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Schubin, Ossip: Vollmondzauber. In: Engelhorns Allgemeine Romanbibliothek (Fünfzehnter Jahrgang. Band 17). 1. Bd. Stuttgart, 1899.

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"Ich möcht' ihr gerne eine Freude machen," entschuldigte sich Zdenko.

"Ja, sie ist gar so ein armer Hascher," äffte ihn Bärenburg mit humoristischem Augenblinzeln. Dann zog er seine Uhr, klappte den Deckel auf, klappte ihn wieder zu und erhob sich.

"Wollen Sie nicht zum Souper bleiben?" fragte ihn der Oberst.

"Danke vielmals, Herr Oberst, kann leider nicht," entgegnete Bärenburg, "ich habe etwas sehr Wichtiges zu thun!"

"So, was denn?" fragte der Oberst, dem es anfing, lustig in den Augen zu blitzen.

"Ich ... muß einen Brief schreiben ... an meine Mutter," versicherte Bärenburg scheinheilig.

"So ... nun, da will ich Sie um Gottes willen nicht aufhalten!" rief der Oberst. Er wußte genau, wieviel es geschlagen hatte, und daß sich Bärenburg zu einem Rendezvous begab. Und diese Kenntnis verdankte er durchaus nicht einer geschmacklosen Prahlerei Bärenburgs, der in Bezug auf seine "bonnes fortunes" verschlossen war wie das Grab, sondern den Indiskretionen der "schönen Müllerin", welcher er den Hof machte, und die sehr stolz auf ihre noble Eroberung war.

Die "schöne Müllerin" war die Gattin eines behäbig und philosophisch veranlagten Dampfmühlenbesitzers,

„Ich möcht’ ihr gerne eine Freude machen,“ entschuldigte sich Zdenko.

„Ja, sie ist gar so ein armer Hascher,“ äffte ihn Bärenburg mit humoristischem Augenblinzeln. Dann zog er seine Uhr, klappte den Deckel auf, klappte ihn wieder zu und erhob sich.

„Wollen Sie nicht zum Souper bleiben?“ fragte ihn der Oberst.

„Danke vielmals, Herr Oberst, kann leider nicht,“ entgegnete Bärenburg, „ich habe etwas sehr Wichtiges zu thun!“

„So, was denn?“ fragte der Oberst, dem es anfing, lustig in den Augen zu blitzen.

„Ich … muß einen Brief schreiben … an meine Mutter,“ versicherte Bärenburg scheinheilig.

„So … nun, da will ich Sie um Gottes willen nicht aufhalten!“ rief der Oberst. Er wußte genau, wieviel es geschlagen hatte, und daß sich Bärenburg zu einem Rendezvous begab. Und diese Kenntnis verdankte er durchaus nicht einer geschmacklosen Prahlerei Bärenburgs, der in Bezug auf seine „bonnes fortunes“ verschlossen war wie das Grab, sondern den Indiskretionen der „schönen Müllerin“, welcher er den Hof machte, und die sehr stolz auf ihre noble Eroberung war.

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[48/0049] „Ich möcht’ ihr gerne eine Freude machen,“ entschuldigte sich Zdenko. „Ja, sie ist gar so ein armer Hascher,“ äffte ihn Bärenburg mit humoristischem Augenblinzeln. Dann zog er seine Uhr, klappte den Deckel auf, klappte ihn wieder zu und erhob sich. „Wollen Sie nicht zum Souper bleiben?“ fragte ihn der Oberst. „Danke vielmals, Herr Oberst, kann leider nicht,“ entgegnete Bärenburg, „ich habe etwas sehr Wichtiges zu thun!“ „So, was denn?“ fragte der Oberst, dem es anfing, lustig in den Augen zu blitzen. „Ich … muß einen Brief schreiben … an meine Mutter,“ versicherte Bärenburg scheinheilig. „So … nun, da will ich Sie um Gottes willen nicht aufhalten!“ rief der Oberst. Er wußte genau, wieviel es geschlagen hatte, und daß sich Bärenburg zu einem Rendezvous begab. Und diese Kenntnis verdankte er durchaus nicht einer geschmacklosen Prahlerei Bärenburgs, der in Bezug auf seine „bonnes fortunes“ verschlossen war wie das Grab, sondern den Indiskretionen der „schönen Müllerin“, welcher er den Hof machte, und die sehr stolz auf ihre noble Eroberung war. Die „schöne Müllerin“ war die Gattin eines behäbig und philosophisch veranlagten Dampfmühlenbesitzers,

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Zitationshilfe: Schubin, Ossip: Vollmondzauber. In: Engelhorns Allgemeine Romanbibliothek (Fünfzehnter Jahrgang. Band 17). 1. Bd. Stuttgart, 1899, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubin_vollmondzauber01_1899/49>, abgerufen am 23.11.2024.