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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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der Hölle und Höllischen Zustandes.

Imperscrutabile & in infinitum inexplicabile & im-
penetrabile miraculum est aeternitas.

Auch wird die Ewigkeit allhier genant ein hof-
nungloses anderst-sein: Die Ewigkeit ist ein un-
veränderliches also-sein/ wie es ist; ein unend-
liches also-sein/ wie es ist/ darum auch alle Ender-
ung und Endigung bei der Ewigkeit unbefindlich/ und
alle Hofnung darzu vergeblich/ drum es auch allhier
heisset hofnungsloses anderst-sein/ weil kein Ver-
damter irgendswo gedenken oder hoffen kan/ daß es
mit seiner Verdamniß und Höllenpein könte anderst
werden.

Daher auch weiter im Teutschen allhier die Ewig-
keit wird genant ein endeloses stets-itzunder: Wan
die Verdamten erst einmahl in ihrer höllischen Pein
sich befinden/ und ihr traurigstes itzunder-sein in der
That entfinden/ so wird aus solchem itzunder eine
Stetswehrenheit/ ein unendliches itzunder/ da keine
Stunde/ kein Tag/ kein Ablauf/ kein anderst-sein ent-
stehen kan/ sondern die verhandene Zeit wird ein ewiges
itzunder/ nemlich ein endeloses stets-itzunder/ aeterni-
tas tota semper simul est, nihil in eo praeterit, nihil
abit, nihil defit.

O du Sandberg Erdendikk etc.) Die gott-
seeligen Alten haben zu nötigster Vorstellung der Ewig-
keit/ damit die ruchlosen Menschen sich dafür scheuen
und entsetzen möchten/ zweierlei Gleichnissen/ so man
gleichsam mit Augen etwas sehen/ und mit Nachdanken
abmessen könte/ vorstellen wollen. Wans möglich wä-
re/ daß GOtt der Herr liesse einen Engel zu den Ver-
damten in der Hölle kommen/ ihnen zur Botschaft an-
zudeuten/ wie GOtt einen Berg erschaffen/ so groß wie
der Erdbodem/ und hätte diesem Engel befohlen/ alle
hundert Jahr nur einmahl dahin zu fliehen/ und ein

Sand-

der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.

Imperſcrutabile & in infinitum inexplicabile & im-
penetrabile miraculum eſt æternitas.

Auch wird die Ewigkeit allhier genant ein hof-
nungloſes anderſt-ſein: Die Ewigkeit iſt ein un-
veraͤnderliches alſo-ſein/ wie es iſt; ein unend-
liches alſo-ſein/ wie es iſt/ darum auch alle Ender-
ung und Endigung bei der Ewigkeit unbefindlich/ und
alle Hofnung darzu vergeblich/ drum es auch allhier
heiſſet hofnungsloſes anderſt-ſein/ weil kein Ver-
damter irgendswo gedenken oder hoffen kan/ daß es
mit ſeiner Verdamniß und Hoͤllenpein koͤnte anderſt
werden.

Daher auch weiter im Teutſchen allhier die Ewig-
keit wird genant ein endeloſes ſtets-itzunder: Wan
die Verdamten erſt einmahl in ihrer hoͤlliſchen Pein
ſich befinden/ und ihr traurigſtes itzunder-ſein in der
That entfinden/ ſo wird aus ſolchem itzunder eine
Stetswehrenheit/ ein unendliches itzunder/ da keine
Stunde/ kein Tag/ kein Ablauf/ kein anderſt-ſein ent-
ſtehen kan/ ſondern die verhandene Zeit wird ein ewiges
itzunder/ nemlich ein endeloſes ſtets-itzunder/ æterni-
tas tota ſemper ſimul eſt, nihil in eo præterit, nihil
abit, nihil defit.

O du Sandberg Erdendikk ꝛc.) Die gott-
ſeeligen Alten haben zu noͤtigſter Vorſtellung der Ewig-
keit/ damit die ruchloſen Menſchen ſich dafuͤr ſcheuen
und entſetzen moͤchten/ zweierlei Gleichniſſen/ ſo man
gleichſam mit Augen etwas ſehen/ und mit Nachdanken
abmeſſen koͤnte/ vorſtellen wollen. Wans moͤglich waͤ-
re/ daß GOtt der Herꝛ lieſſe einen Engel zu den Ver-
damten in der Hoͤlle kommen/ ihnen zur Botſchaft an-
zudeuten/ wie GOtt einen Berg erſchaffen/ ſo groß wie
der Erdbodem/ und haͤtte dieſem Engel befohlen/ alle
hundert Jahr nur einmahl dahin zu fliehen/ und ein

Sand-

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[289/0357] der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. Imperſcrutabile & in infinitum inexplicabile & im- penetrabile miraculum eſt æternitas. Auch wird die Ewigkeit allhier genant ein hof- nungloſes anderſt-ſein: Die Ewigkeit iſt ein un- veraͤnderliches alſo-ſein/ wie es iſt; ein unend- liches alſo-ſein/ wie es iſt/ darum auch alle Ender- ung und Endigung bei der Ewigkeit unbefindlich/ und alle Hofnung darzu vergeblich/ drum es auch allhier heiſſet hofnungsloſes anderſt-ſein/ weil kein Ver- damter irgendswo gedenken oder hoffen kan/ daß es mit ſeiner Verdamniß und Hoͤllenpein koͤnte anderſt werden. Daher auch weiter im Teutſchen allhier die Ewig- keit wird genant ein endeloſes ſtets-itzunder: Wan die Verdamten erſt einmahl in ihrer hoͤlliſchen Pein ſich befinden/ und ihr traurigſtes itzunder-ſein in der That entfinden/ ſo wird aus ſolchem itzunder eine Stetswehrenheit/ ein unendliches itzunder/ da keine Stunde/ kein Tag/ kein Ablauf/ kein anderſt-ſein ent- ſtehen kan/ ſondern die verhandene Zeit wird ein ewiges itzunder/ nemlich ein endeloſes ſtets-itzunder/ æterni- tas tota ſemper ſimul eſt, nihil in eo præterit, nihil abit, nihil defit. O du Sandberg Erdendikk ꝛc.) Die gott- ſeeligen Alten haben zu noͤtigſter Vorſtellung der Ewig- keit/ damit die ruchloſen Menſchen ſich dafuͤr ſcheuen und entſetzen moͤchten/ zweierlei Gleichniſſen/ ſo man gleichſam mit Augen etwas ſehen/ und mit Nachdanken abmeſſen koͤnte/ vorſtellen wollen. Wans moͤglich waͤ- re/ daß GOtt der Herꝛ lieſſe einen Engel zu den Ver- damten in der Hoͤlle kommen/ ihnen zur Botſchaft an- zudeuten/ wie GOtt einen Berg erſchaffen/ ſo groß wie der Erdbodem/ und haͤtte dieſem Engel befohlen/ alle hundert Jahr nur einmahl dahin zu fliehen/ und ein Sand- T

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Zitationshilfe:	Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/357>, abgerufen am 22.11.2024.

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