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Schubin, Ossip: Vollmondzauber. In: Engelhorns Allgemeine Romanbibliothek (Fünfzehnter Jahrgang. Band 18). 2. Bd. Stuttgart, 1899.

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Zersetzungsprozesses, und jetzt ... Wenn es so weitergeht, ist sie in einem Monat gesund, das heißt, wenn man eine Person von ihrer kuriosen Beschaffenheit überhaupt gesund nennen kann."

"Nun, von was für einer Beschaffenheit sprechen Sie denn, Doktor?" drang der Oberst in ihn. "Glauben Sie, Sie Mann der Wissenschaft, wirklich daran, daß sich bei ihr während ihres scheintoten Zustandes die Seele vom Körper trennt und frei auf der Erde herumspaziert?" Der Oberst zog verächtlich die Mundwinkel herab.

"Hm, diese Erscheinungen entziehen sich meiner Beobachtung," entgegnete der Doktor. "Ich bin kein Spiritist, was nicht verhindert, daß ich zugestehen muß, es kommen auf der Welt Dinge vor, die zu erklären der Verstand nicht ausreicht. Aber das Kurioseste bei ihrer Beschaffenheit sind ja ihre Zustände in jeder Vollmondnacht."

"Wieso?" fragte der Oberst, dem eine unangenehme, vor widerwärtigen Enthüllungen zurückschaudernde Neugierde kalt über den Rücken fuhr.

"Nun, wissen Sie's denn nicht, die Emma ist ja deshalb aus Italien fort mit ihr, weil die schöne Gina dort ein Gegenstand des Grauens geworden war."

"Was Sie sagen! Aber worum handelt sich's eigentlich?" fragte der Oberst.

Zersetzungsprozesses, und jetzt … Wenn es so weitergeht, ist sie in einem Monat gesund, das heißt, wenn man eine Person von ihrer kuriosen Beschaffenheit überhaupt gesund nennen kann.“

„Nun, von was für einer Beschaffenheit sprechen Sie denn, Doktor?“ drang der Oberst in ihn. „Glauben Sie, Sie Mann der Wissenschaft, wirklich daran, daß sich bei ihr während ihres scheintoten Zustandes die Seele vom Körper trennt und frei auf der Erde herumspaziert?“ Der Oberst zog verächtlich die Mundwinkel herab.

„Hm, diese Erscheinungen entziehen sich meiner Beobachtung,“ entgegnete der Doktor. „Ich bin kein Spiritist, was nicht verhindert, daß ich zugestehen muß, es kommen auf der Welt Dinge vor, die zu erklären der Verstand nicht ausreicht. Aber das Kurioseste bei ihrer Beschaffenheit sind ja ihre Zustände in jeder Vollmondnacht.“

„Wieso?“ fragte der Oberst, dem eine unangenehme, vor widerwärtigen Enthüllungen zurückschaudernde Neugierde kalt über den Rücken fuhr.

„Nun, wissen Sie’s denn nicht, die Emma ist ja deshalb aus Italien fort mit ihr, weil die schöne Gina dort ein Gegenstand des Grauens geworden war.“

„Was Sie sagen! Aber worum handelt sich’s eigentlich?“ fragte der Oberst.

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[55/0055] Zersetzungsprozesses, und jetzt … Wenn es so weitergeht, ist sie in einem Monat gesund, das heißt, wenn man eine Person von ihrer kuriosen Beschaffenheit überhaupt gesund nennen kann.“ „Nun, von was für einer Beschaffenheit sprechen Sie denn, Doktor?“ drang der Oberst in ihn. „Glauben Sie, Sie Mann der Wissenschaft, wirklich daran, daß sich bei ihr während ihres scheintoten Zustandes die Seele vom Körper trennt und frei auf der Erde herumspaziert?“ Der Oberst zog verächtlich die Mundwinkel herab. „Hm, diese Erscheinungen entziehen sich meiner Beobachtung,“ entgegnete der Doktor. „Ich bin kein Spiritist, was nicht verhindert, daß ich zugestehen muß, es kommen auf der Welt Dinge vor, die zu erklären der Verstand nicht ausreicht. Aber das Kurioseste bei ihrer Beschaffenheit sind ja ihre Zustände in jeder Vollmondnacht.“ „Wieso?“ fragte der Oberst, dem eine unangenehme, vor widerwärtigen Enthüllungen zurückschaudernde Neugierde kalt über den Rücken fuhr. „Nun, wissen Sie’s denn nicht, die Emma ist ja deshalb aus Italien fort mit ihr, weil die schöne Gina dort ein Gegenstand des Grauens geworden war.“ „Was Sie sagen! Aber worum handelt sich’s eigentlich?“ fragte der Oberst.

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Zitationshilfe: Schubin, Ossip: Vollmondzauber. In: Engelhorns Allgemeine Romanbibliothek (Fünfzehnter Jahrgang. Band 18). 2. Bd. Stuttgart, 1899, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubin_vollmondzauber02_1899/55>, abgerufen am 23.11.2024.