Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.gewöhnlich aussehenden Mannes vorgestellt. Auf ähn- Wenn nämlich irgendwo der schon früher erwähn- wesen, *) Camerarius im Leben des Melanchthons.
gewoͤhnlich ausſehenden Mannes vorgeſtellt. Auf aͤhn- Wenn naͤmlich irgendwo der ſchon fruͤher erwaͤhn- weſen, *) Camerarius im Leben des Melanchthons.
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gewoͤhnlich ausſehenden Mannes vorgeſtellt. Auf aͤhn-
liche Weiſe wird dem Grynaͤus *) der gute warnende
Daͤmon ſichtbar, und ein großer Theil jener, mit den
Neigungen und Anſichten des gewoͤhnlichen Lebens im
ſeltſamen Contraſt ſtehenden Traumbilder, ſcheint eine
Wirkung dieſes beſſeren Schutzgeiſtes zu ſeyn.
Wenn naͤmlich irgendwo der ſchon fruͤher erwaͤhn-
te, mit der gewoͤhnlichen Welt contraſtirende in ironi-
ſchem Gegenſatze ſtehende Charakter merklich iſt: ſo iſt
es an den unmittelbarſten Aeußerungen jenes Organs,
jener Quelle alles Contraſtes ſelber. Die Propheten,
welche an Geſinnungen und Thaten immer in dem ge-
waltigſten Gegenſatze mit ihrem Zeitalter und ihrem
Volke ſtunden, repraͤſentirten eigentlich das Gewiſſen
der Voͤlker. In dieſem Charakter eines Gewiſſens ih-
res Volkes und ihrer Zeit, erſcheinen uns ſelbſt noch
prophetiſche Maͤnner der neueren Zeit. Der große Re-
formator der Schottlaͤnder, welcher ſelbſt die unerwar-
tetſten, auf keine Weiſe zu vermuthenden Begebenhei-
ten mit klarer Beſtimmtheit vorausſagte, pflegte auch
oͤfters dem blindeſten, dreuſteſten Laſter, wie eine Stim-
me im Gewiſſen den nahen Untergang zu verkuͤndigen,
die geheimſte und verſteckteſte Bosheit zu beſtrafen,
und ihre verborgenſten Plaͤne ans Licht zu ziehen.
Ganz in neueſter Zeit, gab der ſeltſame Manizius ein
aͤhnliches Beyſpiel. (Basler Sammlungen.) Maͤnner
dieſer Art, ſind niemals nach dem Sinne der Welt ge-
weſen,
*) Camerarius im Leben des Melanchthons.
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