Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890.

Bild:
<< vorherige Seite

Dritte Vorlesung.
folgt x a, desgleichen aus x c und c b folgt x b, und aus
diesen beiden Ergebnissen muss nach (3x)' selbst (für x statt c in
Anspruch genommen) folgen: x a b.

Andrerseits folgt aus x c und c a b sogleich direkt: x a b
und damit nach (3x)'' auch x a und x b.

Mit diesem Zusatze können wir nun die Definition (3) zu folgender,
nur äusserlich etwas komplizirter erscheinenden Formulirung zusammen-
fassen, bei der wir ebenfalls von vornherein sicher sind, dass das defi-
nirte Gebilde als "Gebiet" existirt:

7) Theorem, als neue Fassung der Def. (3), auch zu citiren als
Definition (4), und zwar

7x) Th. = Def. (4x)7+) Th. = Def. (4+).

Wenn für gegebene a, b ein c existirt derart, dass für jedes x, für
welches

x cc x
ist, auch
x a nebst x ba x nebst b x
sein wird, dann und nur dann ist man berechtigt zu sagen, es sei:
c a b.a + b c.

Beweis. Da nach I c c ist, so ist c selber ein zulässiger
Wert des x und muss jedenfalls auch

c a nebst c b,a c nebst b c,
somit nach (3x)' c a bsomit nach (3+)' a + b c
sein. Die Umkehrung ist der Inhalt des vorigen Zusatzes.

Der Sachverhalt sei einstweilen schon durch die Figur veran-
schaulicht:

[Abbildung] Fig. 7x. [Abbildung]
[Abbildung] Fig. 7+.

Zusatz zu Th. 7). Unter den Bedingungen des Satzes hat wieder
jedes y derart, dass

y cc y

Dritte Vorlesung.
folgt xa, desgleichen aus xc und cb folgt xb, und aus
diesen beiden Ergebnissen muss nach (3×)' selbst (für x statt c in
Anspruch genommen) folgen: xa b.

Andrerseits folgt aus xc und ca b sogleich direkt: xa b
und damit nach (3×)'' auch xa und xb.

Mit diesem Zusatze können wir nun die Definition (3) zu folgender,
nur äusserlich etwas komplizirter erscheinenden Formulirung zusammen-
fassen, bei der wir ebenfalls von vornherein sicher sind, dass das defi-
nirte Gebilde als „Gebiet“ existirt:

7) Theorem, als neue Fassung der Def. (3), auch zu citiren als
Definition (4), und zwar

7×) Th. = Def. (4×)7+) Th. = Def. (4+).

Wenn für gegebene a, b ein c existirt derart, dass für jedes x, für
welches

xccx
ist, auch
xa nebst xbax nebst bx
sein wird, dann und nur dann ist man berechtigt zu sagen, es sei:
ca b.a + bc.

Beweis. Da nach I cc ist, so ist c selber ein zulässiger
Wert des x und muss jedenfalls auch

ca nebst cb,ac nebst bc,
somit nach (3×)' ca bsomit nach (3+)' a + bc
sein. Die Umkehrung ist der Inhalt des vorigen Zusatzes.

Der Sachverhalt sei einstweilen schon durch die Figur veran-
schaulicht:

[Abbildung] Fig. 7×. [Abbildung]
[Abbildung] Fig. 7+.

Zusatz zu Th. 7). Unter den Bedingungen des Satzes hat wieder
jedes y derart, dass

yccy

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0222" n="202"/><fw place="top" type="header">Dritte Vorlesung.</fw><lb/>
folgt <hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">a</hi>, desgleichen aus <hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">c</hi> und <hi rendition="#i">c</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">b</hi> folgt <hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">b</hi>, und aus<lb/>
diesen beiden Ergebnissen muss nach (3<hi rendition="#sub">×</hi>)' selbst (für <hi rendition="#i">x</hi> statt <hi rendition="#i">c</hi> in<lb/>
Anspruch genommen) folgen: <hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">a b</hi>.</p><lb/>
          <p>Andrerseits folgt aus <hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">c</hi> und <hi rendition="#i">c</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">a b</hi> sogleich direkt: <hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">a b</hi><lb/>
und damit nach (3<hi rendition="#sub">×</hi>)'' auch <hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">a</hi> und <hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">b</hi>.</p><lb/>
          <p>Mit diesem Zusatze können wir nun die Definition (3) zu folgender,<lb/>
nur äusserlich etwas komplizirter erscheinenden Formulirung zusammen-<lb/>
fassen, bei der wir ebenfalls von vornherein sicher sind, dass das defi-<lb/>
nirte Gebilde als &#x201E;Gebiet&#x201C; existirt:</p><lb/>
          <p>7) <hi rendition="#g">Theorem</hi>, als neue Fassung der Def. (3), <hi rendition="#i">auch zu citiren als</hi><lb/><hi rendition="#g">Definition</hi> (4), und zwar<lb/><table><row><cell>7<hi rendition="#sub">×</hi>) Th. = <hi rendition="#g">Def.</hi> (4<hi rendition="#sub">×</hi>)</cell><cell>7<hi rendition="#sub">+</hi>) <hi rendition="#g">Th.</hi> = <hi rendition="#g">Def.</hi> (4<hi rendition="#sub">+</hi>).</cell></row><lb/></table></p>
          <p> <hi rendition="#i">Wenn für gegebene a, b ein c existirt derart, dass für <hi rendition="#g">jedes</hi> x, für<lb/>
welches</hi><lb/>
            <table>
              <row>
                <cell><hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">c</hi></cell>
                <cell><hi rendition="#i">c</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">x</hi></cell>
              </row><lb/>
            </table> <hi rendition="#i">ist, auch</hi><lb/>
            <table>
              <row>
                <cell><hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">a nebst x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">b</hi></cell>
                <cell><hi rendition="#i">a</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">x nebst b</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">x</hi></cell>
              </row><lb/>
            </table> <hi rendition="#i">sein wird, dann und nur dann ist man berechtigt zu sagen, es sei:</hi><lb/>
            <table>
              <row>
                <cell><hi rendition="#i">c</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">a b</hi>.</cell>
                <cell><hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">c</hi>.</cell>
              </row><lb/>
            </table>
          </p>
          <p><hi rendition="#g">Beweis</hi>. Da nach I <hi rendition="#i">c</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">c</hi> ist, so ist <hi rendition="#i">c</hi> selber ein zulässiger<lb/>
Wert des <hi rendition="#i">x</hi> und muss jedenfalls auch<lb/><table><row><cell><hi rendition="#i">c</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">a</hi> nebst <hi rendition="#i">c</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">b</hi>,</cell><cell><hi rendition="#i">a</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">c</hi> nebst <hi rendition="#i">b</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">c</hi>,</cell></row><lb/><row><cell>somit nach (3<hi rendition="#sub">×</hi>)' <hi rendition="#i">c</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">a b</hi></cell><cell>somit nach (3<hi rendition="#sub">+</hi>)' <hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">c</hi></cell></row><lb/></table> sein. Die Umkehrung ist der Inhalt des vorigen Zusatzes.</p><lb/>
          <p>Der Sachverhalt sei einstweilen schon durch die Figur veran-<lb/>
schaulicht:<lb/><table><row><cell><figure><head>Fig. 7<hi rendition="#sub">×</hi>.</head></figure></cell><cell><figure/><lb/><figure><head>Fig. 7<hi rendition="#sub">+</hi>.</head></figure></cell></row><lb/></table></p>
          <p><hi rendition="#g">Zusatz zu Th.</hi> 7). Unter den Bedingungen des Satzes hat wieder<lb/>
jedes <hi rendition="#i">y</hi> derart, dass<lb/><table><row><cell><hi rendition="#i">y</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">c</hi></cell><cell><hi rendition="#i">c</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">y</hi></cell></row><lb/></table>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[202/0222] Dritte Vorlesung. folgt x ⋹ a, desgleichen aus x ⋹ c und c ⋹ b folgt x ⋹ b, und aus diesen beiden Ergebnissen muss nach (3×)' selbst (für x statt c in Anspruch genommen) folgen: x ⋹ a b. Andrerseits folgt aus x ⋹ c und c ⋹ a b sogleich direkt: x ⋹ a b und damit nach (3×)'' auch x ⋹ a und x ⋹ b. Mit diesem Zusatze können wir nun die Definition (3) zu folgender, nur äusserlich etwas komplizirter erscheinenden Formulirung zusammen- fassen, bei der wir ebenfalls von vornherein sicher sind, dass das defi- nirte Gebilde als „Gebiet“ existirt: 7) Theorem, als neue Fassung der Def. (3), auch zu citiren als Definition (4), und zwar 7×) Th. = Def. (4×) 7+) Th. = Def. (4+). Wenn für gegebene a, b ein c existirt derart, dass für jedes x, für welches x ⋹ c c ⋹ x ist, auch x ⋹ a nebst x ⋹ b a ⋹ x nebst b ⋹ x sein wird, dann und nur dann ist man berechtigt zu sagen, es sei: c ⋹ a b. a + b ⋹ c. Beweis. Da nach I c ⋹ c ist, so ist c selber ein zulässiger Wert des x und muss jedenfalls auch c ⋹ a nebst c ⋹ b, a ⋹ c nebst b ⋹ c, somit nach (3×)' c ⋹ a b somit nach (3+)' a + b ⋹ c sein. Die Umkehrung ist der Inhalt des vorigen Zusatzes. Der Sachverhalt sei einstweilen schon durch die Figur veran- schaulicht: [Abbildung Fig. 7×.] [Abbildung] [Abbildung Fig. 7+.] Zusatz zu Th. 7). Unter den Bedingungen des Satzes hat wieder jedes y derart, dass y ⋹ c c ⋹ y

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890/222
Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890/222>, abgerufen am 23.11.2024.