herrschende Mittelpunkt niemals mit dem mathemati- schen zusammenfällt.
Es bilden jene Weltgebäude, bey denen der vor- züglich glänzende Punkt, welches der wahrscheinliche Mittelpunkt ist, schon den Sinnen wahrnehmbar et- was außerhalb des mathematischen Centrums fällt, den Uebergang zu jenen sonderbaren Formen, wo der- selbe, wie der Kern bey den Kometen im Verhältniß zum Schweife, fast ganz nach dem einen Ende des mehr länglicht (Fächerartig) ausgedehnten Systems hin- fällt, nach welchem Punkte hin die Sterne dichter zu- fammengedrängt scheinen, weil sie nach dem andern hin weiter auseinander gelegen sind.
Es scheinen jene lichten Punkte für das Daseyn wirklicher Centralsonnen in einigen Systemen zu spre- chen, obgleich sie auch von dem vereinten Licht dicht gegen die Mitte zusammenstehender Sterne herrühren können. In dem merkwürdigen ringförmigen Nebel in der Leyer dagegen, der noch ganz oder größtentheils aus der früher erwähnten leuchtenden Nebelsubstanz zu bestehen scheint, findet sich die lichtere Masse des Ganzen nach dem Umfang hin versammlet, während die Mitte nicht leer, sondern nach Schröters Beobach- tungen von einer weniger leuchtenden Substanz erfüllt scheint.
So scheint es, daß in Hinsicht der Gestalten und Anordnung, im Bau der unermeßlichen Fixsternensyste-
herrſchende Mittelpunkt niemals mit dem mathemati- ſchen zuſammenfaͤllt.
Es bilden jene Weltgebaͤude, bey denen der vor- zuͤglich glaͤnzende Punkt, welches der wahrſcheinliche Mittelpunkt iſt, ſchon den Sinnen wahrnehmbar et- was außerhalb des mathematiſchen Centrums faͤllt, den Uebergang zu jenen ſonderbaren Formen, wo der- ſelbe, wie der Kern bey den Kometen im Verhaͤltniß zum Schweife, faſt ganz nach dem einen Ende des mehr laͤnglicht (Faͤcherartig) ausgedehnten Syſtems hin- faͤllt, nach welchem Punkte hin die Sterne dichter zu- fammengedraͤngt ſcheinen, weil ſie nach dem andern hin weiter auseinander gelegen ſind.
Es ſcheinen jene lichten Punkte fuͤr das Daſeyn wirklicher Centralſonnen in einigen Syſtemen zu ſpre- chen, obgleich ſie auch von dem vereinten Licht dicht gegen die Mitte zuſammenſtehender Sterne herruͤhren koͤnnen. In dem merkwuͤrdigen ringfoͤrmigen Nebel in der Leyer dagegen, der noch ganz oder groͤßtentheils aus der fruͤher erwaͤhnten leuchtenden Nebelſubſtanz zu beſtehen ſcheint, findet ſich die lichtere Maſſe des Ganzen nach dem Umfang hin verſammlet, waͤhrend die Mitte nicht leer, ſondern nach Schroͤters Beobach- tungen von einer weniger leuchtenden Subſtanz erfuͤllt ſcheint.
So ſcheint es, daß in Hinſicht der Geſtalten und Anordnung, im Bau der unermeßlichen Fixſternenſyſte-
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herrſchende Mittelpunkt niemals mit dem mathemati-
ſchen zuſammenfaͤllt.
Es bilden jene Weltgebaͤude, bey denen der vor-
zuͤglich glaͤnzende Punkt, welches der wahrſcheinliche
Mittelpunkt iſt, ſchon den Sinnen wahrnehmbar et-
was außerhalb des mathematiſchen Centrums faͤllt,
den Uebergang zu jenen ſonderbaren Formen, wo der-
ſelbe, wie der Kern bey den Kometen im Verhaͤltniß
zum Schweife, faſt ganz nach dem einen Ende des
mehr laͤnglicht (Faͤcherartig) ausgedehnten Syſtems hin-
faͤllt, nach welchem Punkte hin die Sterne dichter zu-
fammengedraͤngt ſcheinen, weil ſie nach dem andern
hin weiter auseinander gelegen ſind.
Es ſcheinen jene lichten Punkte fuͤr das Daſeyn
wirklicher Centralſonnen in einigen Syſtemen zu ſpre-
chen, obgleich ſie auch von dem vereinten Licht dicht
gegen die Mitte zuſammenſtehender Sterne herruͤhren
koͤnnen. In dem merkwuͤrdigen ringfoͤrmigen Nebel in
der Leyer dagegen, der noch ganz oder groͤßtentheils
aus der fruͤher erwaͤhnten leuchtenden Nebelſubſtanz zu
beſtehen ſcheint, findet ſich die lichtere Maſſe des
Ganzen nach dem Umfang hin verſammlet, waͤhrend
die Mitte nicht leer, ſondern nach Schroͤters Beobach-
tungen von einer weniger leuchtenden Subſtanz erfuͤllt
ſcheint.
So ſcheint es, daß in Hinſicht der Geſtalten und
Anordnung, im Bau der unermeßlichen Fixſternenſyſte-
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/135>, abgerufen am 23.11.2024.
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