Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite

Vierzehnte Vorlesung.
Schluß
.

Es blieb uns noch Einiges zur Lösung der in der letz-
ten Vorlesung aufgestellten Erscheinungen übrig, viel-
leicht daß uns schon dieses am Schluß des Ganzen noch
einmal zu dem Hauptinnhalt dieser Untersuchungen,
und zu ihren endlichen allgemeinen Folgen zurückführt.
Jene äußerliche Weise, wie der organische Magnetis-
mus in einem hierzu empfänglichen Körper hervorge-
bracht wird, scheint nur die natürliche Wirkung des
Nervensystems auf die untergeordneten Theile, in ei-
nem vorzüglichen Grade zu erhöhen. Die Bewegung,
welche der Magnetiseur von dem Haupte des zu Mag-
netisirenden nach den unteren Theilen desselben äußer-
lich macht, scheint der innern Wirkung des Gehirns
nach denselben Theilen, welch in einer gleichen Rich-
tung geschieht, zu Hülfe zu kommen, und die gewöhn-
liche Wirkung des Gehirns auf die Muskeln über die
gewöhnliche Gränze hinaus zu verstärken. Nach dem
allgemeinen, früher schon oft erwähnten Gesetz, er-
folgt dann, wenn die Einwirkung des Nervensystems
auf den untergeordneten Gegensatz ihren höchsten Gipfel
erreicht hat, die Rückwirkung des letzteren, und in diesem
Fall um so schneller und stärker, jemehr die schwache
Lebenskraft des Nervensystems der kränklichen Som-
nambüle durch die über das gewöhnliche Maas erregte


Vierzehnte Vorleſung.
Schluß
.

Es blieb uns noch Einiges zur Loͤſung der in der letz-
ten Vorleſung aufgeſtellten Erſcheinungen uͤbrig, viel-
leicht daß uns ſchon dieſes am Schluß des Ganzen noch
einmal zu dem Hauptinnhalt dieſer Unterſuchungen,
und zu ihren endlichen allgemeinen Folgen zuruͤckfuͤhrt.
Jene aͤußerliche Weiſe, wie der organiſche Magnetis-
mus in einem hierzu empfaͤnglichen Koͤrper hervorge-
bracht wird, ſcheint nur die natuͤrliche Wirkung des
Nervenſyſtems auf die untergeordneten Theile, in ei-
nem vorzuͤglichen Grade zu erhoͤhen. Die Bewegung,
welche der Magnetiſeur von dem Haupte des zu Mag-
netiſirenden nach den unteren Theilen deſſelben aͤußer-
lich macht, ſcheint der innern Wirkung des Gehirns
nach denſelben Theilen, welch in einer gleichen Rich-
tung geſchieht, zu Huͤlfe zu kommen, und die gewoͤhn-
liche Wirkung des Gehirns auf die Muskeln uͤber die
gewoͤhnliche Graͤnze hinaus zu verſtaͤrken. Nach dem
allgemeinen, fruͤher ſchon oft erwaͤhnten Geſetz, er-
folgt dann, wenn die Einwirkung des Nervenſyſtems
auf den untergeordneten Gegenſatz ihren hoͤchſten Gipfel
erreicht hat, die Ruͤckwirkung des letzteren, und in dieſem
Fall um ſo ſchneller und ſtaͤrker, jemehr die ſchwache
Lebenskraft des Nervenſyſtems der kraͤnklichen Som-
nambuͤle durch die uͤber das gewoͤhnliche Maas erregte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0375" n="361"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#g"><hi rendition="#b">Vierzehnte Vorle&#x017F;ung.</hi><lb/>
Schluß</hi>.</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">E</hi>s blieb uns noch Einiges zur Lo&#x0364;&#x017F;ung der in der letz-<lb/>
ten Vorle&#x017F;ung aufge&#x017F;tellten Er&#x017F;cheinungen u&#x0364;brig, viel-<lb/>
leicht daß uns &#x017F;chon die&#x017F;es am Schluß des Ganzen noch<lb/>
einmal zu dem Hauptinnhalt die&#x017F;er Unter&#x017F;uchungen,<lb/>
und zu ihren endlichen allgemeinen Folgen zuru&#x0364;ckfu&#x0364;hrt.<lb/>
Jene a&#x0364;ußerliche Wei&#x017F;e, wie der organi&#x017F;che Magnetis-<lb/>
mus in einem hierzu empfa&#x0364;nglichen Ko&#x0364;rper hervorge-<lb/>
bracht wird, &#x017F;cheint nur die natu&#x0364;rliche Wirkung des<lb/>
Nerven&#x017F;y&#x017F;tems auf die untergeordneten Theile, in ei-<lb/>
nem vorzu&#x0364;glichen Grade zu erho&#x0364;hen. Die Bewegung,<lb/>
welche der Magneti&#x017F;eur von dem Haupte des zu Mag-<lb/>
neti&#x017F;irenden nach den unteren Theilen de&#x017F;&#x017F;elben a&#x0364;ußer-<lb/>
lich macht, &#x017F;cheint der innern Wirkung des Gehirns<lb/>
nach den&#x017F;elben Theilen, welch in einer gleichen Rich-<lb/>
tung ge&#x017F;chieht, zu Hu&#x0364;lfe zu kommen, und die gewo&#x0364;hn-<lb/>
liche Wirkung des Gehirns auf die Muskeln u&#x0364;ber die<lb/>
gewo&#x0364;hnliche Gra&#x0364;nze hinaus zu ver&#x017F;ta&#x0364;rken. Nach dem<lb/>
allgemeinen, fru&#x0364;her &#x017F;chon oft erwa&#x0364;hnten Ge&#x017F;etz, er-<lb/>
folgt dann, wenn die Einwirkung des Nerven&#x017F;y&#x017F;tems<lb/>
auf den untergeordneten Gegen&#x017F;atz ihren ho&#x0364;ch&#x017F;ten Gipfel<lb/>
erreicht hat, die Ru&#x0364;ckwirkung des letzteren, und in die&#x017F;em<lb/>
Fall um &#x017F;o &#x017F;chneller und &#x017F;ta&#x0364;rker, jemehr die &#x017F;chwache<lb/>
Lebenskraft des Nerven&#x017F;y&#x017F;tems der kra&#x0364;nklichen Som-<lb/>
nambu&#x0364;le durch die u&#x0364;ber das gewo&#x0364;hnliche Maas erregte<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[361/0375] Vierzehnte Vorleſung. Schluß. Es blieb uns noch Einiges zur Loͤſung der in der letz- ten Vorleſung aufgeſtellten Erſcheinungen uͤbrig, viel- leicht daß uns ſchon dieſes am Schluß des Ganzen noch einmal zu dem Hauptinnhalt dieſer Unterſuchungen, und zu ihren endlichen allgemeinen Folgen zuruͤckfuͤhrt. Jene aͤußerliche Weiſe, wie der organiſche Magnetis- mus in einem hierzu empfaͤnglichen Koͤrper hervorge- bracht wird, ſcheint nur die natuͤrliche Wirkung des Nervenſyſtems auf die untergeordneten Theile, in ei- nem vorzuͤglichen Grade zu erhoͤhen. Die Bewegung, welche der Magnetiſeur von dem Haupte des zu Mag- netiſirenden nach den unteren Theilen deſſelben aͤußer- lich macht, ſcheint der innern Wirkung des Gehirns nach denſelben Theilen, welch in einer gleichen Rich- tung geſchieht, zu Huͤlfe zu kommen, und die gewoͤhn- liche Wirkung des Gehirns auf die Muskeln uͤber die gewoͤhnliche Graͤnze hinaus zu verſtaͤrken. Nach dem allgemeinen, fruͤher ſchon oft erwaͤhnten Geſetz, er- folgt dann, wenn die Einwirkung des Nervenſyſtems auf den untergeordneten Gegenſatz ihren hoͤchſten Gipfel erreicht hat, die Ruͤckwirkung des letzteren, und in dieſem Fall um ſo ſchneller und ſtaͤrker, jemehr die ſchwache Lebenskraft des Nervenſyſtems der kraͤnklichen Som- nambuͤle durch die uͤber das gewoͤhnliche Maas erregte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/375
Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/375>, abgerufen am 22.11.2024.