Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808.Sey denn, würdiger Meister! der geringen Feldblumen sind es, gesammlet in der frü- Sey denn, wuͤrdiger Meiſter! der geringen Feldblumen ſind es, geſammlet in der fruͤ- <TEI> <text> <pb facs="#f0011" n="[V]"/> <body> <p><hi rendition="#in">S</hi>ey denn, wuͤrdiger Meiſter! der geringen<lb/> Gabe freundlich.</p><lb/> <p>Feldblumen ſind es, geſammlet in der fruͤ-<lb/> hen Daͤmmerung eines neuen Tages, ehe uns<lb/> die Morgenroͤthe zu einem ernſteren Tagewerk<lb/> gerufen. Wir finden unter ihnen nicht die<lb/> Blumen, welche Du liebſt: nicht die hohe Li-<lb/> lie oder die gluͤhende Roſe, ſelbſt die Blaͤtter<lb/> des wildwachſenden Lorbeers werden vermißt;<lb/> ſey es, daß der Boden dieſen Gewaͤchſen un-<lb/> guͤnſtig, und daß die Jahreszeit ſolchen Zaͤrt-<lb/> lingen noch zu rauh war; oder daß wir ſelbſt<lb/> beym eiligen Aufraffen jene uͤbergangen. Viel-<lb/></p> </body> </text> </TEI> [[V]/0011]
Sey denn, wuͤrdiger Meiſter! der geringen
Gabe freundlich.
Feldblumen ſind es, geſammlet in der fruͤ-
hen Daͤmmerung eines neuen Tages, ehe uns
die Morgenroͤthe zu einem ernſteren Tagewerk
gerufen. Wir finden unter ihnen nicht die
Blumen, welche Du liebſt: nicht die hohe Li-
lie oder die gluͤhende Roſe, ſelbſt die Blaͤtter
des wildwachſenden Lorbeers werden vermißt;
ſey es, daß der Boden dieſen Gewaͤchſen un-
guͤnſtig, und daß die Jahreszeit ſolchen Zaͤrt-
lingen noch zu rauh war; oder daß wir ſelbſt
beym eiligen Aufraffen jene uͤbergangen. Viel-
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