Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.der Hölle und Höllischen Zustandes. XC. DJeses spricht kein Mensch recht aus/ kein Mensch kan es überlegen/ Wers bedenkt/ den grauset nur. Must es nur ins Herze pregen/ Furchtsam mit Verwunderung/ aller andrer überschlag Und ausrechen/ schlechter dings ist vergebne eitle Sach. Dieses spricht kein Mensch nicht aus etc.) la T iiij
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. XC. DJeſes ſpricht kein Menſch recht aus/ kein Menſch kan es uͤberlegen/ Wers bedenkt/ den grauſet nur. Muſt es nur ins Herze pregen/ Furchtſam mit Verwunderung/ aller andrer uͤberſchlag Und ausrechen/ ſchlechter dings iſt vergebne eitle Sach. Dieſes ſpricht kein Menſch nicht aus ꝛc.) la T iiij
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0363" n="295"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.</hi> </fw><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">XC.</hi> </hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">D</hi>Jeſes ſpricht kein Menſch recht aus/ kein</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Menſch kan es uͤberlegen/</hi> </l><lb/> <l>Wers bedenkt/ den grauſet nur. Muſt es nur</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ins Herze pregen/</hi> </l><lb/> <l>Furchtſam mit Verwunderung/ aller andrer</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">uͤberſchlag</hi> </l><lb/> <l>Und ausrechen/ ſchlechter dings iſt vergebne</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">eitle Sach.</hi> </l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#fr">Dieſes ſpricht kein Menſch nicht aus ꝛc.)</hi><lb/> Dieſes/ was in beiden vorhergehenden Reimſchluͤſſen<lb/> nun zu einiger Andeutung der Ewigkeit vorgebracht/<lb/> hat man zwar in teutſcher Sprache wollen in etwas be-<lb/> nennen/ oder vielmehr Schattenweis <hi rendition="#aq">defini</hi>ren/ es kan<lb/> aber kein Menſch dieſes recht ausſprechen noch uͤberle-<lb/> gen/ dan was <hi rendition="#fr">unendlich</hi> iſt/ darin kan man <hi rendition="#fr">kein<lb/> Ende</hi> finden/ was <hi rendition="#fr">unermeslich/</hi> kan man nicht <hi rendition="#fr">ab-<lb/> meſſen/</hi> man muß vielmehr mit glaͤubiger Verwun-<lb/> derung ſich hierunter recht faſſen/ und die Betrachtung<lb/> der Ewigkeit den rechten Handweiſer ſein laſſen/ der<lb/> durch Muͤhe und Fleiß/ durch Luſt und Unluſt/ durch<lb/> Glimpf und Unglimpf uns hinfuͤhre/ und hinleite auf<lb/> den Weg zu unſerer Seeligkeit. <hi rendition="#aq">Scimus omnes, quod<lb/> omne finitum claudatur ſuis finibus, & omne men-<lb/> ſurabile ſuâ menſurâ; Sola æternitas cum ſit infinita<lb/> & immenſurabilis, caret fine & menſura. Et licet<lb/> tam extenſum temporis ſpatium tranſiverit, quo<lb/> mare vel guttatim per ſecula ex hauriri poſſit, nihil-<lb/> ominus poſt omnem illam durationis intercapedi-<lb/> nem, damnati & ardent & ardebunt: nullus in in-<lb/> ferno finis, nullus terminus, non exitus, non clauſu-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">T iiij</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">la</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [295/0363]
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
XC.
DJeſes ſpricht kein Menſch recht aus/ kein
Menſch kan es uͤberlegen/
Wers bedenkt/ den grauſet nur. Muſt es nur
ins Herze pregen/
Furchtſam mit Verwunderung/ aller andrer
uͤberſchlag
Und ausrechen/ ſchlechter dings iſt vergebne
eitle Sach.
Dieſes ſpricht kein Menſch nicht aus ꝛc.)
Dieſes/ was in beiden vorhergehenden Reimſchluͤſſen
nun zu einiger Andeutung der Ewigkeit vorgebracht/
hat man zwar in teutſcher Sprache wollen in etwas be-
nennen/ oder vielmehr Schattenweis definiren/ es kan
aber kein Menſch dieſes recht ausſprechen noch uͤberle-
gen/ dan was unendlich iſt/ darin kan man kein
Ende finden/ was unermeslich/ kan man nicht ab-
meſſen/ man muß vielmehr mit glaͤubiger Verwun-
derung ſich hierunter recht faſſen/ und die Betrachtung
der Ewigkeit den rechten Handweiſer ſein laſſen/ der
durch Muͤhe und Fleiß/ durch Luſt und Unluſt/ durch
Glimpf und Unglimpf uns hinfuͤhre/ und hinleite auf
den Weg zu unſerer Seeligkeit. Scimus omnes, quod
omne finitum claudatur ſuis finibus, & omne men-
ſurabile ſuâ menſurâ; Sola æternitas cum ſit infinita
& immenſurabilis, caret fine & menſura. Et licet
tam extenſum temporis ſpatium tranſiverit, quo
mare vel guttatim per ſecula ex hauriri poſſit, nihil-
ominus poſt omnem illam durationis intercapedi-
nem, damnati & ardent & ardebunt: nullus in in-
ferno finis, nullus terminus, non exitus, non clauſu-
la
T iiij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |