fortläuft, sondern eben an der Kante endet und ebenso am Unterschenkel mittels eines Ledergurtes angeschnallt wird.
[Abbildung]
Fig. 4.
Vermöge ihrer parabolischen Biegung und des in der Mitte angebrachten, fest anzuziehenden zweiten Gurtes wirkt sie der nach oben und aussen gerichteten Drehung des äusseren Fussrandes direct entgegen und nö- thigt demnach den Fuss zum gleich- mässigen Auftreten mit der ganzen Breite der Sohle.
Beide Arten von Schienen sind übrigens, wenn sie gut gearbeitet sind, für den Fuss leicht zu tragen und lassen sich auch, wenn dies ge- wünscht wird, durch etwas weite Beinkleider dem Blicke fast gänzlich entziehen.
Oft -- und zwar in Folge vor- zeitigen Auftretenlassens des Kindes oder auch ohne dieses bei zu be- deutender Schwere des Körpers und mangelhafter Ernährung der Knochen -- wird der Gang erschwert und verunstaltet durch Krümmung der Unterschenkel nach aussen oder durch Einwärtsbie- gung der Kniegelenke. Werden auch diese Formfehler durch das spätere Wachsthum manchmal allein ausgeglichen, so ist es doch nie rathsam, es darauf ankommen zu lassen. Schreitet man gleich anfangs dagegen ein, so genügen nach- stehende, nur zur Nachtzeit einige Monate hindurch anzuwen- dende einfache Vorkehrungen.
Fig. 5: zwischen die Knie und Knöchel ein weiches Kissen, um die gebogenen Unterschenkel ein weich wattirter Leder- gurt, der so fest als es dem Kinde verträglich zusammenge- bunden wird. Fig. 6: eine Kniespreitze von Blech mit Leder überzogen, inwendig stark wattirt; der ebenfalls wattirte un-
2.—7. JAHR. KÖRPERLICHE SEITE. BEWEGUNG.
fortläuft, sondern eben an der Kante endet und ebenso am Unterschenkel mittels eines Ledergurtes angeschnallt wird.
[Abbildung]
Fig. 4.
Vermöge ihrer parabolischen Biegung und des in der Mitte angebrachten, fest anzuziehenden zweiten Gurtes wirkt sie der nach oben und aussen gerichteten Drehung des äusseren Fussrandes direct entgegen und nö- thigt demnach den Fuss zum gleich- mässigen Auftreten mit der ganzen Breite der Sohle.
Beide Arten von Schienen sind übrigens, wenn sie gut gearbeitet sind, für den Fuss leicht zu tragen und lassen sich auch, wenn dies ge- wünscht wird, durch etwas weite Beinkleider dem Blicke fast gänzlich entziehen.
Oft — und zwar in Folge vor- zeitigen Auftretenlassens des Kindes oder auch ohne dieses bei zu be- deutender Schwere des Körpers und mangelhafter Ernährung der Knochen — wird der Gang erschwert und verunstaltet durch Krümmung der Unterschenkel nach aussen oder durch Einwärtsbie- gung der Kniegelenke. Werden auch diese Formfehler durch das spätere Wachsthum manchmal allein ausgeglichen, so ist es doch nie rathsam, es darauf ankommen zu lassen. Schreitet man gleich anfangs dagegen ein, so genügen nach- stehende, nur zur Nachtzeit einige Monate hindurch anzuwen- dende einfache Vorkehrungen.
Fig. 5: zwischen die Knie und Knöchel ein weiches Kissen, um die gebogenen Unterschenkel ein weich wattirter Leder- gurt, der so fest als es dem Kinde verträglich zusammenge- bunden wird. Fig. 6: eine Kniespreitze von Blech mit Leder überzogen, inwendig stark wattirt; der ebenfalls wattirte un-
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2.—7. JAHR. KÖRPERLICHE SEITE. BEWEGUNG.
fortläuft, sondern eben an der Kante endet und ebenso am
Unterschenkel mittels eines Ledergurtes angeschnallt wird.
[Abbildung Fig. 4.]
Vermöge ihrer parabolischen Biegung
und des in der Mitte angebrachten,
fest anzuziehenden zweiten Gurtes
wirkt sie der nach oben und aussen
gerichteten Drehung des äusseren
Fussrandes direct entgegen und nö-
thigt demnach den Fuss zum gleich-
mässigen Auftreten mit der ganzen
Breite der Sohle.
Beide Arten von Schienen sind
übrigens, wenn sie gut gearbeitet
sind, für den Fuss leicht zu tragen
und lassen sich auch, wenn dies ge-
wünscht wird, durch etwas weite
Beinkleider dem Blicke fast gänzlich
entziehen.
Oft — und zwar in Folge vor-
zeitigen Auftretenlassens des Kindes
oder auch ohne dieses bei zu be-
deutender Schwere des Körpers und
mangelhafter Ernährung der Knochen
— wird der Gang erschwert und
verunstaltet durch Krümmung der
Unterschenkel nach aussen oder durch Einwärtsbie-
gung der Kniegelenke. Werden auch diese Formfehler
durch das spätere Wachsthum manchmal allein ausgeglichen,
so ist es doch nie rathsam, es darauf ankommen zu lassen.
Schreitet man gleich anfangs dagegen ein, so genügen nach-
stehende, nur zur Nachtzeit einige Monate hindurch anzuwen-
dende einfache Vorkehrungen.
Fig. 5: zwischen die Knie und Knöchel ein weiches Kissen,
um die gebogenen Unterschenkel ein weich wattirter Leder-
gurt, der so fest als es dem Kinde verträglich zusammenge-
bunden wird. Fig. 6: eine Kniespreitze von Blech mit Leder
überzogen, inwendig stark wattirt; der ebenfalls wattirte un-
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Schreber, Daniel Gottlob Moritz: Kallipädie oder Erziehung zur Schönheit. Leipzig, 1858, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreber_kallipaedie_1858/95>, abgerufen am 31.07.2024.
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