hältniß der Planetenhalbmesser zur Sonne hergenom- men, und wie die Planeten selber immer von Glied zu Glied wieder andre sind, so blieb auch nun die charak- teristische Zahl nicht mehr wie in der ersten Reihe be- ständig, sondern sie wurde von Glied zu Glied eine andre. Wir mußten nämlich in der zweyten Progres- sion bey jedem einzelnen Hauptglied die Zahl nach dem Anfangs bemerkten Verhältniß a3 zu a4 aufsuchen, und da dieses Verhältniß eben so wie das von a2 zu 2 a3 nicht der Sonnenferne allein, sondern allen ver- schiedenen Abständen zugleich angehört, so mußte jene Zahl aus der mittlern Entfernung gesucht werden. *) Wir haben hierbey vor der Hand nur noch auf die mittlere Entfernung nach Planetenradien Rücksicht genommen.
Höchst merkwürdig erschien in unsrem Verhältniß jener Punkt des Planetensystems, wo beyde Progres- sionen zusammentrafen. Es fällt dieser in die 4 zu- letzt entdeckten kleinsten Planeten, und wir haben an ihm Verschiedenes beobachtet, was sonst ohne Beyspiel ist. Man könnte sagen, daß sich hier die Charakte- re der beyden Progressionen vermischen, und daß die letzten Glieder der ersten Reihe (dieses wird besonders aus den Eccentricitätsverhältnissen erhellen) schon et- was von dem Charakter der zweyten annehmen, wäh- rend die beyden ersten Glieder der zweyten Reihe noch
*) Daher war auch schon bey Pallas die oben (in der Note) erwähnte Zahl 503,5 die eben so eine Annäherung an 488 schien als die Zahl 177,8 bey Mercur an 179, die Quadrat- wurzel der mittlern Entfernung nach Planetenhalbmessern, während bey Mercut die ihr ganz analoge Zahl 177,8 die Quadratwurzel der Sonnenferne war.
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haͤltniß der Planetenhalbmeſſer zur Sonne hergenom- men, und wie die Planeten ſelber immer von Glied zu Glied wieder andre ſind, ſo blieb auch nun die charak- teriſtiſche Zahl nicht mehr wie in der erſten Reihe be- ſtaͤndig, ſondern ſie wurde von Glied zu Glied eine andre. Wir mußten naͤmlich in der zweyten Progreſ- ſion bey jedem einzelnen Hauptglied die Zahl nach dem Anfangs bemerkten Verhaͤltniß a3 zu a4 aufſuchen, und da dieſes Verhaͤltniß eben ſo wie das von a2 zu 2 a3 nicht der Sonnenferne allein, ſondern allen ver- ſchiedenen Abſtaͤnden zugleich angehoͤrt, ſo mußte jene Zahl aus der mittlern Entfernung geſucht werden. *) Wir haben hierbey vor der Hand nur noch auf die mittlere Entfernung nach Planetenradien Ruͤckſicht genommen.
Hoͤchſt merkwuͤrdig erſchien in unſrem Verhaͤltniß jener Punkt des Planetenſyſtems, wo beyde Progreſ- ſionen zuſammentrafen. Es faͤllt dieſer in die 4 zu- letzt entdeckten kleinſten Planeten, und wir haben an ihm Verſchiedenes beobachtet, was ſonſt ohne Beyſpiel iſt. Man koͤnnte ſagen, daß ſich hier die Charakte- re der beyden Progreſſionen vermiſchen, und daß die letzten Glieder der erſten Reihe (dieſes wird beſonders aus den Eccentricitaͤtsverhaͤltniſſen erhellen) ſchon et- was von dem Charakter der zweyten annehmen, waͤh- rend die beyden erſten Glieder der zweyten Reihe noch
*) Daher war auch ſchon bey Pallas die oben (in der Note) erwaͤhnte Zahl 503,5 die eben ſo eine Annaͤherung an 488 ſchien als die Zahl 177,8 bey Mercur an 179, die Quadrat- wurzel der mittlern Entfernung nach Planetenhalbmeſſern, waͤhrend bey Mercut die ihr ganz analoge Zahl 177,8 die Quadratwurzel der Sonnenferne war.
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haͤltniß der Planetenhalbmeſſer zur Sonne hergenom-
men, und wie die Planeten ſelber immer von Glied zu
Glied wieder andre ſind, ſo blieb auch nun die charak-
teriſtiſche Zahl nicht mehr wie in der erſten Reihe be-
ſtaͤndig, ſondern ſie wurde von Glied zu Glied eine
andre. Wir mußten naͤmlich in der zweyten Progreſ-
ſion bey jedem einzelnen Hauptglied die Zahl nach dem
Anfangs bemerkten Verhaͤltniß a3 zu a4 aufſuchen,
und da dieſes Verhaͤltniß eben ſo wie das von a2 zu
2 a3 nicht der Sonnenferne allein, ſondern allen ver-
ſchiedenen Abſtaͤnden zugleich angehoͤrt, ſo mußte jene
Zahl aus der mittlern Entfernung geſucht werden. *)
Wir haben hierbey vor der Hand nur noch auf die
mittlere Entfernung nach Planetenradien Ruͤckſicht
genommen.
Hoͤchſt merkwuͤrdig erſchien in unſrem Verhaͤltniß
jener Punkt des Planetenſyſtems, wo beyde Progreſ-
ſionen zuſammentrafen. Es faͤllt dieſer in die 4 zu-
letzt entdeckten kleinſten Planeten, und wir haben an
ihm Verſchiedenes beobachtet, was ſonſt ohne Beyſpiel
iſt. Man koͤnnte ſagen, daß ſich hier die Charakte-
re der beyden Progreſſionen vermiſchen, und daß die
letzten Glieder der erſten Reihe (dieſes wird beſonders
aus den Eccentricitaͤtsverhaͤltniſſen erhellen) ſchon et-
was von dem Charakter der zweyten annehmen, waͤh-
rend die beyden erſten Glieder der zweyten Reihe noch
*) Daher war auch ſchon bey Pallas die oben (in der Note)
erwaͤhnte Zahl 503,5 die eben ſo eine Annaͤherung an 488
ſchien als die Zahl 177,8 bey Mercur an 179, die Quadrat-
wurzel der mittlern Entfernung nach Planetenhalbmeſſern,
waͤhrend bey Mercut die ihr ganz analoge Zahl 177,8 die
Quadratwurzel der Sonnenferne war.
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/431>, abgerufen am 16.07.2024.
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