Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.der Hölle und Höllischen Zustandes. sich zu unterwerffen/ welches Augustinus am angezoge-nem Orte mit diesen Worten ausdeutet: Factus estma- lo dignus aeterno, qui hoc in se perimit bonum, quod esse posset aeternum, wer ein ewiges Gutes/ und einen ewigen Wolstand muhtwillig verdirbet/ und bei ihm selbst aufhebet/ dem wiederfähret kein Unrecht/ wan ein ewiges Böses/ und ein ewiger Ubelstand ihm hergegen begegnet. Wie gnädig auch und gern uns GOtt darreichet XCVIII.
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. ſich zu unterwerffen/ welches Auguſtinus am angezoge-nem Orte mit dieſen Worten ausdeutet: Factus eſtma- lo dignus æterno, qui hoc in ſe perimit bonum, quod eſſe poſſet æternum, wer ein ewiges Gutes/ und einen ewigen Wolſtand muhtwillig verdirbet/ und bei ihm ſelbſt aufhebet/ dem wiederfaͤhret kein Unrecht/ wan ein ewiges Boͤſes/ und ein ewiger Ubelſtand ihm hergegen begegnet. Wie gnaͤdig auch und gern uns GOtt darreichet XCVIII.
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der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
ſich zu unterwerffen/ welches Auguſtinus am angezoge-
nem Orte mit dieſen Worten ausdeutet: Factus eſtma-
lo dignus æterno, qui hoc in ſe perimit bonum, quod
eſſe poſſet æternum, wer ein ewiges Gutes/ und einen
ewigen Wolſtand muhtwillig verdirbet/ und bei ihm
ſelbſt aufhebet/ dem wiederfaͤhret kein Unrecht/ wan ein
ewiges Boͤſes/ und ein ewiger Ubelſtand ihm hergegen
begegnet.
Wie gnaͤdig auch und gern uns GOtt darreichet
die Seeligkeit/ ſo ungern und ungnaͤdig auch reichet er
uns daher auch die Unſeeligkeit; und die Uhrſach zeiget
gleichfals Auguſtinus mit dieſen Worten an/ ut de-
monſtretur, quid valeat miſericors gratia, & quid
valeat juſta vindicta, wie unermeslich iſt GOTTes
Langmuht und Barmhertzigkeit/ ſo unermeslich iſt auch
ſeiner Straffe Unaufhoͤrlichkeit: Wie ſolte man nun
billich nicht von Hertzen erſchrekken/ und einen Abſcheu
haben fuͤr daſſelbe/ welches GOtt den HErꝛn alſo be-
leidigen kan/ alſo erzuͤrnen kan/ alſo deſſen Ehr ihm neh-
men kan/ alſo zur ewigen Straffe anreitzen kan/ alſo ewig
ungnaͤdig zu bleiben zwingen kan/ welches alles mit ei-
nem Worte zu ſagen/ iſt und thut die Suͤnde/ die bos-
haftige Suͤnde und muhtwilliger Unglaube. Maxi-
mum quod DEO auferri posſimus per peccatum, eſt
ipſius honor, qui cum per peccatum auferatur, quan-
tum in nobis eſt, meretur etiam ut DEus auferat à
nobis, quod nobis maximum videtur, & ut nobis e-
tiam nolentibus patiamur, quod ipſe vult: ſunt ver-
ba Anſelmi, vid. Comment. in Auguſt. all. l.
XCVIII.
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