te jener höchsten Erkenntnisse und Kräfte gewesen, wel- che nun das spätere Geschlecht in hohen aber mühseeli- gen Kampfe wieder erringen muß.
Es pflegen die Wesen in der ganzen Natur nur dann eines vollkommenen Vereins fähig zu seyn, wenn sich das eine dem andern vollkommen unterordnet. Der Mensch ist im Anfang ein untergeordnetes Organ der Natur gewesen. Nicht aber jenes Theils derselben, welcher nur die Basis der eigentlichen höheren ist, son- dern jenes ewigen und göttlichen Gesetzes, nach wel- chem der Mensch ward. Unser Geschlecht, aufangs nur ein Theil der Mutter, aus welcher es der höhere Einfluß gezeuget, hat an dem Daseyn, an dem voll- kommenen Wesen derselben Theil genommen, und oh- ne sein Verdienst, wie alles von außen Geliehene, war an ihm die hohe Vollendung und heilige Harmonie der höchsten Natur sichtbar. Damals ist der Fatalis- mus, -- das völlige Dahingeben alles Willens in ein ewiges Gesetz -- an seinem Ort gewesen. Noch er- schien die Natur dem Menschen göttlich und rein, also war es auch der Einklang mit ihr.
Allmälig hat in solcher unmittelbarer Mittheilung, der Mensch das höhere Wesen der Natur selbststän- dig in sein eignes aufgenommen. Der göttliche Keim, dessen zartes Beginnen die Mutter gepflegt, wird im Gemüth des Menschen stark, und siehe! der Brust und des Bedürfnisses der Mutter entwachsen, fragt
te jener hoͤchſten Erkenntniſſe und Kraͤfte geweſen, wel- che nun das ſpaͤtere Geſchlecht in hohen aber muͤhſeeli- gen Kampfe wieder erringen muß.
Es pflegen die Weſen in der ganzen Natur nur dann eines vollkommenen Vereins faͤhig zu ſeyn, wenn ſich das eine dem andern vollkommen unterordnet. Der Menſch iſt im Anfang ein untergeordnetes Organ der Natur geweſen. Nicht aber jenes Theils derſelben, welcher nur die Baſis der eigentlichen hoͤheren iſt, ſon- dern jenes ewigen und goͤttlichen Geſetzes, nach wel- chem der Menſch ward. Unſer Geſchlecht, aufangs nur ein Theil der Mutter, aus welcher es der hoͤhere Einfluß gezeuget, hat an dem Daſeyn, an dem voll- kommenen Weſen derſelben Theil genommen, und oh- ne ſein Verdienſt, wie alles von außen Geliehene, war an ihm die hohe Vollendung und heilige Harmonie der hoͤchſten Natur ſichtbar. Damals iſt der Fatalis- mus, — das voͤllige Dahingeben alles Willens in ein ewiges Geſetz — an ſeinem Ort geweſen. Noch er- ſchien die Natur dem Menſchen goͤttlich und rein, alſo war es auch der Einklang mit ihr.
Allmaͤlig hat in ſolcher unmittelbarer Mittheilung, der Menſch das hoͤhere Weſen der Natur ſelbſtſtaͤn- dig in ſein eignes aufgenommen. Der goͤttliche Keim, deſſen zartes Beginnen die Mutter gepflegt, wird im Gemuͤth des Menſchen ſtark, und ſiehe! der Bruſt und des Beduͤrfniſſes der Mutter entwachſen, fragt
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te jener hoͤchſten Erkenntniſſe und Kraͤfte geweſen, wel-
che nun das ſpaͤtere Geſchlecht in hohen aber muͤhſeeli-
gen Kampfe wieder erringen muß.
Es pflegen die Weſen in der ganzen Natur nur
dann eines vollkommenen Vereins faͤhig zu ſeyn, wenn
ſich das eine dem andern vollkommen unterordnet. Der
Menſch iſt im Anfang ein untergeordnetes Organ der
Natur geweſen. Nicht aber jenes Theils derſelben,
welcher nur die Baſis der eigentlichen hoͤheren iſt, ſon-
dern jenes ewigen und goͤttlichen Geſetzes, nach wel-
chem der Menſch ward. Unſer Geſchlecht, aufangs
nur ein Theil der Mutter, aus welcher es der hoͤhere
Einfluß gezeuget, hat an dem Daſeyn, an dem voll-
kommenen Weſen derſelben Theil genommen, und oh-
ne ſein Verdienſt, wie alles von außen Geliehene, war
an ihm die hohe Vollendung und heilige Harmonie der
hoͤchſten Natur ſichtbar. Damals iſt der Fatalis-
mus, — das voͤllige Dahingeben alles Willens in ein
ewiges Geſetz — an ſeinem Ort geweſen. Noch er-
ſchien die Natur dem Menſchen goͤttlich und rein, alſo
war es auch der Einklang mit ihr.
Allmaͤlig hat in ſolcher unmittelbarer Mittheilung,
der Menſch das hoͤhere Weſen der Natur ſelbſtſtaͤn-
dig in ſein eignes aufgenommen. Der goͤttliche Keim,
deſſen zartes Beginnen die Mutter gepflegt, wird im
Gemuͤth des Menſchen ſtark, und ſiehe! der Bruſt
und des Beduͤrfniſſes der Mutter entwachſen, fragt
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/22>, abgerufen am 23.11.2024.
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