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Schücking, Levin: Die Schwester. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 169–291. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Den Leo los, Herr, den Leo!

Aber der Herr hörte in seinem Eifer nicht. Leo setzte mit so gewaltigen Sprüngen den Berg hinan, daß er seinen weniger raschen Gebieter an der Schnur, die ihn fesselte, niederriß. Der Jäger fiel hart an den Grund. Als er sich wieder aufrichtete, fühlte er einen heftigen Schmerz am Fuße. Ich habe mir den Knöchel verstaucht, Bertram, sagte er und ergriff den Arm des Alten, um sich darauf zu stützen. Verdammt! Sie entgehen uns.

Laßt wenigstens den Leo ihnen nachsetzen!

Sie werden ihn erschießen!

Ihr habt Recht! Die Spitzbuben!

Nur voran -- es geht schon wieder -- nur voran!

Beide klimmten hastig empor. Der Jäger verbiß heroisch seinen Schmerz. Die Wand war hoch. Es verging eine gute Weile, bis sie oben waren. Hier dehnte sich eine weite, mit Haidekraut bewachsene Hochebene vor ihnen aus. Die Verfolgten liefen mit raschen Sprüngen über die Fläche und flüchteten einem Bauernhause zu, das am Rande derselben stand.

Sie wollen sich in dem Hofe verbergen, sagte keuchend der Forstmann. Bertram, eile du ihnen dorthin nach -- ich will rechts ab, ihnen voraus, an den Weg, der von diesem Hofe ins Thal führt, um sie dort zu erwarten. Biete die Leute im Hofe zur Hülfe auf!

Der Jäger eilte fort, rechts ab, während der

Den Leo los, Herr, den Leo!

Aber der Herr hörte in seinem Eifer nicht. Leo setzte mit so gewaltigen Sprüngen den Berg hinan, daß er seinen weniger raschen Gebieter an der Schnur, die ihn fesselte, niederriß. Der Jäger fiel hart an den Grund. Als er sich wieder aufrichtete, fühlte er einen heftigen Schmerz am Fuße. Ich habe mir den Knöchel verstaucht, Bertram, sagte er und ergriff den Arm des Alten, um sich darauf zu stützen. Verdammt! Sie entgehen uns.

Laßt wenigstens den Leo ihnen nachsetzen!

Sie werden ihn erschießen!

Ihr habt Recht! Die Spitzbuben!

Nur voran — es geht schon wieder — nur voran!

Beide klimmten hastig empor. Der Jäger verbiß heroisch seinen Schmerz. Die Wand war hoch. Es verging eine gute Weile, bis sie oben waren. Hier dehnte sich eine weite, mit Haidekraut bewachsene Hochebene vor ihnen aus. Die Verfolgten liefen mit raschen Sprüngen über die Fläche und flüchteten einem Bauernhause zu, das am Rande derselben stand.

Sie wollen sich in dem Hofe verbergen, sagte keuchend der Forstmann. Bertram, eile du ihnen dorthin nach — ich will rechts ab, ihnen voraus, an den Weg, der von diesem Hofe ins Thal führt, um sie dort zu erwarten. Biete die Leute im Hofe zur Hülfe auf!

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T11:53:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T11:53:40Z)

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Zitationshilfe: Schücking, Levin: Die Schwester. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 169–291. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schuecking_schwester_1910/10>, abgerufen am 21.11.2024.