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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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der Hölle und Höllischen Zustandes.
XXXVIII.
VNd du durchverfluchter Mensch gürtest
selbst dir an die Sporen/
Daß du volles Lauffes nur mögest durch der
Höllen Thoren
Eilen/ rennen/ fallen hin in den Abgrund aller
Qwaal/
Da das feurig' Höllen Maul dich verschlinget
auf einmahl.


Du durchverfluchter Mensch gürtest selbst
dir an die Sporen.)
Wer wil ein Pferd tummelen/
und sich sonst geharnischt mit Ruhm sehen lassen/ der
muß sich mit Stiefel und Sporen/ mit Bügel und
Sattel/ mit Rüstung und Waffen/ mit Kleider und
Pantzer vorher wol versehen/ damit er fest sitze und sich
wol verwahre/ daß er könne ein Ansehen und den Ruhm
haben/ ein tapferer Reuter und Rittersman zu sein: Wer
wil in der Welt reich werden und viel Gold und Silber
erwerben/ dem regenet es nicht in den Schoos/ auch
fleucht es ihm nicht i ns Maul/ er muß alle Kunst und
eusserste Arbeit seines Berufs oder Vorhabens und ge-
faster intention anwenden/ versuchen/ erneueren/ und
nach Veranlassung des Gewinns wieder anwenden/
wieder versuchen und auf diese und jene Art wieder ver-
neueren bis er endlich zu seinem Reichthumszwekke ge-
lange: Dieses gehet nun also durch alle Geschefte der
Welt und zeitlichen Wolwesens durch und durch/ und
niemand in allen Ding en erlanget den Zwekk ohne erfo-
derte Bemühung und Arbeit:

Wan wir nun allhier von der Ewigkeit/ die uns

als
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
XXXVIII.
VNd du durchverfluchter Menſch guͤrteſt
ſelbſt dir an die Sporen/
Daß du volles Lauffes nur moͤgeſt durch der
Hoͤllen Thoren
Eilen/ rennen/ fallen hin in den Abgrund aller
Qwaal/
Da das feurig’ Hoͤllen Maul dich verſchlinget
auf einmahl.


Du durchverfluchter Menſch guͤrteſt ſelbſt
dir an die Sporen.)
Wer wil ein Pferd tummelen/
und ſich ſonſt geharniſcht mit Ruhm ſehen laſſen/ der
muß ſich mit Stiefel und Sporen/ mit Buͤgel und
Sattel/ mit Ruͤſtung und Waffen/ mit Kleider und
Pantzer vorher wol verſehen/ damit er feſt ſitze und ſich
wol verwahre/ daß er koͤnne ein Anſehen und den Ruhm
haben/ ein tapferer Reuter und Rittersman zu ſein: Wer
wil in der Welt reich werden und viel Gold und Silber
erwerben/ dem regenet es nicht in den Schoos/ auch
fleucht es ihm nicht i ns Maul/ er muß alle Kunſt und
euſſerſte Arbeit ſeines Berufs oder Vorhabens und ge-
faſter intention anwenden/ verſuchen/ erneueren/ und
nach Veranlaſſung des Gewinns wieder anwenden/
wieder verſuchen und auf dieſe und jene Art wieder ver-
neueren bis er endlich zu ſeinem Reichthumszwekke ge-
lange: Dieſes gehet nun alſo durch alle Geſchefte der
Welt und zeitlichen Wolweſens durch und durch/ und
niemand in allen Ding en erlanget den Zwekk ohne erfo-
derte Bemuͤhung und Arbeit:

Wan wir nun allhier von der Ewigkeit/ die uns

als
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[143/0211] der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. XXXVIII. VNd du durchverfluchter Menſch guͤrteſt ſelbſt dir an die Sporen/ Daß du volles Lauffes nur moͤgeſt durch der Hoͤllen Thoren Eilen/ rennen/ fallen hin in den Abgrund aller Qwaal/ Da das feurig’ Hoͤllen Maul dich verſchlinget auf einmahl. Du durchverfluchter Menſch guͤrteſt ſelbſt dir an die Sporen.) Wer wil ein Pferd tummelen/ und ſich ſonſt geharniſcht mit Ruhm ſehen laſſen/ der muß ſich mit Stiefel und Sporen/ mit Buͤgel und Sattel/ mit Ruͤſtung und Waffen/ mit Kleider und Pantzer vorher wol verſehen/ damit er feſt ſitze und ſich wol verwahre/ daß er koͤnne ein Anſehen und den Ruhm haben/ ein tapferer Reuter und Rittersman zu ſein: Wer wil in der Welt reich werden und viel Gold und Silber erwerben/ dem regenet es nicht in den Schoos/ auch fleucht es ihm nicht i ns Maul/ er muß alle Kunſt und euſſerſte Arbeit ſeines Berufs oder Vorhabens und ge- faſter intention anwenden/ verſuchen/ erneueren/ und nach Veranlaſſung des Gewinns wieder anwenden/ wieder verſuchen und auf dieſe und jene Art wieder ver- neueren bis er endlich zu ſeinem Reichthumszwekke ge- lange: Dieſes gehet nun alſo durch alle Geſchefte der Welt und zeitlichen Wolweſens durch und durch/ und niemand in allen Ding en erlanget den Zwekk ohne erfo- derte Bemuͤhung und Arbeit: Wan wir nun allhier von der Ewigkeit/ die uns als

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Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/211>, abgerufen am 24.11.2024.