das Merkmal A in Verbindung mit B oder mit E oder mit beiden zu- gleich auftreten.
Verlangt sei
erstens dass ermittelt werde, was in jedem gegebenen Falle aus der erwiesenen Gegenwart des Merkmals A in Bezug auf die Merk- male B, C und D geschlossen werden kann,
zweitens auch zu entscheiden, ob irgendwelche Beziehungen un- abhängig von der An- oder Abwesenheit der übrigen Merkmale be- stehen zwischen derjenigen der Merkmale B, C, D (und bejahenden- falles welche?),
drittens in ähnlicher Weise zu beantworten, was aus dem Vor- handensein des Merkmals B folgt in Bezug auf die Merkmale A, C und D (sowie umgekehrt, wann aus An- oder Abwesenheit von Merkmalen dieser letzteren Gruppe auf diejenige von B geschlossen werden kann),
viertens zu konstatiren, was für die Merkmale A, C, D an sich folgt.
Auflösung. Die ganze Klasse der Fälle von Erscheinungen, resp. die Klasse der Erzeugnisse, in welchen sich eines der Merkmale A, B, C, D, E vorfindet, werde mit dem entsprechenden Buchstaben des kleinen lateinischen Alphabets bezeichnet.*) Bedeutet sonach a die Klasse der Fälle in welchen das Merkmal A vorliegt, so wird a1 die Klasse derjenigen Fälle bedeuten, in welchen dieses Merkmal A fehlt, etc.
Nach dem in den Paragraphen 8 und 16 über die Interpretation des identischen Kalkuls für Klassen Gesagten -- vergl. auch § 18, e) ... th) übersetzen sich im engsten Anschluss an den Worttext die Data a), b), g) unseres Problems bezüglich in die nachstehenden Pro- positionen (Subsumtionen resp. Gleichungen): d) a1c1 (b d1 + b1d) e, a d e1b c + b1c1, a (b + e) = c d1 + c1d.
Die Gleichung erhält man eigentlich zuerst als Subsumtion vor und rückwärts gelesen, nämlich als a (b + e) c d1 + c1d nebst c d1 + c1da (b + e), was aber nach Def. (1) der Gleichheit sofort eben in die Gleichung zusammen- zuziehen ist.
Man bemerkt nun, dass in jedem unsrer drei Data a), b), g) die
*) Für unser a, b, c, d, e verwenden Boole und Einige der nach ihm das Problem Behandelnden bezüglich: x, y, z, w, v.
§ 25. Anwendungsbeispiele und Aufgaben.
das Merkmal A in Verbindung mit B oder mit E oder mit beiden zu- gleich auftreten.
Verlangt sei
erstens dass ermittelt werde, was in jedem gegebenen Falle aus der erwiesenen Gegenwart des Merkmals A in Bezug auf die Merk- male B, C und D geschlossen werden kann,
zweitens auch zu entscheiden, ob irgendwelche Beziehungen un- abhängig von der An- oder Abwesenheit der übrigen Merkmale be- stehen zwischen derjenigen der Merkmale B, C, D (und bejahenden- falles welche?),
drittens in ähnlicher Weise zu beantworten, was aus dem Vor- handensein des Merkmals B folgt in Bezug auf die Merkmale A, C und D (sowie umgekehrt, wann aus An- oder Abwesenheit von Merkmalen dieser letzteren Gruppe auf diejenige von B geschlossen werden kann),
viertens zu konstatiren, was für die Merkmale A, C, D an sich folgt.
Auflösung. Die ganze Klasse der Fälle von Erscheinungen, resp. die Klasse der Erzeugnisse, in welchen sich eines der Merkmale A, B, C, D, E vorfindet, werde mit dem entsprechenden Buchstaben des kleinen lateinischen Alphabets bezeichnet.*) Bedeutet sonach a die Klasse der Fälle in welchen das Merkmal A vorliegt, so wird a1 die Klasse derjenigen Fälle bedeuten, in welchen dieses Merkmal A fehlt, etc.
Nach dem in den Paragraphen 8 und 16 über die Interpretation des identischen Kalkuls für Klassen Gesagten — vergl. auch § 18, ε) … ϑ) übersetzen sich im engsten Anschluss an den Worttext die Data α), β), γ) unseres Problems bezüglich in die nachstehenden Pro- positionen (Subsumtionen resp. Gleichungen): δ) a1c1 ⋹ (b d1 + b1d) e, a d e1 ⋹ b c + b1c1, a (b + e) = c d1 + c1d.
Die Gleichung erhält man eigentlich zuerst als Subsumtion vor und rückwärts gelesen, nämlich als a (b + e) ⋹ c d1 + c1d nebst c d1 + c1d ⋹ a (b + e), was aber nach Def. (1) der Gleichheit sofort eben in die Gleichung zusammen- zuziehen ist.
Man bemerkt nun, dass in jedem unsrer drei Data α), β), γ) die
*) Für unser a, b, c, d, e verwenden Boole und Einige der nach ihm das Problem Behandelnden bezüglich: x, y, z, w, v.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0543"n="523"/><fwplace="top"type="header">§ 25. Anwendungsbeispiele und Aufgaben.</fw><lb/><hirendition="#i">das Merkmal A in Verbindung mit B oder mit E oder mit beiden zu-<lb/>
gleich auftreten</hi>.</p><lb/><p>Verlangt sei</p><lb/><p><hirendition="#g">erstens</hi> dass ermittelt werde, was in jedem gegebenen Falle aus<lb/>
der erwiesenen Gegenwart des Merkmals <hirendition="#i">A</hi> in Bezug auf die Merk-<lb/>
male <hirendition="#i">B</hi>, <hirendition="#i">C</hi> und <hirendition="#i">D</hi> geschlossen werden kann,</p><lb/><p><hirendition="#g">zweitens</hi> auch zu entscheiden, ob irgendwelche Beziehungen un-<lb/>
abhängig von der An- oder Abwesenheit der übrigen Merkmale be-<lb/>
stehen zwischen derjenigen der Merkmale <hirendition="#i">B</hi>, <hirendition="#i">C</hi>, <hirendition="#i">D</hi> (und bejahenden-<lb/>
falles welche?),</p><lb/><p><hirendition="#g">drittens</hi> in ähnlicher Weise zu beantworten, was aus dem Vor-<lb/>
handensein des Merkmals <hirendition="#i">B</hi> folgt in Bezug auf die Merkmale <hirendition="#i">A</hi>, <hirendition="#i">C</hi><lb/>
und <hirendition="#i">D</hi> (sowie umgekehrt, wann aus An- oder Abwesenheit von<lb/>
Merkmalen dieser letzteren Gruppe auf diejenige von <hirendition="#i">B</hi> geschlossen<lb/>
werden kann),</p><lb/><p><hirendition="#g">viertens</hi> zu konstatiren, was für die Merkmale <hirendition="#i">A</hi>, <hirendition="#i">C</hi>, <hirendition="#i">D</hi> an<lb/>
sich folgt.</p><lb/><p><hirendition="#g">Auflösung</hi>. Die ganze Klasse der Fälle von Erscheinungen,<lb/>
resp. die Klasse der Erzeugnisse, in welchen sich eines der Merkmale<lb/><hirendition="#i">A</hi>, <hirendition="#i">B</hi>, <hirendition="#i">C</hi>, <hirendition="#i">D</hi>, <hirendition="#i">E</hi> vorfindet, werde mit dem entsprechenden Buchstaben<lb/>
des kleinen lateinischen Alphabets bezeichnet.<noteplace="foot"n="*)">Für unser <hirendition="#i">a</hi>, <hirendition="#i">b</hi>, <hirendition="#i">c</hi>, <hirendition="#i">d</hi>, <hirendition="#i">e</hi> verwenden <hirendition="#g">Boole</hi> und Einige der nach ihm das<lb/>
Problem Behandelnden bezüglich: <hirendition="#i">x</hi>, <hirendition="#i">y</hi>, <hirendition="#i">z</hi>, <hirendition="#i">w</hi>, <hirendition="#i">v</hi>.</note> Bedeutet sonach <hirendition="#i">a</hi><lb/>
die Klasse der Fälle in welchen das Merkmal <hirendition="#i">A</hi> vorliegt, so wird <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><lb/>
die Klasse derjenigen Fälle bedeuten, in welchen dieses Merkmal <hirendition="#i">A</hi><lb/>
fehlt, etc.</p><lb/><p>Nach dem in den Paragraphen 8 und 16 über die Interpretation<lb/>
des identischen Kalkuls für Klassen Gesagten — vergl. auch § 18,<lb/><hirendition="#i">ε</hi>) …<hirendition="#i">ϑ</hi>) übersetzen sich im engsten Anschluss an den Worttext die<lb/>
Data <hirendition="#i">α</hi>), <hirendition="#i">β</hi>), <hirendition="#i">γ</hi>) unseres Problems bezüglich in die nachstehenden Pro-<lb/>
positionen (Subsumtionen resp. Gleichungen):<lb/><hirendition="#i">δ</hi>) <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">c</hi><hirendition="#sub">1</hi>⋹ (<hirendition="#i">b d</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">b</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">d</hi>) <hirendition="#i">e</hi>, <hirendition="#i">a d e</hi><hirendition="#sub">1</hi>⋹<hirendition="#i">b c</hi> + <hirendition="#i">b</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">c</hi><hirendition="#sub">1</hi>, <hirendition="#i">a</hi> (<hirendition="#i">b</hi> + <hirendition="#i">e</hi>) = <hirendition="#i">c d</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">c</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">d</hi>.</p><lb/><p>Die Gleichung erhält man eigentlich zuerst als Subsumtion vor und<lb/>
rückwärts gelesen, nämlich als<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">a</hi> (<hirendition="#i">b</hi> + <hirendition="#i">e</hi>) ⋹<hirendition="#i">c d</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">c</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">d</hi> nebst <hirendition="#i">c d</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">c</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">d</hi>⋹<hirendition="#i">a</hi> (<hirendition="#i">b</hi> + <hirendition="#i">e</hi>),</hi><lb/>
was aber nach Def. (1) der Gleichheit sofort eben in die Gleichung zusammen-<lb/>
zuziehen ist.</p><lb/><p>Man bemerkt nun, dass in jedem unsrer drei Data <hirendition="#i">α</hi>), <hirendition="#i">β</hi>), <hirendition="#i">γ</hi>) die<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[523/0543]
§ 25. Anwendungsbeispiele und Aufgaben.
das Merkmal A in Verbindung mit B oder mit E oder mit beiden zu-
gleich auftreten.
Verlangt sei
erstens dass ermittelt werde, was in jedem gegebenen Falle aus
der erwiesenen Gegenwart des Merkmals A in Bezug auf die Merk-
male B, C und D geschlossen werden kann,
zweitens auch zu entscheiden, ob irgendwelche Beziehungen un-
abhängig von der An- oder Abwesenheit der übrigen Merkmale be-
stehen zwischen derjenigen der Merkmale B, C, D (und bejahenden-
falles welche?),
drittens in ähnlicher Weise zu beantworten, was aus dem Vor-
handensein des Merkmals B folgt in Bezug auf die Merkmale A, C
und D (sowie umgekehrt, wann aus An- oder Abwesenheit von
Merkmalen dieser letzteren Gruppe auf diejenige von B geschlossen
werden kann),
viertens zu konstatiren, was für die Merkmale A, C, D an
sich folgt.
Auflösung. Die ganze Klasse der Fälle von Erscheinungen,
resp. die Klasse der Erzeugnisse, in welchen sich eines der Merkmale
A, B, C, D, E vorfindet, werde mit dem entsprechenden Buchstaben
des kleinen lateinischen Alphabets bezeichnet. *) Bedeutet sonach a
die Klasse der Fälle in welchen das Merkmal A vorliegt, so wird a1
die Klasse derjenigen Fälle bedeuten, in welchen dieses Merkmal A
fehlt, etc.
Nach dem in den Paragraphen 8 und 16 über die Interpretation
des identischen Kalkuls für Klassen Gesagten — vergl. auch § 18,
ε) … ϑ) übersetzen sich im engsten Anschluss an den Worttext die
Data α), β), γ) unseres Problems bezüglich in die nachstehenden Pro-
positionen (Subsumtionen resp. Gleichungen):
δ) a1 c1 ⋹ (b d1 + b1 d) e, a d e1 ⋹ b c + b1 c1, a (b + e) = c d1 + c1 d.
Die Gleichung erhält man eigentlich zuerst als Subsumtion vor und
rückwärts gelesen, nämlich als
a (b + e) ⋹ c d1 + c1 d nebst c d1 + c1 d ⋹ a (b + e),
was aber nach Def. (1) der Gleichheit sofort eben in die Gleichung zusammen-
zuziehen ist.
Man bemerkt nun, dass in jedem unsrer drei Data α), β), γ) die
*) Für unser a, b, c, d, e verwenden Boole und Einige der nach ihm das
Problem Behandelnden bezüglich: x, y, z, w, v.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890/543>, abgerufen am 18.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.