Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.zum Bezeichnen der Gegenstände eben solcher hierogly- Uebrigens ist es mehr als wahrscheinlich, daß es 2. Die
zum Bezeichnen der Gegenſtaͤnde eben ſolcher hierogly- Uebrigens iſt es mehr als wahrſcheinlich, daß es 2. Die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0022" n="12"/> zum Bezeichnen der Gegenſtaͤnde eben ſolcher hierogly-<lb/> phiſcher Bilder bediene, als in den prophetiſchen. Ein<lb/> großer Theil unſrer Traͤume iſt demnach ein Repro-<lb/> duciren des Vergangenen, oder ein freyes Spiel unſe-<lb/> rer Neigungen und Geluͤſte, beydes in einer Welt<lb/> von eigenthuͤmlichen Bildern und hieroglyphiſchen<lb/> Zeichen, und wenn die Seele zuweilen im Traume<lb/> uͤber abſtracte Gegenſtaͤnde in der gewoͤhnlichen Woͤr-<lb/> terſprache und Gedankenfolge auf dieſelbe Weiſe denkt<lb/> wie im Wachen, ſo verhaͤlt ſich dieß zur eigentlichen<lb/> Region des Traumes eben ſo, wie jene phantaſtiſchen<lb/> Traͤumereyen, denen wir uns zuweilen im Wachen<lb/> uͤberlaſſen, zu der eigentlichen Region des Wachens.</p><lb/> <p>Uebrigens iſt es mehr als wahrſcheinlich, daß es<lb/> noch einen tieſeren Grad des Traumzuſtandes gebe, von<lb/> welchem uns beym Erwachen nur hoͤchſt ſelten eine<lb/> dunkle Ruͤckerinnerung zuruͤckbleibt, weil er von der<lb/> Region des Wachens durch dieſelbe Kluft geſchieden iſt,<lb/> als der Zuſtand der magnetiſchen <hi rendition="#aq">Clairvoyance.</hi> Je-<lb/> ne tieferen Traͤume laſſen indeß meiſt im Wachen eine<lb/> gewiſſe Stimmung und einen Theil jener Vorahndun-<lb/> gen (z. B. des nahen Todes) zuruͤck, von welchem meh-<lb/> rere Beyſpiele bekannt genug ſind. Wie uͤberhaupt<lb/> die ganze Welt der Traͤume in der Bildungs- und<lb/> Entwicklungsgeſchichte unſers Geiſtes eine wichtige<lb/> Rolle ſpielt, ſo ſcheint auch jener hoͤhere Grad des<lb/> Traumes noch einer weiteren Nachforſchung wuͤrdig.<lb/> Spuren deſſelben wird der Pſycholog viele finden.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch">2. Die</fw><lb/> </body> </text> </TEI> [12/0022]
zum Bezeichnen der Gegenſtaͤnde eben ſolcher hierogly-
phiſcher Bilder bediene, als in den prophetiſchen. Ein
großer Theil unſrer Traͤume iſt demnach ein Repro-
duciren des Vergangenen, oder ein freyes Spiel unſe-
rer Neigungen und Geluͤſte, beydes in einer Welt
von eigenthuͤmlichen Bildern und hieroglyphiſchen
Zeichen, und wenn die Seele zuweilen im Traume
uͤber abſtracte Gegenſtaͤnde in der gewoͤhnlichen Woͤr-
terſprache und Gedankenfolge auf dieſelbe Weiſe denkt
wie im Wachen, ſo verhaͤlt ſich dieß zur eigentlichen
Region des Traumes eben ſo, wie jene phantaſtiſchen
Traͤumereyen, denen wir uns zuweilen im Wachen
uͤberlaſſen, zu der eigentlichen Region des Wachens.
Uebrigens iſt es mehr als wahrſcheinlich, daß es
noch einen tieſeren Grad des Traumzuſtandes gebe, von
welchem uns beym Erwachen nur hoͤchſt ſelten eine
dunkle Ruͤckerinnerung zuruͤckbleibt, weil er von der
Region des Wachens durch dieſelbe Kluft geſchieden iſt,
als der Zuſtand der magnetiſchen Clairvoyance. Je-
ne tieferen Traͤume laſſen indeß meiſt im Wachen eine
gewiſſe Stimmung und einen Theil jener Vorahndun-
gen (z. B. des nahen Todes) zuruͤck, von welchem meh-
rere Beyſpiele bekannt genug ſind. Wie uͤberhaupt
die ganze Welt der Traͤume in der Bildungs- und
Entwicklungsgeſchichte unſers Geiſtes eine wichtige
Rolle ſpielt, ſo ſcheint auch jener hoͤhere Grad des
Traumes noch einer weiteren Nachforſchung wuͤrdig.
Spuren deſſelben wird der Pſycholog viele finden.
2. Die
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