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Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898.

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und sie selbst waren entflohen. Aber er empfand etwas Angst vor den Löwen, die er noch nie gesehen und von denen er nur erzählen gehört hatte; sie konnten im hohen Grase oder im Gestrüpp am Fuß der kleinen Kuppe lauern; - - und dann beschlich ihn noch eine andere Besorgnis, - er wußte nicht klar weshalb, als er daran dachte zum erstenmal die lange Nacht allein im "Veldt"*) zuzubringen.

Gegen Sonnenuntergang hatte er einen Haufen von trockenen Ästen und Baumknorren auf der kleinen Kuppe zusammengetragen. Er wollte die ganze Nacht ein Feuer unterhalten und sobald es dunkelte, zündete er es an. Vielleicht sahen seine Kameraden den Schein; dann würden sie frühmorgens kommen, ihn abzuholen und jedensfalls würden die wilden Tiere sich nicht an ihn heranwagen, so lange er neben dem Feuer kniete; - vor den Schwarzen war ihm nicht bange. Er legte das Feuer kunstgerecht an, fest entschlossen, wenn es ihm möglich sei, die ganze Nacht wach zu bleiben.

Peter Halket war hager und von mittlerer Größe mit einer schrägabfallenden Stirn und wasserblauen Augen; aber das Untergesicht hatte einen harten Zug, und den dünnen Lippen des großen Mundes sah

*) In der Steppe.

und sie selbst waren entflohen. Aber er empfand etwas Angst vor den Löwen, die er noch nie gesehen und von denen er nur erzählen gehört hatte; sie konnten im hohen Grase oder im Gestrüpp am Fuß der kleinen Kuppe lauern; – – und dann beschlich ihn noch eine andere Besorgnis, – er wußte nicht klar weshalb, als er daran dachte zum erstenmal die lange Nacht allein im „Veldt“*) zuzubringen.

Gegen Sonnenuntergang hatte er einen Haufen von trockenen Ästen und Baumknorren auf der kleinen Kuppe zusammengetragen. Er wollte die ganze Nacht ein Feuer unterhalten und sobald es dunkelte, zündete er es an. Vielleicht sahen seine Kameraden den Schein; dann würden sie frühmorgens kommen, ihn abzuholen und jedensfalls würden die wilden Tiere sich nicht an ihn heranwagen, so lange er neben dem Feuer kniete; – vor den Schwarzen war ihm nicht bange. Er legte das Feuer kunstgerecht an, fest entschlossen, wenn es ihm möglich sei, die ganze Nacht wach zu bleiben.

Peter Halket war hager und von mittlerer Größe mit einer schrägabfallenden Stirn und wasserblauen Augen; aber das Untergesicht hatte einen harten Zug, und den dünnen Lippen des großen Mundes sah

*) In der Steppe.
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[7/0007] und sie selbst waren entflohen. Aber er empfand etwas Angst vor den Löwen, die er noch nie gesehen und von denen er nur erzählen gehört hatte; sie konnten im hohen Grase oder im Gestrüpp am Fuß der kleinen Kuppe lauern; – – und dann beschlich ihn noch eine andere Besorgnis, – er wußte nicht klar weshalb, als er daran dachte zum erstenmal die lange Nacht allein im „Veldt“ *) zuzubringen. Gegen Sonnenuntergang hatte er einen Haufen von trockenen Ästen und Baumknorren auf der kleinen Kuppe zusammengetragen. Er wollte die ganze Nacht ein Feuer unterhalten und sobald es dunkelte, zündete er es an. Vielleicht sahen seine Kameraden den Schein; dann würden sie frühmorgens kommen, ihn abzuholen und jedensfalls würden die wilden Tiere sich nicht an ihn heranwagen, so lange er neben dem Feuer kniete; – vor den Schwarzen war ihm nicht bange. Er legte das Feuer kunstgerecht an, fest entschlossen, wenn es ihm möglich sei, die ganze Nacht wach zu bleiben. Peter Halket war hager und von mittlerer Größe mit einer schrägabfallenden Stirn und wasserblauen Augen; aber das Untergesicht hatte einen harten Zug, und den dünnen Lippen des großen Mundes sah *) In der Steppe.

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Zitationshilfe: Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreiner_halket_1898/7>, abgerufen am 21.11.2024.