Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.der Hölle und Höllischen Zustandes. XCVII. NEmlich dis ist GOtt der Herr/ GOtt von allen Ewigkeiten/ Dessen Rach und dessen Zorn endet sich zu kei- nen Zeiten/ Die erzörnte GOtteshand greift durch all' Un- endlichkeit/ GOttlos Wesen ohne Buß/ das wirkt ewigs Angst und Leid. Die erzörnte Gotteshand greift durch all' pti.
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. XCVII. NEmlich dis iſt GOtt der Herꝛ/ GOtt von allen Ewigkeiten/ Deſſen Rach und deſſen Zorn endet ſich zu kei- nen Zeiten/ Die erzoͤrnte GOtteshand greift durch all’ Un- endlichkeit/ GOttlos Weſen ohne Buß/ das wirkt ewigs Angſt und Leid. Die erzoͤrnte Gotteshand greift durch all’ pti.
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der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
XCVII.
NEmlich dis iſt GOtt der Herꝛ/ GOtt von
allen Ewigkeiten/
Deſſen Rach und deſſen Zorn endet ſich zu kei-
nen Zeiten/
Die erzoͤrnte GOtteshand greift durch all’ Un-
endlichkeit/
GOttlos Weſen ohne Buß/ das wirkt ewigs
Angſt und Leid.
Die erzoͤrnte Gotteshand greift durch all’
Unendlichkeit.) O weh dem in Ewigkeit/ welchen
der Zorn Gottes druͤkket/ und welchen die erzoͤrnte Got-
teshand ergreiffet: ſolcher Zugriff findet auch in der Un-
endlichkeit kein Ende. Was der Zorn Gottes ſei/ und
wie grauſam derſelbe verfahre und wuͤte/ iſt oben in dem
36. Reimſchluſſe erwehnet. Auguſtinus lib. 15. de Civ.
D. cap. 25. ſagt alſo: Ira DEI non perturbatio animi
ejus eſt, ſed judicium, quo irrogatur pæna peccato.
Cogitatio verò ejus & recogitatio mutandarum re-
rum & immutabilis ratio. Wan ein ſtarker Gewap-
neter erzoͤrnt wird/ kan derſelbe ſtreng und grauſam
ſtraffen: Wird nach des Allmaͤchtigen Gottes Straf-
hand die Zuͤchtigung ermeſſen/ lauffet alles auf die aller-
ſchwereſte Unendlichkeit hinnaus. Secundum ſimilitu-
dinem effectus hæc dicuntur, quia enim irati propri-
um punire, ejus ira punitio metaphoricè dicitur, & in
DEO invenitur non ſecundum proprietatem, ſed ſe-
cundum ſimilitudinem; nec ſecundum affectum ani-
mi, ſed ſecundum affectum operis, quia DEUS talia
facit, qualia facere ſolent homines irâ vel furore corre-
pti.
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