie in allen ſolchen Dingen höchſt unge-<lb/> ſchickt und durch Dina ſo verwöhnt geworden, daß<lb/> ſie Nichts recht anzufaſſen wußte. Sie wurde aber<lb/> doch, wohl oder übel, mit ihren Einrichtungen fertig<lb/> und mit Anbruch des Tages, als noch Alles in Nau-<lb/> voo im tiefſten Schlafe lag, führte Hieram, in dem<lb/> ſie, ſowie ſie ihn erblickte, eben Den erkannte, der<lb/> ſie dem Propheten in die Arme geführt, zwei gute<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [178/0184]
haben ſchien: „du ſollſt nicht über meine Großmuth
zu klagen haben und ich will ſelbſt, da dich das allein
beruhigen kann, in dieſe abenteuerliche Reiſe willi-
gen; aber nur unter der Bedingung, daß du dir die
Begleitung eines ganz ſichern, zuverläſſigen Mannes
gefallen läßt. Es iſt ein gewiſſer Hieram; du kennſt
ihn vielleicht nicht mehr, da er mehre Jahre abweſend
und in England und Jrland für meine Zwecke thätig
war, ich aber weiß, was ich an ihm habe, und wäre
er nicht vor einigen Tagen zurückgekehrt, könnte ich
ihm dich nicht anvertrauen, ſo würde ich nimmermehr
in dieſe Reiſe willigen.“
Die Betrogene dankte ihm unter heißen Thränen
für ſeine vermeinte Güte und Großmuth und er ent-
fernte ſich, um, wie er ſagte, das Nöthige mit
Hieram zu verabreden.
Außer ſich vor Freude, war Marie kaum im
Stande, die zur Reiſe nöthigen Anſtalten zu treffen;
auch war ſie in allen ſolchen Dingen höchſt unge-
ſchickt und durch Dina ſo verwöhnt geworden, daß
ſie Nichts recht anzufaſſen wußte. Sie wurde aber
doch, wohl oder übel, mit ihren Einrichtungen fertig
und mit Anbruch des Tages, als noch Alles in Nau-
voo im tiefſten Schlafe lag, führte Hieram, in dem
ſie, ſowie ſie ihn erblickte, eben Den erkannte, der
ſie dem Propheten in die Arme geführt, zwei gute
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |