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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808.

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halb schon die angenäherten Metalle dieselben Zuckungen
hervorbringen, wie in andern Fällen die unmittelbar
berührten. Auch ist es bekannt, daß im Galvanis-
mus die edlen Metalle, die sich von den unedlen schon
dadurch unterscheiden, daß sie unter der Einwirkung
der Luft und des Wassers nicht so verkalken (rosten)
als die unedlen, sich zu diesen auf ganz entgegengesetz-
te Weise verhalten, eben so wie im magnetischen Schlaf.
Jene Atmosphäre, wenn wir diesen Ausdruck hier brau-
chen wollen, ist nun bey einigen lebenden und sonst ge-
sunden Personen von solchem Umfang, daß diese selbst
von ziemlich entfernt unter ihren Füßen, oder neben
ihnen verborgnen Metallen einige deutliche Empfindung
haben.

Jenes geschärfte Gemeingefühl, durch welches die
magnetisch Schlafenden außer ihnen befindliche Gegen-
stände erkennen, ohne sie eigentlich zu sehen, ist, wie
schon erwähnt, auch den gewöhnlichen Nachtwandlern
eigen. Auch diese sieht man mit verschlossenen Augen
herumgehen, und dabey alle ihnen entgegenstehende
Gegenstände sorgfältig vermeiden, oder beym Klet-
tern, die festen Stellen für den Fuß glücklich heraus-
wählen. Sie schreiben in diesem Zustand so deutlich
als sonst, sehen nach der Uhr, und sagen genau die
Stunde an, und benehmen sich in Allem, als ob sie
sähen. Auch in Krankheiten ist zuweilen, wenn sonst
alle Sinne unwirksam wurden, noch ein solches sehr
geschärftes Gemeingefühl übrig. So erkannte das
kranke Mädchen, dessen Geschichte der Irrländer Ec-
cles aufbehalten hat, nachdem auf dem laugen Kran-
kenlager das Gesicht, und zuletzt auch das Gehör ver-
gangen waren, die eintretenden Bekannten eben so
durch ein gewisses dunkles Gefühl, sobald sie in ihre
Nähe traten. Ein solches Gemeinfühl wird auch zuwei-

halb ſchon die angenaͤherten Metalle dieſelben Zuckungen
hervorbringen, wie in andern Faͤllen die unmittelbar
beruͤhrten. Auch iſt es bekannt, daß im Galvanis-
mus die edlen Metalle, die ſich von den unedlen ſchon
dadurch unterſcheiden, daß ſie unter der Einwirkung
der Luft und des Waſſers nicht ſo verkalken (roſten)
als die unedlen, ſich zu dieſen auf ganz entgegengeſetz-
te Weiſe verhalten, eben ſo wie im magnetiſchen Schlaf.
Jene Atmosphaͤre, wenn wir dieſen Ausdruck hier brau-
chen wollen, iſt nun bey einigen lebenden und ſonſt ge-
ſunden Perſonen von ſolchem Umfang, daß dieſe ſelbſt
von ziemlich entfernt unter ihren Fuͤßen, oder neben
ihnen verborgnen Metallen einige deutliche Empfindung
haben.

Jenes geſchaͤrfte Gemeingefuͤhl, durch welches die
magnetiſch Schlafenden außer ihnen befindliche Gegen-
ſtaͤnde erkennen, ohne ſie eigentlich zu ſehen, iſt, wie
ſchon erwaͤhnt, auch den gewoͤhnlichen Nachtwandlern
eigen. Auch dieſe ſieht man mit verſchloſſenen Augen
herumgehen, und dabey alle ihnen entgegenſtehende
Gegenſtaͤnde ſorgfaͤltig vermeiden, oder beym Klet-
tern, die feſten Stellen fuͤr den Fuß gluͤcklich heraus-
waͤhlen. Sie ſchreiben in dieſem Zuſtand ſo deutlich
als ſonſt, ſehen nach der Uhr, und ſagen genau die
Stunde an, und benehmen ſich in Allem, als ob ſie
ſaͤhen. Auch in Krankheiten iſt zuweilen, wenn ſonſt
alle Sinne unwirkſam wurden, noch ein ſolches ſehr
geſchaͤrftes Gemeingefuͤhl uͤbrig. So erkannte das
kranke Maͤdchen, deſſen Geſchichte der Irrlaͤnder Ec-
cles aufbehalten hat, nachdem auf dem laugen Kran-
kenlager das Geſicht, und zuletzt auch das Gehoͤr ver-
gangen waren, die eintretenden Bekannten eben ſo
durch ein gewiſſes dunkles Gefuͤhl, ſobald ſie in ihre
Naͤhe traten. Ein ſolches Gemeinfuͤhl wird auch zuwei-

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[356/0370] halb ſchon die angenaͤherten Metalle dieſelben Zuckungen hervorbringen, wie in andern Faͤllen die unmittelbar beruͤhrten. Auch iſt es bekannt, daß im Galvanis- mus die edlen Metalle, die ſich von den unedlen ſchon dadurch unterſcheiden, daß ſie unter der Einwirkung der Luft und des Waſſers nicht ſo verkalken (roſten) als die unedlen, ſich zu dieſen auf ganz entgegengeſetz- te Weiſe verhalten, eben ſo wie im magnetiſchen Schlaf. Jene Atmosphaͤre, wenn wir dieſen Ausdruck hier brau- chen wollen, iſt nun bey einigen lebenden und ſonſt ge- ſunden Perſonen von ſolchem Umfang, daß dieſe ſelbſt von ziemlich entfernt unter ihren Fuͤßen, oder neben ihnen verborgnen Metallen einige deutliche Empfindung haben. Jenes geſchaͤrfte Gemeingefuͤhl, durch welches die magnetiſch Schlafenden außer ihnen befindliche Gegen- ſtaͤnde erkennen, ohne ſie eigentlich zu ſehen, iſt, wie ſchon erwaͤhnt, auch den gewoͤhnlichen Nachtwandlern eigen. Auch dieſe ſieht man mit verſchloſſenen Augen herumgehen, und dabey alle ihnen entgegenſtehende Gegenſtaͤnde ſorgfaͤltig vermeiden, oder beym Klet- tern, die feſten Stellen fuͤr den Fuß gluͤcklich heraus- waͤhlen. Sie ſchreiben in dieſem Zuſtand ſo deutlich als ſonſt, ſehen nach der Uhr, und ſagen genau die Stunde an, und benehmen ſich in Allem, als ob ſie ſaͤhen. Auch in Krankheiten iſt zuweilen, wenn ſonſt alle Sinne unwirkſam wurden, noch ein ſolches ſehr geſchaͤrftes Gemeingefuͤhl uͤbrig. So erkannte das kranke Maͤdchen, deſſen Geſchichte der Irrlaͤnder Ec- cles aufbehalten hat, nachdem auf dem laugen Kran- kenlager das Geſicht, und zuletzt auch das Gehoͤr ver- gangen waren, die eintretenden Bekannten eben ſo durch ein gewiſſes dunkles Gefuͤhl, ſobald ſie in ihre Naͤhe traten. Ein ſolches Gemeinfuͤhl wird auch zuwei-

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Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/370>, abgerufen am 22.11.2024.