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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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der Hölle und Höllischen Zustandes.
XIII.
FJnsterniß die Augen schrekt/ Finsterniß die
Seel erfüllet/
Durch sichtbares Trauerbild allerseits sich mit
einhüllet/
Schwartze Flammen glintzern doch ohne Glen-
tzen/ ohne Schein/
Ausser der Lichtstraalen Art wird Licht in der
Hölle seyn.


Finsterniß die Augen schrekt/ Finsterniß die
Seel erfüllet
) Daß in der Hölle werde Finsterniß/
ja eusserste Finsterniß sein/ sagt die Schrift ofters: Nun
sind aber zweierlei Finsternissen/ Finsterniß des Lei-
bes/
da unsere leibliche Augen nicht sehen können; Und
Finsterniß der Seel/ da unser Verstand und Gemüht
verfinstert und vernebelt ist: Die Finsterniß des Leibes
in der Hölle/ nennet man sonst die eusserliche Finsterniß/
da unser gantzer Leib wegen der unendlichen Marter-
qwaal/
paena sensus genant/ wird in solchem Marter-
wesen gleichsam erblinden/ verdüsteren und vergehen:
Die Finsterniß der Seel oder des Gemühts/ nennet
man die innerliche Finsterniß/ da unser Verstand und
Gemüht wegen der unendlichen Angstqwaal/ paena
damni
genant/ wird in solchem unaussprechlichem angst-
wesen alles Liechtes beraubet/ und mit der greulichsten
Seelen Finsterniß/ darin sie/ von GOtt und von allem
Liechte der Seeligkeit abgeschieden/ ewig wird durchfül-
let sein/ das ist der Rauch ihrer Qwaal/ welcher aufstei-
get von Ewigkeit zu Ewigkeit Apoc. 14. v. 10.

Das Feur und die Flammen in der Hölle werden

zwar
E
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
XIII.
FJnſterniß die Augen ſchrekt/ Finſterniß die
Seel erfuͤllet/
Durch ſichtbares Trauerbild allerſeits ſich mit
einhuͤllet/
Schwartze Flammen glintzern doch ohne Glen-
tzen/ ohne Schein/
Auſſer der Lichtſtraalen Art wird Licht in der
Hoͤlle ſeyn.


Finſterniß die Augen ſchrekt/ Finſterniß die
Seel erfuͤllet
) Daß in der Hoͤlle werde Finſterniß/
ja euſſerſte Finſterniß ſein/ ſagt die Schrift ofters: Nun
ſind aber zweierlei Finſterniſſen/ Finſterniß des Lei-
bes/
da unſere leibliche Augen nicht ſehen koͤnnen; Und
Finſterniß der Seel/ da unſer Verſtand und Gemuͤht
verfinſtert und vernebelt iſt: Die Finſterniß des Leibes
in der Hoͤlle/ nennet man ſonſt die euſſerliche Finſterniß/
da unſer gantzer Leib wegen der unendlichen Marter-
qwaal/
pæna ſenſus genant/ wird in ſolchem Marter-
weſen gleichſam erblinden/ verduͤſteren und vergehen:
Die Finſterniß der Seel oder des Gemuͤhts/ nennet
man die innerliche Finſterniß/ da unſer Verſtand und
Gemuͤht wegen der unendlichen Angſtqwaal/ pæna
damni
genant/ wiꝛd in ſolchem unausſpꝛechlichem angſt-
weſen alles Liechtes beraubet/ und mit der greulichſten
Seelen Finſterniß/ darin ſie/ von GOtt und von allem
Liechte der Seeligkeit abgeſchieden/ ewig wird durchfuͤl-
let ſein/ das iſt der Rauch ihrer Qwaal/ welcher aufſtei-
get von Ewigkeit zu Ewigkeit Apoc. 14. v. 10.

Das Feur und die Flammen in der Hoͤlle werden

zwar
E
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[65/0133] der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. XIII. FJnſterniß die Augen ſchrekt/ Finſterniß die Seel erfuͤllet/ Durch ſichtbares Trauerbild allerſeits ſich mit einhuͤllet/ Schwartze Flammen glintzern doch ohne Glen- tzen/ ohne Schein/ Auſſer der Lichtſtraalen Art wird Licht in der Hoͤlle ſeyn. Finſterniß die Augen ſchrekt/ Finſterniß die Seel erfuͤllet) Daß in der Hoͤlle werde Finſterniß/ ja euſſerſte Finſterniß ſein/ ſagt die Schrift ofters: Nun ſind aber zweierlei Finſterniſſen/ Finſterniß des Lei- bes/ da unſere leibliche Augen nicht ſehen koͤnnen; Und Finſterniß der Seel/ da unſer Verſtand und Gemuͤht verfinſtert und vernebelt iſt: Die Finſterniß des Leibes in der Hoͤlle/ nennet man ſonſt die euſſerliche Finſterniß/ da unſer gantzer Leib wegen der unendlichen Marter- qwaal/ pæna ſenſus genant/ wird in ſolchem Marter- weſen gleichſam erblinden/ verduͤſteren und vergehen: Die Finſterniß der Seel oder des Gemuͤhts/ nennet man die innerliche Finſterniß/ da unſer Verſtand und Gemuͤht wegen der unendlichen Angſtqwaal/ pæna damnigenant/ wiꝛd in ſolchem unausſpꝛechlichem angſt- weſen alles Liechtes beraubet/ und mit der greulichſten Seelen Finſterniß/ darin ſie/ von GOtt und von allem Liechte der Seeligkeit abgeſchieden/ ewig wird durchfuͤl- let ſein/ das iſt der Rauch ihrer Qwaal/ welcher aufſtei- get von Ewigkeit zu Ewigkeit Apoc. 14. v. 10. Das Feur und die Flammen in der Hoͤlle werden zwar E

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Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/133>, abgerufen am 24.11.2024.