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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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der Hölle und Höllischen Zustandes.
Einer andren solchen Zeit/
Drin ich nur die Ewigkeit
Recht betrachte/ recht bedenke/
Mich bemühe/ mich recht krenke/
Daß ich mög errettet sein
Von der Höllen Qwaal und Pein.

Stund drauf geschwind auf/ wusche sich und satzte
sich nieder/ und kam ihm eben zur Hand das zwölfte Ca-
pittel an die Hebreer/ laß es etzliche mahl durch/ und kam
ihm darüber eine sonderbare Lust und Begierde an/ hin-
führo unaussetzlich nachzujagen dem wahren Friede und
der Heiligung: Des folgenden Tages theilete er zu Be-
kräftigung seines Vorsatzes viel Geld und Speise un-
ter Haus Arme Leute heimlich aus/ und führete darauf
in seinem Beruffe einen solchen gottseeligen Wandel/
daß jederman ihn für ein Exempel der Frömmigkeit und
Aufrichtigkeit gehalten/ und hat sein Leben mit einem
sanften seeligen Abscheide hernach beschlossen. Hat also
diesem Menschen die nützliche Betrachtung der Höllen-
Worte nacheinander/ auch die Vermeidung der Höllen-
pein veruhrsachet.



LXXXVIII.
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
Einer andren ſolchen Zeit/
Drin ich nur die Ewigkeit
Recht betrachte/ recht bedenke/
Mich bemuͤhe/ mich recht krenke/
Daß ich moͤg errettet ſein
Von der Hoͤllen Qwaal und Pein.

Stund drauf geſchwind auf/ wuſche ſich und ſatzte
ſich nieder/ und kam ihm eben zur Hand das zwoͤlfte Ca-
pittel an die Hebreer/ laß es etzliche mahl durch/ und kam
ihm daruͤber eine ſonderbare Luſt und Begierde an/ hin-
fuͤhro unausſetzlich nachzujagen dem wahren Friede und
der Heiligung: Des folgenden Tages theilete er zu Be-
kraͤftigung ſeines Vorſatzes viel Geld und Speiſe un-
ter Haus Arme Leute heimlich aus/ und fuͤhrete darauf
in ſeinem Beruffe einen ſolchen gottſeeligen Wandel/
daß jederman ihn fuͤr ein Exempel der Froͤmmigkeit und
Aufrichtigkeit gehalten/ und hat ſein Leben mit einem
ſanften ſeeligen Abſcheide hernach beſchloſſen. Hat alſo
dieſem Menſchen die nuͤtzliche Betrachtung der Hoͤllen-
Worte nacheinander/ auch die Vermeidung der Hoͤllen-
pein veruhrſachet.



LXXXVIII.
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[287/0355] der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. Einer andren ſolchen Zeit/ Drin ich nur die Ewigkeit Recht betrachte/ recht bedenke/ Mich bemuͤhe/ mich recht krenke/ Daß ich moͤg errettet ſein Von der Hoͤllen Qwaal und Pein. Stund drauf geſchwind auf/ wuſche ſich und ſatzte ſich nieder/ und kam ihm eben zur Hand das zwoͤlfte Ca- pittel an die Hebreer/ laß es etzliche mahl durch/ und kam ihm daruͤber eine ſonderbare Luſt und Begierde an/ hin- fuͤhro unausſetzlich nachzujagen dem wahren Friede und der Heiligung: Des folgenden Tages theilete er zu Be- kraͤftigung ſeines Vorſatzes viel Geld und Speiſe un- ter Haus Arme Leute heimlich aus/ und fuͤhrete darauf in ſeinem Beruffe einen ſolchen gottſeeligen Wandel/ daß jederman ihn fuͤr ein Exempel der Froͤmmigkeit und Aufrichtigkeit gehalten/ und hat ſein Leben mit einem ſanften ſeeligen Abſcheide hernach beſchloſſen. Hat alſo dieſem Menſchen die nuͤtzliche Betrachtung der Hoͤllen- Worte nacheinander/ auch die Vermeidung der Hoͤllen- pein veruhrſachet. LXXXVIII.

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Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/355>, abgerufen am 22.11.2024.