bewohnt, das sich in vielen Dingen uner- schrocken mit der Natur selbst in Kampf ein- läßt, erfüllt das Herz mit Theilnehmung und freudigem Erstaunen. Jch bekenne, noch keine Reise mit so viel Vergnügen gemacht zu ha- ben, als diese Bergreise; und wenn ich jetzt wieder die Ebene mit Freudigkeit empfing, so lag derselben nicht Ueberdruß der Berge, sondern der natürliche Gefallen des menschli- chen Herzens an Abwechslung zum Grunde.
Von Volargine bis Verona (1 1/2 Post) führt der Weg durch eine Landschaft, die ei- nem großen, zusammenhängenden Garten gleicht. Pflanzungen von Maulbeerbäumen, oder von Ulmen und Ahorn, alleenweise ver- theilt, bedecken die Felder. Mächtige Wein- stöcke lehnen sich an diese Bäume und trei- ben Ranken, Blätter und Früchte bis in de- ren Kronen hinauf; von dort fallen sie her- ab und finden andere, die, wie sie, eines Anhalts bedürftig sind. Der Winzer nimmt sich ihrer an, fügt sie zusammen, und so ver-
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bewohnt, das ſich in vielen Dingen uner- ſchrocken mit der Natur ſelbſt in Kampf ein- laͤßt, erfuͤllt das Herz mit Theilnehmung und freudigem Erſtaunen. Jch bekenne, noch keine Reiſe mit ſo viel Vergnuͤgen gemacht zu ha- ben, als dieſe Bergreiſe; und wenn ich jetzt wieder die Ebene mit Freudigkeit empfing, ſo lag derſelben nicht Ueberdruß der Berge, ſondern der natuͤrliche Gefallen des menſchli- chen Herzens an Abwechslung zum Grunde.
Von Volargine bis Verona (1 ½ Poſt) fuͤhrt der Weg durch eine Landſchaft, die ei- nem großen, zuſammenhaͤngenden Garten gleicht. Pflanzungen von Maulbeerbaͤumen, oder von Ulmen und Ahorn, alleenweiſe ver- theilt, bedecken die Felder. Maͤchtige Wein- ſtoͤcke lehnen ſich an dieſe Baͤume und trei- ben Ranken, Blaͤtter und Fruͤchte bis in de- ren Kronen hinauf; von dort fallen ſie her- ab und finden andere, die, wie ſie, eines Anhalts beduͤrftig ſind. Der Winzer nimmt ſich ihrer an, fuͤgt ſie zuſammen, und ſo ver-
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bewohnt, das ſich in vielen Dingen uner-
ſchrocken mit der Natur ſelbſt in Kampf ein-
laͤßt, erfuͤllt das Herz mit Theilnehmung und
freudigem Erſtaunen. Jch bekenne, noch keine
Reiſe mit ſo viel Vergnuͤgen gemacht zu ha-
ben, als dieſe Bergreiſe; und wenn ich jetzt
wieder die Ebene mit Freudigkeit empfing,
ſo lag derſelben nicht Ueberdruß der Berge,
ſondern der natuͤrliche Gefallen des menſchli-
chen Herzens an Abwechslung zum Grunde.
Von Volargine bis Verona (1 ½ Poſt)
fuͤhrt der Weg durch eine Landſchaft, die ei-
nem großen, zuſammenhaͤngenden Garten
gleicht. Pflanzungen von Maulbeerbaͤumen,
oder von Ulmen und Ahorn, alleenweiſe ver-
theilt, bedecken die Felder. Maͤchtige Wein-
ſtoͤcke lehnen ſich an dieſe Baͤume und trei-
ben Ranken, Blaͤtter und Fruͤchte bis in de-
ren Kronen hinauf; von dort fallen ſie her-
ab und finden andere, die, wie ſie, eines
Anhalts beduͤrftig ſind. Der Winzer nimmt
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die "Neue Reise durch Italien" ist auch erschiene… [mehr]
Die "Neue Reise durch Italien" ist auch erschienen als 7. Heft der "Reise eines Livländers von Riga nach Warschau, durch Südpreußen, über Breslau [...] nach Bozen in Tyrol".
Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/75>, abgerufen am 26.06.2024.
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