Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890.Zwölfte Vorlesung. daher von den Heiden b exakt auch nicht die Grönländer c subtrahirendausnehmen kann, sondern nur die grönländischen Heiden b c. Es würde darnach der Ausdruck b -- c schon jeglichen Sinnes baar sein, und wäre es nur zulässig die Klasse b -- b c = b (1 -- c) = b c1 zu bilden. Um uns auch über die sonstigen Gesetze der logischen Subtrak- Soweit dieselben auf nicht mehr als drei allgemeine Zahlen Bezug v1) (a -- b) + b = (a + b) -- b = b -- (b -- a) = a, v2) (a + b) -- c = a + (b -- c) = a -- (c -- b) = = (a -- c) + b = b -- (c -- a), v3) a -- (b + c) = (a -- b) -- c = = (a -- c) -- b, v4) a -- b = (a + c) -- (b + c) = (a -- c) -- (b -- c) = = (c -- b) -- (c -- a) = (a -- c) + (c -- b), a + b = (a + c) + (b -- c) = (a + c) -- (c -- b) = = (a -- c) + (b + c) = (b + c) -- (c -- a). Nach dem Schema k) können wir nun für jeden der hier verglichenen Sonach ist es dann weiter keine Kunst, zuzusehen, ob (und unter Es stellt sich heraus, dass von den in der Arithmetik geltenden Unter Zugrundelegung derselben Annahme (der "vereinigten" Valenz- Zwölfte Vorlesung. daher von den Heiden b exakt auch nicht die Grönländer c subtrahirendausnehmen kann, sondern nur die grönländischen Heiden b c. Es würde darnach der Ausdruck b — c schon jeglichen Sinnes baar sein, und wäre es nur zulässig die Klasse b — b c = b (1 — c) = b c1 zu bilden. Um uns auch über die sonstigen Gesetze der logischen Subtrak- Soweit dieselben auf nicht mehr als drei allgemeine Zahlen Bezug v1) (a — b) + b = (a + b) — b = b — (b — a) = a, v2) (a + b) — c = a + (b — c) = a — (c — b) = = (a — c) + b = b — (c — a), v3) a — (b + c) = (a — b) — c = = (a — c) — b, v4) a — b = (a + c) — (b + c) = (a — c) — (b — c) = = (c — b) — (c — a) = (a — c) + (c — b), a + b = (a + c) + (b — c) = (a + c) — (c — b) = = (a — c) + (b + c) = (b + c) — (c — a). Nach dem Schema ϰ) können wir nun für jeden der hier verglichenen Sonach ist es dann weiter keine Kunst, zuzusehen, ob (und unter Es stellt sich heraus, dass von den in der Arithmetik geltenden Unter Zugrundelegung derselben Annahme (der „vereinigten“ Valenz- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0512" n="492"/><fw place="top" type="header">Zwölfte Vorlesung.</fw><lb/> daher von den Heiden <hi rendition="#i">b</hi> exakt auch nicht die Grönländer <hi rendition="#i">c</hi> subtrahirend<lb/> ausnehmen kann, sondern nur die grönländischen Heiden <hi rendition="#i">b c</hi>. 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Zwölfte Vorlesung.
daher von den Heiden b exakt auch nicht die Grönländer c subtrahirend
ausnehmen kann, sondern nur die grönländischen Heiden b c. Es würde
darnach der Ausdruck b — c schon jeglichen Sinnes baar sein, und wäre
es nur zulässig die Klasse b — b c = b (1 — c) = b c1 zu bilden.
Um uns auch über die sonstigen Gesetze der logischen Subtrak-
tion möglichst rasch zu orientiren, will ich zunächst in übersichtlicher
Formelzusammenstellung die fundamentalen Sätze der arithmetischen
Subtraktion zur Vergleichung hersetzen.
Soweit dieselben auf nicht mehr als drei allgemeine Zahlen Bezug
haben, können letztere — vergl. meine Schriften 1 und 2 — in folgende
vier Gruppen gebracht werden:
v1) (a — b) + b = (a + b) — b = b — (b — a) = a,
v2) (a + b) — c = a + (b — c) = a — (c — b) =
= (a — c) + b = b — (c — a),
v3)a — (b + c) = (a — b) — c =
= (a — c) — b,
v4)a — b = (a + c) — (b + c) = (a — c) — (b — c) =
= (c — b) — (c — a) = (a — c) + (c — b),
a + b = (a + c) + (b — c) = (a + c) — (c — b) =
= (a — c) + (b + c) = (b + c) — (c — a).
Nach dem Schema ϰ) können wir nun für jeden der hier verglichenen
Ausdrücke den Wert angeben, der demselben im identischen Kalkul beizu-
legen ist. Desgleichen vermögen wir nach dem Schema δ) auch seine
Valenzbedingung anzusetzen, oder, wo mehrere Minuszeichen in dem Aus-
druck vorkommen, seine sämtlichen Valenzbedingungen, welche wir dann
zu einer einzigen Gleichung vereinigen mögen. Mit Rücksicht auf diese
seine Valenzbedingung (schlechtweg) können wir endlich jeden Ausdruck
nötigenfalls entwickeln nach den Symbolen, a, b, (c), aus welchen er auf-
gebaut ist.
Sonach ist es dann weiter keine Kunst, zuzusehen, ob (und unter
welchen Bedingungen) die in der Arithmetik gleichwertigen Ausdrücke
auch im identischen Kalkul übereinstimmen und um welche Terme sie sich
andernfalles unterscheiden.
Es stellt sich heraus, dass von den in der Arithmetik geltenden
Gleichungen so ziemlich die Hälfte auch im identischen Kalkul Geltung
besitzt unter der Voraussetzung, dass die Ausdrücke beiderseits gleichzeitig
einen Sinn besitzen, d. h. unter den aus dem Anglick der beiden Seiten
selbst ersichtlichen Valenzbedingungen.
Unter Zugrundelegung derselben Annahme (der „vereinigten“ Valenz-
bedingung der Gleichung) bedarf die andere Hälfte der Gleichungen, um
im identischen Kalkul gültig zu werden der Hinzufügung eines Korrektions-
gliedes auf der einen Seite derselben — eines additiven oder subtraktiven
Gliedes, welches eines allgemeinen Ausdrucks selber fähig ist.
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