Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.zurückzustellen. Seht her" -- er zeigte auf den ne- Der Priester wollte ihm noch antworten, noch III. 8
zurückzuſtellen. Seht her“ — er zeigte auf den ne- Der Prieſter wollte ihm noch antworten, noch III. 8
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0119" n="113"/> zurückzuſtellen. Seht her“ — er zeigte auf den ne-<lb/> ben ihm aufgethürmten Haufen — „hier iſt Alles,<lb/> was Euer Prophet uns ſandte, und ſofern Jhr nach-<lb/> zählen wollt, werdet Jhr auch nicht das Geringſte<lb/> vermiſſen; denn wir wollen nicht Diebe und Treu-<lb/> loſe uns ſchelten laſſen, ſondern unſern Namen in<lb/> Ehren erhalten. Jetzt aber, nachdem wir dieſe Pflicht<lb/> gegen Euch erfüllt, ſind wir wieder freie Männer und<lb/> können thun, was uns zuerſt beſchworene Treue und<lb/> Freundſchaft zu thun gebieten. Verſeht Euch daher<lb/> von dieſer Stunde an alles Böfen von uns, denn<lb/> wir wollen Euch ſchaden, ſo viel wir können und ſo<lb/> viele Scalps von Euch nehmen, als wir vermögen.<lb/> Zum Zeichen deß haben wir unſern Geſichtern die<lb/> Farbe des Krieges gegeben und mit keiner andern<lb/> werden wir Euch fortan gegenüber ſtehen.“</p><lb/> <p>Der Prieſter wollte ihm noch antworten, noch<lb/> einen Verſuch machen, die Sioux durch neue Anerbie-<lb/> tungen zu ködern; allein White-hawk hörte nicht auf<lb/> ſeine Worte, ſondern ſetzte ſich augenblicklich mit den<lb/> Seinen in Bewegung. Nicht wie furchtſame Flücht-<lb/> linge, obgleich ſie von mehr denn tauſend waffenfähi-<lb/> gen Männern umringt waren, ſondern langſam, im<lb/> geordneten Zuge und ſtolz wie Sieger, ritten die Wilden<lb/> der Brücke wieder zu und erſt als alle Gefahr vorüber<lb/> war, ſpornte man die Roſſe zu ſchnellerem Laufe an.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">III.</hi></hi> 8</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [113/0119]
zurückzuſtellen. Seht her“ — er zeigte auf den ne-
ben ihm aufgethürmten Haufen — „hier iſt Alles,
was Euer Prophet uns ſandte, und ſofern Jhr nach-
zählen wollt, werdet Jhr auch nicht das Geringſte
vermiſſen; denn wir wollen nicht Diebe und Treu-
loſe uns ſchelten laſſen, ſondern unſern Namen in
Ehren erhalten. Jetzt aber, nachdem wir dieſe Pflicht
gegen Euch erfüllt, ſind wir wieder freie Männer und
können thun, was uns zuerſt beſchworene Treue und
Freundſchaft zu thun gebieten. Verſeht Euch daher
von dieſer Stunde an alles Böfen von uns, denn
wir wollen Euch ſchaden, ſo viel wir können und ſo
viele Scalps von Euch nehmen, als wir vermögen.
Zum Zeichen deß haben wir unſern Geſichtern die
Farbe des Krieges gegeben und mit keiner andern
werden wir Euch fortan gegenüber ſtehen.“
Der Prieſter wollte ihm noch antworten, noch
einen Verſuch machen, die Sioux durch neue Anerbie-
tungen zu ködern; allein White-hawk hörte nicht auf
ſeine Worte, ſondern ſetzte ſich augenblicklich mit den
Seinen in Bewegung. Nicht wie furchtſame Flücht-
linge, obgleich ſie von mehr denn tauſend waffenfähi-
gen Männern umringt waren, ſondern langſam, im
geordneten Zuge und ſtolz wie Sieger, ritten die Wilden
der Brücke wieder zu und erſt als alle Gefahr vorüber
war, ſpornte man die Roſſe zu ſchnellerem Laufe an.
III. 8
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |