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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.

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Erstes Kapitel.


Bald hatte Arnold, Dank sei es den Bemühun-
gen des Gouverneurs, der das Peinliche der Lage des
jungen Mannes begriff und ihn in ein Gespräch zu
ziehen wußte, um ihn derselben zu entreißen, seine
Fassung dem schönen Kinde gegenüber wieder gewon-
nen und brauchte nicht mehr beschämt vor Floren zu
stehen. Diese schien durchaus nicht bemerkt zu haben,
welchen Eindruck sie auf den jungen Fremden gemacht
hatte, denn wie eine schöne Blume war sie sich ihrer
zauberhaften Reize nicht bewußt, und von Eitelkeit
und Koketterie war überhaupt nicht das Geringste
in ihr.

Auch um das Gespräch zwischen den beiden Män-
nern bekümmerte sie sich nicht, da es über Gegen-
stände geführt wurde, die sie entweder nicht interes-
sirten oder wovon sie nichts verstand. Sie spielte mit
ihrem Papagey oder verließ die Veranda, um ihre
Blumen zu besehen, zwischen denen sie wie ein schöner

III. 1
Erſtes Kapitel.


Bald hatte Arnold, Dank ſei es den Bemühun-
gen des Gouverneurs, der das Peinliche der Lage des
jungen Mannes begriff und ihn in ein Geſpräch zu
ziehen wußte, um ihn derſelben zu entreißen, ſeine
Faſſung dem ſchönen Kinde gegenüber wieder gewon-
nen und brauchte nicht mehr beſchämt vor Floren zu
ſtehen. Dieſe ſchien durchaus nicht bemerkt zu haben,
welchen Eindruck ſie auf den jungen Fremden gemacht
hatte, denn wie eine ſchöne Blume war ſie ſich ihrer
zauberhaften Reize nicht bewußt, und von Eitelkeit
und Koketterie war überhaupt nicht das Geringſte
in ihr.

Auch um das Geſpräch zwiſchen den beiden Män-
nern bekümmerte ſie ſich nicht, da es über Gegen-
ſtände geführt wurde, die ſie entweder nicht intereſ-
ſirten oder wovon ſie nichts verſtand. Sie ſpielte mit
ihrem Papagey oder verließ die Veranda, um ihre
Blumen zu beſehen, zwiſchen denen ſie wie ein ſchöner

III. 1
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[[1]/0007] Erſtes Kapitel. Bald hatte Arnold, Dank ſei es den Bemühun- gen des Gouverneurs, der das Peinliche der Lage des jungen Mannes begriff und ihn in ein Geſpräch zu ziehen wußte, um ihn derſelben zu entreißen, ſeine Faſſung dem ſchönen Kinde gegenüber wieder gewon- nen und brauchte nicht mehr beſchämt vor Floren zu ſtehen. Dieſe ſchien durchaus nicht bemerkt zu haben, welchen Eindruck ſie auf den jungen Fremden gemacht hatte, denn wie eine ſchöne Blume war ſie ſich ihrer zauberhaften Reize nicht bewußt, und von Eitelkeit und Koketterie war überhaupt nicht das Geringſte in ihr. Auch um das Geſpräch zwiſchen den beiden Män- nern bekümmerte ſie ſich nicht, da es über Gegen- ſtände geführt wurde, die ſie entweder nicht intereſ- ſirten oder wovon ſie nichts verſtand. Sie ſpielte mit ihrem Papagey oder verließ die Veranda, um ihre Blumen zu beſehen, zwiſchen denen ſie wie ein ſchöner III. 1

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/7>, abgerufen am 21.11.2024.