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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808.

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dem Delphin, einige der merkwürdigsten Thatsachen
der Zoologie entdeckt.

Dieses sinnreiche Thier, dessen beständige Liebe zu
dem Menschen und zur Musik, schon von den Alten
gepriesen war, gesellt sich wirklich im Meere immer zu
den Schiffen, und das vom festen Lande verbannte
Geschlecht scheint sich in seiner öden nur von einer un-
vollkommenen Natur bewohnten Heimath, der Nähe
des Menschen vor allen andern Thieren zu freuen.

Im Bau seines Gehirns zeigt sich dieses Thier dem
Menschen näher verwandt als alle andre Thiere, nä-
her als der Elephant und die Affen. Wenigstens zeigt
sich diese nahe Verwandschaft in einigen Hauptzügen.
Während nämlich bey den unvollkommneren Thieren, die
Form des Gehirns mehr in die Länge, von vorne nach
hinten gedehnt erscheint, während der hintere Abschnitt
des großen Gehirns bey den meisten ganz verschwindet,
und das kleine Gehirn unmittelbar nach dem Hinweg-
nehmen des Schedels sichtbar wird, findet sich bey
dem Menschen eine vollkommnere Entwicklung nach den
beyden Seiten (der Durchmesser nach diesen, nimmt im
Ganzen und in den einzelnen Theilen zu) und das kleine
Gehirn zeigt sich völlig von den Fortsätzen des großen
nach hinten bedeckt. Bey dem Delphin hat die Aus-
bildung des Gehirns nach beyden Seiten den höchsten
Gipfel erreicht, und nicht minder findet sich, wie bey
dem Menschen, das kleine Gehirn von den Fortsätzen

T

dem Delphin, einige der merkwuͤrdigſten Thatſachen
der Zoologie entdeckt.

Dieſes ſinnreiche Thier, deſſen beſtaͤndige Liebe zu
dem Menſchen und zur Muſik, ſchon von den Alten
geprieſen war, geſellt ſich wirklich im Meere immer zu
den Schiffen, und das vom feſten Lande verbannte
Geſchlecht ſcheint ſich in ſeiner oͤden nur von einer un-
vollkommenen Natur bewohnten Heimath, der Naͤhe
des Menſchen vor allen andern Thieren zu freuen.

Im Bau ſeines Gehirns zeigt ſich dieſes Thier dem
Menſchen naͤher verwandt als alle andre Thiere, naͤ-
her als der Elephant und die Affen. Wenigſtens zeigt
ſich dieſe nahe Verwandſchaft in einigen Hauptzuͤgen.
Waͤhrend naͤmlich bey den unvollkommneren Thieren, die
Form des Gehirns mehr in die Laͤnge, von vorne nach
hinten gedehnt erſcheint, waͤhrend der hintere Abſchnitt
des großen Gehirns bey den meiſten ganz verſchwindet,
und das kleine Gehirn unmittelbar nach dem Hinweg-
nehmen des Schedels ſichtbar wird, findet ſich bey
dem Menſchen eine vollkommnere Entwicklung nach den
beyden Seiten (der Durchmeſſer nach dieſen, nimmt im
Ganzen und in den einzelnen Theilen zu) und das kleine
Gehirn zeigt ſich voͤllig von den Fortſaͤtzen des großen
nach hinten bedeckt. Bey dem Delphin hat die Aus-
bildung des Gehirns nach beyden Seiten den hoͤchſten
Gipfel erreicht, und nicht minder findet ſich, wie bey
dem Menſchen, das kleine Gehirn von den Fortſaͤtzen

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[289/0303] dem Delphin, einige der merkwuͤrdigſten Thatſachen der Zoologie entdeckt. Dieſes ſinnreiche Thier, deſſen beſtaͤndige Liebe zu dem Menſchen und zur Muſik, ſchon von den Alten geprieſen war, geſellt ſich wirklich im Meere immer zu den Schiffen, und das vom feſten Lande verbannte Geſchlecht ſcheint ſich in ſeiner oͤden nur von einer un- vollkommenen Natur bewohnten Heimath, der Naͤhe des Menſchen vor allen andern Thieren zu freuen. Im Bau ſeines Gehirns zeigt ſich dieſes Thier dem Menſchen naͤher verwandt als alle andre Thiere, naͤ- her als der Elephant und die Affen. Wenigſtens zeigt ſich dieſe nahe Verwandſchaft in einigen Hauptzuͤgen. Waͤhrend naͤmlich bey den unvollkommneren Thieren, die Form des Gehirns mehr in die Laͤnge, von vorne nach hinten gedehnt erſcheint, waͤhrend der hintere Abſchnitt des großen Gehirns bey den meiſten ganz verſchwindet, und das kleine Gehirn unmittelbar nach dem Hinweg- nehmen des Schedels ſichtbar wird, findet ſich bey dem Menſchen eine vollkommnere Entwicklung nach den beyden Seiten (der Durchmeſſer nach dieſen, nimmt im Ganzen und in den einzelnen Theilen zu) und das kleine Gehirn zeigt ſich voͤllig von den Fortſaͤtzen des großen nach hinten bedeckt. Bey dem Delphin hat die Aus- bildung des Gehirns nach beyden Seiten den hoͤchſten Gipfel erreicht, und nicht minder findet ſich, wie bey dem Menſchen, das kleine Gehirn von den Fortſaͤtzen T

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Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/303>, abgerufen am 24.11.2024.