Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.gar nicht bemerkt zu werden, denn Niemand be- Arnold war sehr müde und so fand ihn der er- Als unser Freund aus dem Wigwam trat, bot gar nicht bemerkt zu werden, denn Niemand be- Arnold war ſehr müde und ſo fand ihn der er- Als unſer Freund aus dem Wigwam trat, bot <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0021" n="15"/> gar nicht bemerkt zu werden, denn Niemand be-<lb/> wegte ſich, Niemand erkundigte ſich nach den Ankom-<lb/> menden.</p><lb/> <p>Arnold war ſehr müde und ſo fand ihn der er-<lb/> ſehnte Schlaf bald. Als er erwachte, ſchien die<lb/> Sonne ſchon hell durch die Thür herein und die Hütte<lb/> war bereits von allen ihren Bewohnern verlaſſen, die<lb/> früher aufgewacht und aufgeſtanden waren als er.<lb/> Als er ſich erhoben hatte und vor die Thür des<lb/> Wigwams hinausgetreten war, zeigte ſich ſeinen Blicken<lb/> ein Bild des bunteſten, bewegteſten Lebens. Vor je-<lb/> der Hütte waren die Weiber mit dem Abfellen der<lb/> erlegten Jagdbeute und der Zubereitung des Morgen-<lb/> imbiſſes beſchäftigt, wobei die Männer die unthätigen<lb/> Zuſchauer abgaben; denn dieſe würden es für ſchimpf-<lb/> lich halten, ſich um ſolche Geſchäfte zu bekümmern,<lb/> die von den Weibern verrichtet werden können. Sie<lb/> beſchränken ſich einzig und allein auf Jagd und Fiſch-<lb/> fang und überlaſſen ſelbſt letztere, als zu leicht und<lb/> unmännlich, den Weibern, die ſich auch ſehr gut dar-<lb/> auf verſtehen und den ſtummen Bewohnern der Ge-<lb/> wäſſer mit vieler Liſt und Beharrlichkeit nachſtellen.</p><lb/> <p>Als unſer Freund aus dem Wigwam trat, bot<lb/> ſich, wie geſagt, ſeinen Augen ein allerliebſtes Schau-<lb/> ſpiel dar. An der einen Seite der Hütte war das<lb/> Weib des Nanawa, der den Namen <hi rendition="#g">des großen<lb/></hi></p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0021]
gar nicht bemerkt zu werden, denn Niemand be-
wegte ſich, Niemand erkundigte ſich nach den Ankom-
menden.
Arnold war ſehr müde und ſo fand ihn der er-
ſehnte Schlaf bald. Als er erwachte, ſchien die
Sonne ſchon hell durch die Thür herein und die Hütte
war bereits von allen ihren Bewohnern verlaſſen, die
früher aufgewacht und aufgeſtanden waren als er.
Als er ſich erhoben hatte und vor die Thür des
Wigwams hinausgetreten war, zeigte ſich ſeinen Blicken
ein Bild des bunteſten, bewegteſten Lebens. Vor je-
der Hütte waren die Weiber mit dem Abfellen der
erlegten Jagdbeute und der Zubereitung des Morgen-
imbiſſes beſchäftigt, wobei die Männer die unthätigen
Zuſchauer abgaben; denn dieſe würden es für ſchimpf-
lich halten, ſich um ſolche Geſchäfte zu bekümmern,
die von den Weibern verrichtet werden können. Sie
beſchränken ſich einzig und allein auf Jagd und Fiſch-
fang und überlaſſen ſelbſt letztere, als zu leicht und
unmännlich, den Weibern, die ſich auch ſehr gut dar-
auf verſtehen und den ſtummen Bewohnern der Ge-
wäſſer mit vieler Liſt und Beharrlichkeit nachſtellen.
Als unſer Freund aus dem Wigwam trat, bot
ſich, wie geſagt, ſeinen Augen ein allerliebſtes Schau-
ſpiel dar. An der einen Seite der Hütte war das
Weib des Nanawa, der den Namen des großen
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