Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898.

Bild:
<< vorherige Seite

verkauft, nicht durch die, welche man behält," das ist eine bekannte Regel.

Ja, aber wenn sie sie nicht verkaufen konnten?

Peter Halket stutzte - zögerte - - Nun dann mußte die britische Regierung sie kaufen, wenn sie so schlecht waren, daß Keiner sie haben wollte, und dann verlor Niemand daran. "Die britische Regierung kann nicht zugeben, daß die britischen Aktienbesitzer Schaden leiden." Das hatte er oft genug sagen hören. Der britische Steuerzahler würde für die Chartered Company zahlen müssen, für die Soldaten und alles Übrige. Wenn die Aktien sonst keine Abnehmer fänden, mußte die Regierung dafür aufkommen, und den Zusammenbruch verhüten, denn es waren Lords, Herzöge und Prinzen daran betheiligt. Warum sollten die englischen Steuerzahler nicht auch dafür aufkommen, wenn es mit Peter Halkets Gesellschaft schief ginge? Einen Lord mußte er deshalb auch dabei haben.

Er starrte ins Feuer, ganz hingenommen von seinen Berechnungen und Luftschlössern - Peter Halket, Esq. Direktor der Peter Halket Goldminengesellschaft mit beschränkter Haftpflicht. Dann wenn er erst Tausende verdient hatte, kam das M. P. noch dazu - er wurde Parlamentsmitglied. Hatte er Millionen, so hieß es: Sir Peter Halket, Privy Councillor.

verkauft, nicht durch die, welche man behält,“ das ist eine bekannte Regel.

Ja, aber wenn sie sie nicht verkaufen konnten?

Peter Halket stutzte – zögerte – – Nun dann mußte die britische Regierung sie kaufen, wenn sie so schlecht waren, daß Keiner sie haben wollte, und dann verlor Niemand daran. „Die britische Regierung kann nicht zugeben, daß die britischen Aktienbesitzer Schaden leiden.“ Das hatte er oft genug sagen hören. Der britische Steuerzahler würde für die Chartered Company zahlen müssen, für die Soldaten und alles Übrige. Wenn die Aktien sonst keine Abnehmer fänden, mußte die Regierung dafür aufkommen, und den Zusammenbruch verhüten, denn es waren Lords, Herzöge und Prinzen daran betheiligt. Warum sollten die englischen Steuerzahler nicht auch dafür aufkommen, wenn es mit Peter Halkets Gesellschaft schief ginge? Einen Lord mußte er deshalb auch dabei haben.

Er starrte ins Feuer, ganz hingenommen von seinen Berechnungen und Luftschlössern – Peter Halket, Esq. Direktor der Peter Halket Goldminengesellschaft mit beschränkter Haftpflicht. Dann wenn er erst Tausende verdient hatte, kam das M. P. noch dazu – er wurde Parlamentsmitglied. Hatte er Millionen, so hieß es: Sir Peter Halket, Privy Councillor.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0015" n="15"/>
verkauft, nicht durch die, welche man behält,&#x201C; das ist eine bekannte Regel.</p>
        <p>Ja, aber wenn sie sie nicht verkaufen konnten?</p>
        <p>Peter Halket stutzte &#x2013; zögerte &#x2013; &#x2013; Nun dann mußte die britische Regierung sie kaufen, wenn sie so schlecht waren, daß Keiner sie haben wollte, und dann verlor Niemand daran. &#x201E;Die britische Regierung kann nicht zugeben, daß die britischen Aktienbesitzer Schaden leiden.&#x201C; Das hatte er oft genug sagen hören. Der britische Steuerzahler würde für die Chartered Company zahlen müssen, für die Soldaten und alles Übrige. Wenn die Aktien sonst keine Abnehmer fänden, mußte die Regierung dafür aufkommen, und den Zusammenbruch verhüten, denn es waren Lords, Herzöge und Prinzen daran betheiligt. Warum sollten die englischen Steuerzahler nicht auch dafür aufkommen, wenn es mit Peter Halkets Gesellschaft schief ginge? Einen Lord mußte er deshalb auch dabei haben.</p>
        <p>Er starrte ins Feuer, ganz hingenommen von seinen Berechnungen und Luftschlössern &#x2013; Peter Halket, Esq. Direktor der Peter Halket Goldminengesellschaft mit beschränkter Haftpflicht. Dann wenn er erst Tausende verdient hatte, kam das M. P. noch dazu &#x2013; er wurde Parlamentsmitglied. Hatte er Millionen, so hieß es: Sir Peter Halket, Privy Councillor.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[15/0015] verkauft, nicht durch die, welche man behält,“ das ist eine bekannte Regel. Ja, aber wenn sie sie nicht verkaufen konnten? Peter Halket stutzte – zögerte – – Nun dann mußte die britische Regierung sie kaufen, wenn sie so schlecht waren, daß Keiner sie haben wollte, und dann verlor Niemand daran. „Die britische Regierung kann nicht zugeben, daß die britischen Aktienbesitzer Schaden leiden.“ Das hatte er oft genug sagen hören. Der britische Steuerzahler würde für die Chartered Company zahlen müssen, für die Soldaten und alles Übrige. Wenn die Aktien sonst keine Abnehmer fänden, mußte die Regierung dafür aufkommen, und den Zusammenbruch verhüten, denn es waren Lords, Herzöge und Prinzen daran betheiligt. Warum sollten die englischen Steuerzahler nicht auch dafür aufkommen, wenn es mit Peter Halkets Gesellschaft schief ginge? Einen Lord mußte er deshalb auch dabei haben. Er starrte ins Feuer, ganz hingenommen von seinen Berechnungen und Luftschlössern – Peter Halket, Esq. Direktor der Peter Halket Goldminengesellschaft mit beschränkter Haftpflicht. Dann wenn er erst Tausende verdient hatte, kam das M. P. noch dazu – er wurde Parlamentsmitglied. Hatte er Millionen, so hieß es: Sir Peter Halket, Privy Councillor.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-21T10:10:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-21T10:10:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-21T10:10:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schreiner_halket_1898
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schreiner_halket_1898/15
Zitationshilfe: Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreiner_halket_1898/15>, abgerufen am 21.11.2024.