Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.Statt der einzelnen, oft meilenweit von einan- Jeder Mann, jeder Knabe fast, hat sein Roß Diesen Namen führen nämlich alle Familenva- Statt der einzelnen, oft meilenweit von einan- Jeder Mann, jeder Knabe faſt, hat ſein Roß Dieſen Namen führen nämlich alle Familenva- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0210" n="204"/> <p>Statt der einzelnen, oft meilenweit von einan-<lb/> der liegenden Farms, die man in den benachbarten<lb/> Staaten antrifft, erblickt man hier ſchon hie und da<lb/> Weiler, Dörfer, ja ſelbſt beginnende Städte und die<lb/> heitre und zufriedene Miene der glücklichen Bewohner<lb/> derſelben zeigt deutlich, daß der Kampf um die Exi-<lb/> ſtenz nur ein ſehr leichter iſt.</p><lb/> <p>Jeder Mann, jeder Knabe faſt, hat ſein Roß<lb/> und verſteht es zu regieren; jeder Sattel iſt dieſen<lb/> kühnen und kräftigen Reitern gerecht, kein Pferd ih-<lb/> nen zu jung und zu muthig. Jhr Hauptvergnügen<lb/> iſt die Jagd; ſelbſt der Kampf mit den reißenden<lb/> Thieren der Wildniß, mit dem grauen und ſchwarzen<lb/> Bären, mit dem Prairiewolf und ſogar mit dem<lb/> furchtbaren Puma, wird von noch unbärtigen Kna-<lb/> ben für ein Vergnügen gehalten, und wer ſich einer<lb/> ſo gefährlichen Jagd entzöge, würde für einen elen-<lb/> den Feigling gelten, wenn er noch nicht zu den <hi rendition="#g">„Al-<lb/> ten“</hi> gehörte.</p><lb/> <p>Dieſen Namen führen nämlich alle Familenva-<lb/> ter, ſie mögen nun jung oder alt ſeyn. Den <hi rendition="#g">„Al-<lb/> ten“</hi> liegt die Verpflichtung ob, ſich für ihre Frau,<lb/> für die heranwachſenden Kinder zu erhalten und man<lb/> würde es ſündhaft finden, wenn ſie ihr Leben, das<lb/> ſie den Jhrigen ſchuldig ſind, leichtſinnig auf’s Spiel<lb/> ſetzten; das dürfen nur Die thun, die keine Pflichten<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [204/0210]
Statt der einzelnen, oft meilenweit von einan-
der liegenden Farms, die man in den benachbarten
Staaten antrifft, erblickt man hier ſchon hie und da
Weiler, Dörfer, ja ſelbſt beginnende Städte und die
heitre und zufriedene Miene der glücklichen Bewohner
derſelben zeigt deutlich, daß der Kampf um die Exi-
ſtenz nur ein ſehr leichter iſt.
Jeder Mann, jeder Knabe faſt, hat ſein Roß
und verſteht es zu regieren; jeder Sattel iſt dieſen
kühnen und kräftigen Reitern gerecht, kein Pferd ih-
nen zu jung und zu muthig. Jhr Hauptvergnügen
iſt die Jagd; ſelbſt der Kampf mit den reißenden
Thieren der Wildniß, mit dem grauen und ſchwarzen
Bären, mit dem Prairiewolf und ſogar mit dem
furchtbaren Puma, wird von noch unbärtigen Kna-
ben für ein Vergnügen gehalten, und wer ſich einer
ſo gefährlichen Jagd entzöge, würde für einen elen-
den Feigling gelten, wenn er noch nicht zu den „Al-
ten“ gehörte.
Dieſen Namen führen nämlich alle Familenva-
ter, ſie mögen nun jung oder alt ſeyn. Den „Al-
ten“ liegt die Verpflichtung ob, ſich für ihre Frau,
für die heranwachſenden Kinder zu erhalten und man
würde es ſündhaft finden, wenn ſie ihr Leben, das
ſie den Jhrigen ſchuldig ſind, leichtſinnig auf’s Spiel
ſetzten; das dürfen nur Die thun, die keine Pflichten
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