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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808.

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zunächst angränzendem der Straußen, sogleich vollkom-
men ausgebildet, fähig sich selbst, unter der Anführung
der Mutter die Nahrung zu suchen, aus dem Ey her-
vorgehen, und das mütterliche Nest verlassen. Es ist
nun nur noch ein Schritt bis dahin, wo auch die Noth-
wendigkeit des Brütens allmälig verschwindet, und die
Jungen sogleich lebend, nicht mehr als Ey gebohren
werden. Noch gränzt aber der nur halb vollendete,
unreife Zustand, in welchem die Jungen der Phalan-
gisten und Känguruhs auf die Welt kommen, zunächst
an jenen der in Eyern eingeschlossenen, und des Aus-
brütens bedürftigen, an. Ungestaltet und überaus
klein gebohren, kaum noch mit Spuren der Vorder-
und Hinterfüße, und hierinnen fast in jenem Zustand,
in welchem das junge Hühnchen im Ey am vierten
Tage des Brütens ist, werden die Neugebohrnen von
der Mutter in jene häutige Tasche, darinnen sich die
Brüste befinden, gelegt, worinnen sie zugleich ausge-
brütet und ernährt werden. Endlich fällt bey voll-
kommneren Säugethieren, dieser dem Ausbrüten der
Vögel in etwas ähnliche Mittelzustand der Jungen,
allmälig hinweg; die der zunächst angränzenden Ge-
schlechter, werden zwar noch blind und zum Laufen
noch unfähig gebohren, doch zeigen sich schon alle Thei-
le vollkommen entwickelt.

So bedürfen die Jungen der meisten Vögel, nach-
dem sie als Eyer gebohren worden, nicht blos des Aus-
brütens, sondern auch nach demselben noch, erschei-

zunaͤchſt angraͤnzendem der Straußen, ſogleich vollkom-
men ausgebildet, faͤhig ſich ſelbſt, unter der Anfuͤhrung
der Mutter die Nahrung zu ſuchen, aus dem Ey her-
vorgehen, und das muͤtterliche Neſt verlaſſen. Es iſt
nun nur noch ein Schritt bis dahin, wo auch die Noth-
wendigkeit des Bruͤtens allmaͤlig verſchwindet, und die
Jungen ſogleich lebend, nicht mehr als Ey gebohren
werden. Noch graͤnzt aber der nur halb vollendete,
unreife Zuſtand, in welchem die Jungen der Phalan-
giſten und Kaͤnguruhs auf die Welt kommen, zunaͤchſt
an jenen der in Eyern eingeſchloſſenen, und des Aus-
bruͤtens beduͤrftigen, an. Ungeſtaltet und uͤberaus
klein gebohren, kaum noch mit Spuren der Vorder-
und Hinterfuͤße, und hierinnen faſt in jenem Zuſtand,
in welchem das junge Huͤhnchen im Ey am vierten
Tage des Bruͤtens iſt, werden die Neugebohrnen von
der Mutter in jene haͤutige Taſche, darinnen ſich die
Bruͤſte befinden, gelegt, worinnen ſie zugleich ausge-
bruͤtet und ernaͤhrt werden. Endlich faͤllt bey voll-
kommneren Saͤugethieren, dieſer dem Ausbruͤten der
Voͤgel in etwas aͤhnliche Mittelzuſtand der Jungen,
allmaͤlig hinweg; die der zunaͤchſt angraͤnzenden Ge-
ſchlechter, werden zwar noch blind und zum Laufen
noch unfaͤhig gebohren, doch zeigen ſich ſchon alle Thei-
le vollkommen entwickelt.

So beduͤrfen die Jungen der meiſten Voͤgel, nach-
dem ſie als Eyer gebohren worden, nicht blos des Aus-
bruͤtens, ſondern auch nach demſelben noch, erſchei-

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[280/0294] zunaͤchſt angraͤnzendem der Straußen, ſogleich vollkom- men ausgebildet, faͤhig ſich ſelbſt, unter der Anfuͤhrung der Mutter die Nahrung zu ſuchen, aus dem Ey her- vorgehen, und das muͤtterliche Neſt verlaſſen. Es iſt nun nur noch ein Schritt bis dahin, wo auch die Noth- wendigkeit des Bruͤtens allmaͤlig verſchwindet, und die Jungen ſogleich lebend, nicht mehr als Ey gebohren werden. Noch graͤnzt aber der nur halb vollendete, unreife Zuſtand, in welchem die Jungen der Phalan- giſten und Kaͤnguruhs auf die Welt kommen, zunaͤchſt an jenen der in Eyern eingeſchloſſenen, und des Aus- bruͤtens beduͤrftigen, an. Ungeſtaltet und uͤberaus klein gebohren, kaum noch mit Spuren der Vorder- und Hinterfuͤße, und hierinnen faſt in jenem Zuſtand, in welchem das junge Huͤhnchen im Ey am vierten Tage des Bruͤtens iſt, werden die Neugebohrnen von der Mutter in jene haͤutige Taſche, darinnen ſich die Bruͤſte befinden, gelegt, worinnen ſie zugleich ausge- bruͤtet und ernaͤhrt werden. Endlich faͤllt bey voll- kommneren Saͤugethieren, dieſer dem Ausbruͤten der Voͤgel in etwas aͤhnliche Mittelzuſtand der Jungen, allmaͤlig hinweg; die der zunaͤchſt angraͤnzenden Ge- ſchlechter, werden zwar noch blind und zum Laufen noch unfaͤhig gebohren, doch zeigen ſich ſchon alle Thei- le vollkommen entwickelt. So beduͤrfen die Jungen der meiſten Voͤgel, nach- dem ſie als Eyer gebohren worden, nicht blos des Aus- bruͤtens, ſondern auch nach demſelben noch, erſchei-

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Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/294>, abgerufen am 25.11.2024.