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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.

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alle seine Kräfte erschöpft waren. Man befahl ihm,
aufzustehen und mit zu kommen; er vermochte kaum
dem Befehle Folge zu leisten; doch raffte er den
letzten Rest seiner Kräfte und allen seinen Muth zu-
sammen, als er vernahm, daß man ihn vor seinen
Todfeind bringen wolle.

Joe Smith ging mit hastigen Schritten im
Zimmer auf und nieder, als man den Gefangenen
zu ihm einführte. Arnolds Gesicht zeigte, was er
gelitten hatte und noch litt; allein trotz dem ver-
rieth weder seine Haltung, noch sein Blick, daß
ihn der Muth verlassen habe. Er wollte, so hatte
er sich gelobt, dem Verhaßten bis zum letzten Athem-
zuge Trotz bieten, ihm nicht den Triumph gönnen,
ihn kleinmüthig zu sehen.

Der Prophet hemmte seine Schritte, so wie
Arnold zu ihm eingetreten war und seine Begleiter
sich auf einen Wink aus dem Gemache entfernt hat-
ten. Fest, durchbohrend fast, heftete er die Blicke
auf den Gefangenen; doch lag, wie Arnold es von
ihm erwartet hatte, keine triumphirende Freude in
ihnen.

Beide standen, Aug' im Auge wurzelnd, so
einander eine Zeitlang gegenüber; Jeder schien die
Anrede des Andern zu erwarten, um seine Antwort
darnach einzurichten.

alle ſeine Kräfte erſchöpft waren. Man befahl ihm,
aufzuſtehen und mit zu kommen; er vermochte kaum
dem Befehle Folge zu leiſten; doch raffte er den
letzten Reſt ſeiner Kräfte und allen ſeinen Muth zu-
ſammen, als er vernahm, daß man ihn vor ſeinen
Todfeind bringen wolle.

Joe Smith ging mit haſtigen Schritten im
Zimmer auf und nieder, als man den Gefangenen
zu ihm einführte. Arnolds Geſicht zeigte, was er
gelitten hatte und noch litt; allein trotz dem ver-
rieth weder ſeine Haltung, noch ſein Blick, daß
ihn der Muth verlaſſen habe. Er wollte, ſo hatte
er ſich gelobt, dem Verhaßten bis zum letzten Athem-
zuge Trotz bieten, ihm nicht den Triumph gönnen,
ihn kleinmüthig zu ſehen.

Der Prophet hemmte ſeine Schritte, ſo wie
Arnold zu ihm eingetreten war und ſeine Begleiter
ſich auf einen Wink aus dem Gemache entfernt hat-
ten. Feſt, durchbohrend faſt, heftete er die Blicke
auf den Gefangenen; doch lag, wie Arnold es von
ihm erwartet hatte, keine triumphirende Freude in
ihnen.

Beide ſtanden, Aug’ im Auge wurzelnd, ſo
einander eine Zeitlang gegenüber; Jeder ſchien die
Anrede des Andern zu erwarten, um ſeine Antwort
darnach einzurichten.

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[86/0092] alle ſeine Kräfte erſchöpft waren. Man befahl ihm, aufzuſtehen und mit zu kommen; er vermochte kaum dem Befehle Folge zu leiſten; doch raffte er den letzten Reſt ſeiner Kräfte und allen ſeinen Muth zu- ſammen, als er vernahm, daß man ihn vor ſeinen Todfeind bringen wolle. Joe Smith ging mit haſtigen Schritten im Zimmer auf und nieder, als man den Gefangenen zu ihm einführte. Arnolds Geſicht zeigte, was er gelitten hatte und noch litt; allein trotz dem ver- rieth weder ſeine Haltung, noch ſein Blick, daß ihn der Muth verlaſſen habe. Er wollte, ſo hatte er ſich gelobt, dem Verhaßten bis zum letzten Athem- zuge Trotz bieten, ihm nicht den Triumph gönnen, ihn kleinmüthig zu ſehen. Der Prophet hemmte ſeine Schritte, ſo wie Arnold zu ihm eingetreten war und ſeine Begleiter ſich auf einen Wink aus dem Gemache entfernt hat- ten. Feſt, durchbohrend faſt, heftete er die Blicke auf den Gefangenen; doch lag, wie Arnold es von ihm erwartet hatte, keine triumphirende Freude in ihnen. Beide ſtanden, Aug’ im Auge wurzelnd, ſo einander eine Zeitlang gegenüber; Jeder ſchien die Anrede des Andern zu erwarten, um ſeine Antwort darnach einzurichten.

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/92>, abgerufen am 21.11.2024.