Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.Er begriff, daß der entscheidende Augenblick ge- Er begriff, daß der entſcheidende Augenblick ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0044" n="38"/> <p>Er begriff, daß der entſcheidende Augenblick ge-<lb/> kommen ſei und er die Maske ablegen müſſe, wenn<lb/> der junge Deutſche das Vertrauen Mr. Boggs, trotz<lb/> dem, daß er dieſen vor ihm gewarnt, gewonnen hätte,<lb/> und bereute nichts ſo ſehr, als daß er ſich durch ein<lb/> ihm ſelbſt unerklärliches Gefühl davon hatte abhalten<lb/> laſſen, einen Menſchen aus dem Wege zu räumen,<lb/> der ihm ſo gefährlich werden konnte, da es ihm nicht<lb/> möglich geweſen war, ihn für ſich und ſeine Sache<lb/> zu gewinnen. Dazu würde es ihm an Gelegenheit<lb/> nicht gefehlt haben, ſobald er ernſtlich Arnolds Tod<lb/> gewollt hätte, denn dieſer war ja längere Zeit in<lb/> ſeine Hände gegeben geweſen. Jndeß war ſelbſt jetzt<lb/> noch das Verſäumte nachzuholen und Joe Smith<lb/> war, freilich erſt nach einem heftigen Kampfe mit<lb/> ſich ſelbſt, zum Aeußerſten entſchloſſen, um ſich ei-<lb/> nen Gegner vom Halſe zu ſchaffen, der für ihn un-<lb/> gefähr dieſelbe Bedeutung hatte, wie Macduff für<lb/> den Macbeth, und vor dem er ſich auf eine ihm<lb/> ſelbſt unerklärliche Weiſe mehr fürchtete, als vor<lb/> irgend einem andern Menſchen auf der Welt. Es<lb/> gab Augenblicke, in denen ihm dieſe Furcht lächerlich<lb/> vorkam, denn was würde dieſer Einzelne, mochte er<lb/> auch noch ſo viel Character und Energie beſitzen,<lb/> wohl gegen einen Mann auszurichten vermögen, der<lb/> über eine wohl disciplinirte Armee von 15,000 Mann,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0044]
Er begriff, daß der entſcheidende Augenblick ge-
kommen ſei und er die Maske ablegen müſſe, wenn
der junge Deutſche das Vertrauen Mr. Boggs, trotz
dem, daß er dieſen vor ihm gewarnt, gewonnen hätte,
und bereute nichts ſo ſehr, als daß er ſich durch ein
ihm ſelbſt unerklärliches Gefühl davon hatte abhalten
laſſen, einen Menſchen aus dem Wege zu räumen,
der ihm ſo gefährlich werden konnte, da es ihm nicht
möglich geweſen war, ihn für ſich und ſeine Sache
zu gewinnen. Dazu würde es ihm an Gelegenheit
nicht gefehlt haben, ſobald er ernſtlich Arnolds Tod
gewollt hätte, denn dieſer war ja längere Zeit in
ſeine Hände gegeben geweſen. Jndeß war ſelbſt jetzt
noch das Verſäumte nachzuholen und Joe Smith
war, freilich erſt nach einem heftigen Kampfe mit
ſich ſelbſt, zum Aeußerſten entſchloſſen, um ſich ei-
nen Gegner vom Halſe zu ſchaffen, der für ihn un-
gefähr dieſelbe Bedeutung hatte, wie Macduff für
den Macbeth, und vor dem er ſich auf eine ihm
ſelbſt unerklärliche Weiſe mehr fürchtete, als vor
irgend einem andern Menſchen auf der Welt. Es
gab Augenblicke, in denen ihm dieſe Furcht lächerlich
vorkam, denn was würde dieſer Einzelne, mochte er
auch noch ſo viel Character und Energie beſitzen,
wohl gegen einen Mann auszurichten vermögen, der
über eine wohl disciplinirte Armee von 15,000 Mann,
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