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Schreyvogel, Joseph: Samuel Brinks letzte Liebesgeschichte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–94. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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bemerkte, zum Ausgehen bereitet. Sie bestätigte mir, daß Mad. Miller da gewesen und ihr einen Dienst angeboten habe; zugleich habe sie ihr gemeldet, daß Frau von Reichard sie noch diesen Vormitttag zu sprechen wünsche. -- Und was werden Sie thun, Gretchen? fragte ich, nicht ohne Besorgniß. -- Hören, was mir die gnädige Frau zu befehlen hat, erwiderte sie ganz ruhig. -- Und wegen des Dienstantrages? -- Ich habe der Mad. Miller gesagt, daß ich ihr noch keine bestimmte Antwort geben könne. -- Gutes, liebes Gretchen! Sie dachten also meinem Vorschlage nach? -- War es denn wirklich Ernst damit? sagte sie, mit lächelnd prüfender Miene. -- So vollkommen Ernst, liebes Kind! daß Sie Ihre Stelle antreten können, sobald Sie wollen. -- Und der Herr, dem die Wirthschaft gehört, wird er auch so viel Vertrauen in mich setzen, als Sie, und kann ich es -- in ihn? -- Ich denke, ja! -- Wenn das ist, sagte sie nach kurzem Besinnen, so bestimmen Sie über mich, wie Ihnen gut däucht, -- und fort war sie.

Sie ist ein Engel! rief ich, -- und ist dein, Samuel! Dein! Hast du das verdient, Ungläubiger? -- -- Ich klingelte Paul, um mich vollends anzukleiden; denn ich wollte einen Gang durch die Stadt machen. Gieb Acht, sagte ich zu ihm, was Brigitte etwa Neues ausheckt; das Erste, worüber sie brütete, waren Windeier. -- Wissen Sie das so gewiß, Herr? Die alte Katze sieht mir so lauernd und unheimlich aus; ich glaube, die ärgsten Tücken hat sie noch im Hinterhalt. -- Bah! bah!

bemerkte, zum Ausgehen bereitet. Sie bestätigte mir, daß Mad. Miller da gewesen und ihr einen Dienst angeboten habe; zugleich habe sie ihr gemeldet, daß Frau von Reichard sie noch diesen Vormitttag zu sprechen wünsche. — Und was werden Sie thun, Gretchen? fragte ich, nicht ohne Besorgniß. — Hören, was mir die gnädige Frau zu befehlen hat, erwiderte sie ganz ruhig. — Und wegen des Dienstantrages? — Ich habe der Mad. Miller gesagt, daß ich ihr noch keine bestimmte Antwort geben könne. — Gutes, liebes Gretchen! Sie dachten also meinem Vorschlage nach? — War es denn wirklich Ernst damit? sagte sie, mit lächelnd prüfender Miene. — So vollkommen Ernst, liebes Kind! daß Sie Ihre Stelle antreten können, sobald Sie wollen. — Und der Herr, dem die Wirthschaft gehört, wird er auch so viel Vertrauen in mich setzen, als Sie, und kann ich es — in ihn? — Ich denke, ja! — Wenn das ist, sagte sie nach kurzem Besinnen, so bestimmen Sie über mich, wie Ihnen gut däucht, — und fort war sie.

Sie ist ein Engel! rief ich, — und ist dein, Samuel! Dein! Hast du das verdient, Ungläubiger? — — Ich klingelte Paul, um mich vollends anzukleiden; denn ich wollte einen Gang durch die Stadt machen. Gieb Acht, sagte ich zu ihm, was Brigitte etwa Neues ausheckt; das Erste, worüber sie brütete, waren Windeier. — Wissen Sie das so gewiß, Herr? Die alte Katze sieht mir so lauernd und unheimlich aus; ich glaube, die ärgsten Tücken hat sie noch im Hinterhalt. — Bah! bah!

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[0049] bemerkte, zum Ausgehen bereitet. Sie bestätigte mir, daß Mad. Miller da gewesen und ihr einen Dienst angeboten habe; zugleich habe sie ihr gemeldet, daß Frau von Reichard sie noch diesen Vormitttag zu sprechen wünsche. — Und was werden Sie thun, Gretchen? fragte ich, nicht ohne Besorgniß. — Hören, was mir die gnädige Frau zu befehlen hat, erwiderte sie ganz ruhig. — Und wegen des Dienstantrages? — Ich habe der Mad. Miller gesagt, daß ich ihr noch keine bestimmte Antwort geben könne. — Gutes, liebes Gretchen! Sie dachten also meinem Vorschlage nach? — War es denn wirklich Ernst damit? sagte sie, mit lächelnd prüfender Miene. — So vollkommen Ernst, liebes Kind! daß Sie Ihre Stelle antreten können, sobald Sie wollen. — Und der Herr, dem die Wirthschaft gehört, wird er auch so viel Vertrauen in mich setzen, als Sie, und kann ich es — in ihn? — Ich denke, ja! — Wenn das ist, sagte sie nach kurzem Besinnen, so bestimmen Sie über mich, wie Ihnen gut däucht, — und fort war sie. Sie ist ein Engel! rief ich, — und ist dein, Samuel! Dein! Hast du das verdient, Ungläubiger? — — Ich klingelte Paul, um mich vollends anzukleiden; denn ich wollte einen Gang durch die Stadt machen. Gieb Acht, sagte ich zu ihm, was Brigitte etwa Neues ausheckt; das Erste, worüber sie brütete, waren Windeier. — Wissen Sie das so gewiß, Herr? Die alte Katze sieht mir so lauernd und unheimlich aus; ich glaube, die ärgsten Tücken hat sie noch im Hinterhalt. — Bah! bah!

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T11:30:04Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T11:30:04Z)

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Zitationshilfe: Schreyvogel, Joseph: Samuel Brinks letzte Liebesgeschichte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–94. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreyvogel_liebesgeschichte_1910/49>, abgerufen am 21.11.2024.