Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.Nachdenkliche Beschreibung der Hölle etc. ste Gewalt/ Tirannei und Kunststükke des Teu-fels/ wodurch noch itzund das gantze Weltwesen in solche greuliche Verwirrung/ Krieg/ Verheerung/ Ver- derben und Untergang geräht/ das wahre Christenthum vielfältig unterdrükket/ und viel tausend Menschen jung und alt elendig am Leibe und auch an der Seele/ elendig gemartert und geqweelet werden. 7. Die ewige endliche Verdamniß/ darin Leib und Seel unaufhörlicher Marter und Qwaal sol und muß unterworfen sein. Weil demnach die Laster und die Sünden sind Wil dich Sünde fest anbinden/ ENDE.Laß dich willig nirgends finden: Greift sie dich/ stoß sie zurükk/ Dan geht ihre Kett' in stükk: Gibstu willig eine Hand/ Leib und Seel bestrikkt der Band/ Wikkelt mit Gewalt dich ein/ Reißt dich hin zur Höllenpein. Nachdenkliche Beſchreibung der Hoͤlle ꝛc. ſte Gewalt/ Tirannei und Kunſtſtuͤkke des Teu-fels/ wodurch noch itzund das gantze Weltweſen in ſolche greuliche Verwirrung/ Krieg/ Verheerung/ Ver- derben und Untergang geraͤht/ das wahre Chriſtenthum vielfaͤltig unterdruͤkket/ und viel tauſend Menſchen jung und alt elendig am Leibe und auch an der Seele/ elendig gemartert und geqweelet werden. 7. Die ewige endliche Verdamniß/ darin Leib und Seel unaufhoͤrlicher Marter und Qwaal ſol und muß unterworfen ſein. Weil demnach die Laſter und die Suͤnden ſind Wil dich Suͤnde feſt anbinden/ ENDE.Laß dich willig nirgends finden: Greift ſie dich/ ſtoß ſie zuruͤkk/ Dan geht ihre Kett’ in ſtuͤkk: Gibſtu willig eine Hand/ Leib und Seel beſtrikkt der Band/ Wikkelt mit Gewalt dich ein/ Reißt dich hin zur Hoͤllenpein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <list> <item><pb facs="#f0396" n="328"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Nachdenkliche Beſchreibung der Hoͤlle ꝛc.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">ſte Gewalt/ Tirannei und Kunſtſtuͤkke des Teu-<lb/> fels/</hi> wodurch noch itzund das gantze Weltweſen in<lb/> ſolche greuliche Verwirrung/ Krieg/ Verheerung/ Ver-<lb/> derben und Untergang geraͤht/ das wahre Chriſtenthum<lb/> vielfaͤltig unterdruͤkket/ und viel tauſend Menſchen jung<lb/> und alt elendig am Leibe und auch an der Seele/ elendig<lb/> gemartert und geqweelet werden.</item><lb/> <item>7. <hi rendition="#fr">Die ewige endliche Verdamniß/</hi> darin Leib<lb/> und Seel unaufhoͤrlicher Marter und Qwaal ſol und<lb/> muß unterworfen ſein.</item> </list><lb/> <p>Weil demnach die Laſter und die Suͤnden ſind<lb/> gleich einer feſten eiſernen Ketten/ die feſt aneinander ge-<lb/> koppelt und zuſammen geſchmiedet iſt/ ſo verwikkele dich<lb/> an einen oder anderen Ende nicht darein/ halte es auch<lb/> nicht liederlich und gering: Dan laͤſſeſtu dich durch eine<lb/> oder andere Suͤnde einmahl willig anfeſſelen/ die gantze<lb/> Laſterkette beginneſtu zu ſchleppen/ uñ je mehr du damit<lb/> uͤmwunden und umzingelt wirſt/ je unmoͤglicher deine<lb/> Auswikkelung pflegt zu werden. Laß dich deshalber von<lb/> keiner Suͤnde feſt machen und anbinden/ ſtraks anfangs<lb/> ſchuͤttele dieſen eiſernen Band von dir ab/ brich deinen<lb/> Sinn/ dan bricht das Staal und das Eiſen dieſer ſuͤnd-<lb/> lichen Verſtrikkung gleichfalls entzwei.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Wil dich Suͤnde feſt anbinden/</l><lb/> <l>Laß dich willig nirgends finden:</l><lb/> <l>Greift ſie dich/ ſtoß ſie zuruͤkk/</l><lb/> <l>Dan geht ihre Kett’ in ſtuͤkk:</l><lb/> <l>Gibſtu willig eine Hand/</l><lb/> <l>Leib und Seel beſtrikkt der Band/</l><lb/> <l>Wikkelt mit Gewalt dich ein/</l><lb/> <l>Reißt dich hin zur Hoͤllenpein.</l> </lg><lb/> <trailer> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">ENDE.</hi> </hi> </hi> </trailer> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [328/0396]
Nachdenkliche Beſchreibung der Hoͤlle ꝛc.
ſte Gewalt/ Tirannei und Kunſtſtuͤkke des Teu-
fels/ wodurch noch itzund das gantze Weltweſen in
ſolche greuliche Verwirrung/ Krieg/ Verheerung/ Ver-
derben und Untergang geraͤht/ das wahre Chriſtenthum
vielfaͤltig unterdruͤkket/ und viel tauſend Menſchen jung
und alt elendig am Leibe und auch an der Seele/ elendig
gemartert und geqweelet werden.
7. Die ewige endliche Verdamniß/ darin Leib
und Seel unaufhoͤrlicher Marter und Qwaal ſol und
muß unterworfen ſein.
Weil demnach die Laſter und die Suͤnden ſind
gleich einer feſten eiſernen Ketten/ die feſt aneinander ge-
koppelt und zuſammen geſchmiedet iſt/ ſo verwikkele dich
an einen oder anderen Ende nicht darein/ halte es auch
nicht liederlich und gering: Dan laͤſſeſtu dich durch eine
oder andere Suͤnde einmahl willig anfeſſelen/ die gantze
Laſterkette beginneſtu zu ſchleppen/ uñ je mehr du damit
uͤmwunden und umzingelt wirſt/ je unmoͤglicher deine
Auswikkelung pflegt zu werden. Laß dich deshalber von
keiner Suͤnde feſt machen und anbinden/ ſtraks anfangs
ſchuͤttele dieſen eiſernen Band von dir ab/ brich deinen
Sinn/ dan bricht das Staal und das Eiſen dieſer ſuͤnd-
lichen Verſtrikkung gleichfalls entzwei.
Wil dich Suͤnde feſt anbinden/
Laß dich willig nirgends finden:
Greift ſie dich/ ſtoß ſie zuruͤkk/
Dan geht ihre Kett’ in ſtuͤkk:
Gibſtu willig eine Hand/
Leib und Seel beſtrikkt der Band/
Wikkelt mit Gewalt dich ein/
Reißt dich hin zur Hoͤllenpein.
ENDE.
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