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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.

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Arnold antwortete mit einer Verbeugung.

-- "Seyn Sie mir herzlich willkommen, Sir,"
fuhr er fort, "um so willkommener, da ich nach
Jhrem Briefe, in Antwort auf den meinigen, fürch-
ten mußte, Sie noch so schnell nicht hier zu sehen
und auch mein ehrenwerther Freund, Mr. Joe Smith,
Sie nur ungern aus seiner Nähe missen zu wollen
schien. Desto größer ist aber meine Dankbarkeit ge-
gen Sie Beide," fügte er hinzu, "daß Sie so schnell
meinen Wünschen Gewähr leisteten."

Arnold gerieth durch die Erwähnung des ihm
verhaßten Propheten in einige Verlegenheit und diese
wurde noch dadurch vermehrt, daß sich der Gouver-
neur auf das Angelegentlichste nach dem Befinden und
sonstigen Wohlergehen seines "ehrenwerthen Freundes"
bei ihm erkundigte und sich überhaupt in den wohl-
wollendsten Ausdrücken über Joe Smith äußerte;
denn was sollte er auf alles Dieses antworten? Zwar
war er schon vor seiner Ankunft entschlossen gewesen,
Sir John mit seinem wahren Verhältnisse, dem Pro-
pheten gegenüber, bekannt zu machen, schon weil es
ihm seine Redlichkeit nicht erlaubt haben würde, für
den Freund und Schützling eines Mannes gelten zu
wollen, den er haßte und verachtete und dem er aus
diesem Grunde nichts verdanken konnte; aber damit
im ersten Augenblick der neuen Bekanntschaft hervor-

14 *

Arnold antwortete mit einer Verbeugung.

— „Seyn Sie mir herzlich willkommen, Sir,“
fuhr er fort, „um ſo willkommener, da ich nach
Jhrem Briefe, in Antwort auf den meinigen, fürch-
ten mußte, Sie noch ſo ſchnell nicht hier zu ſehen
und auch mein ehrenwerther Freund, Mr. Joe Smith,
Sie nur ungern aus ſeiner Nähe miſſen zu wollen
ſchien. Deſto größer iſt aber meine Dankbarkeit ge-
gen Sie Beide,“ fügte er hinzu, „daß Sie ſo ſchnell
meinen Wünſchen Gewähr leiſteten.“

Arnold gerieth durch die Erwähnung des ihm
verhaßten Propheten in einige Verlegenheit und dieſe
wurde noch dadurch vermehrt, daß ſich der Gouver-
neur auf das Angelegentlichſte nach dem Befinden und
ſonſtigen Wohlergehen ſeines „ehrenwerthen Freundes“
bei ihm erkundigte und ſich überhaupt in den wohl-
wollendſten Ausdrücken über Joe Smith äußerte;
denn was ſollte er auf alles Dieſes antworten? Zwar
war er ſchon vor ſeiner Ankunft entſchloſſen geweſen,
Sir John mit ſeinem wahren Verhältniſſe, dem Pro-
pheten gegenüber, bekannt zu machen, ſchon weil es
ihm ſeine Redlichkeit nicht erlaubt haben würde, für
den Freund und Schützling eines Mannes gelten zu
wollen, den er haßte und verachtete und dem er aus
dieſem Grunde nichts verdanken konnte; aber damit
im erſten Augenblick der neuen Bekanntſchaft hervor-

14 *
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[211/0217] Arnold antwortete mit einer Verbeugung. — „Seyn Sie mir herzlich willkommen, Sir,“ fuhr er fort, „um ſo willkommener, da ich nach Jhrem Briefe, in Antwort auf den meinigen, fürch- ten mußte, Sie noch ſo ſchnell nicht hier zu ſehen und auch mein ehrenwerther Freund, Mr. Joe Smith, Sie nur ungern aus ſeiner Nähe miſſen zu wollen ſchien. Deſto größer iſt aber meine Dankbarkeit ge- gen Sie Beide,“ fügte er hinzu, „daß Sie ſo ſchnell meinen Wünſchen Gewähr leiſteten.“ Arnold gerieth durch die Erwähnung des ihm verhaßten Propheten in einige Verlegenheit und dieſe wurde noch dadurch vermehrt, daß ſich der Gouver- neur auf das Angelegentlichſte nach dem Befinden und ſonſtigen Wohlergehen ſeines „ehrenwerthen Freundes“ bei ihm erkundigte und ſich überhaupt in den wohl- wollendſten Ausdrücken über Joe Smith äußerte; denn was ſollte er auf alles Dieſes antworten? Zwar war er ſchon vor ſeiner Ankunft entſchloſſen geweſen, Sir John mit ſeinem wahren Verhältniſſe, dem Pro- pheten gegenüber, bekannt zu machen, ſchon weil es ihm ſeine Redlichkeit nicht erlaubt haben würde, für den Freund und Schützling eines Mannes gelten zu wollen, den er haßte und verachtete und dem er aus dieſem Grunde nichts verdanken konnte; aber damit im erſten Augenblick der neuen Bekanntſchaft hervor- 14 *

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet02_1846/217>, abgerufen am 27.11.2024.