Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

vinzen, für die Fremden, für die Damen und
für die Zuschauer aller Gattungen bequemer
und glänzender anzubringen. Der Papst ver-
setzte damals einen Heiligen vom 7ten May
auf den 3ten, warum hätte man das Lokal
der Feyerlichkeit nicht von St. Johann nach
Heiligen-Kreutz versetzen sollen?

Die beyden übrigen Pfarrkirchen zu
St. Andreas
(ehemals den Jesuiten gehö-
rig) und zu Unserer lieben Frauen, ste-
hen ebenfalls billig in der Reihe der neuern
und bessern Kirchen in Warschau.

Diese, mit den Kirchen der Klöster und
Konvente, unter denen noch einige ganz arti-
ge sind, z. B. die Kirche der Augustiner und
Karmeliterinnen in der Krakauer Vorstadt, er-
steigen die Anzahl von drei und dreißig. Noch
sind mehrere Privatkapellen vorhanden.

Mönche und Nonnen von fast jedem Orden
haben in Warschau festen Fuß gefaßt. Gutes
Auskommen haben sie alle, aber nützlich sind
ihrer nur zwey oder drey unter der Anzahl

vinzen, fuͤr die Fremden, fuͤr die Damen und
fuͤr die Zuſchauer aller Gattungen bequemer
und glaͤnzender anzubringen. Der Papſt ver-
ſetzte damals einen Heiligen vom 7ten May
auf den 3ten, warum haͤtte man das Lokal
der Feyerlichkeit nicht von St. Johann nach
Heiligen-Kreutz verſetzen ſollen?

Die beyden uͤbrigen Pfarrkirchen zu
St. Andreas
(ehemals den Jeſuiten gehoͤ-
rig) und zu Unſerer lieben Frauen, ſte-
hen ebenfalls billig in der Reihe der neuern
und beſſern Kirchen in Warſchau.

Dieſe, mit den Kirchen der Kloͤſter und
Konvente, unter denen noch einige ganz arti-
ge ſind, z. B. die Kirche der Auguſtiner und
Karmeliterinnen in der Krakauer Vorſtadt, er-
ſteigen die Anzahl von drei und dreißig. Noch
ſind mehrere Privatkapellen vorhanden.

Moͤnche und Nonnen von faſt jedem Orden
haben in Warſchau feſten Fuß gefaßt. Gutes
Auskommen haben ſie alle, aber nuͤtzlich ſind
ihrer nur zwey oder drey unter der Anzahl

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0125" n="107"/>
vinzen, fu&#x0364;r die Fremden, fu&#x0364;r die Damen und<lb/>
fu&#x0364;r die Zu&#x017F;chauer aller Gattungen bequemer<lb/>
und gla&#x0364;nzender anzubringen. Der Pap&#x017F;t ver-<lb/>
&#x017F;etzte damals einen Heiligen vom 7ten May<lb/>
auf den 3ten, warum ha&#x0364;tte man das Lokal<lb/>
der Feyerlichkeit nicht von <hi rendition="#g">St. Johann</hi> nach<lb/><hi rendition="#g">Heiligen-Kreutz</hi> ver&#x017F;etzen &#x017F;ollen?</p><lb/>
          <p>Die beyden u&#x0364;brigen <hi rendition="#g">Pfarrkirchen zu<lb/>
St. Andreas</hi> (ehemals den Je&#x017F;uiten geho&#x0364;-<lb/>
rig) und zu <hi rendition="#g">Un&#x017F;erer lieben Frauen</hi>, &#x017F;te-<lb/>
hen ebenfalls billig in der Reihe der neuern<lb/>
und be&#x017F;&#x017F;ern Kirchen in War&#x017F;chau.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;e, mit den Kirchen der Klo&#x0364;&#x017F;ter und<lb/>
Konvente, unter denen noch einige ganz arti-<lb/>
ge &#x017F;ind, z. B. die Kirche der Augu&#x017F;tiner und<lb/>
Karmeliterinnen in der Krakauer Vor&#x017F;tadt, er-<lb/>
&#x017F;teigen die Anzahl von drei und dreißig. Noch<lb/>
&#x017F;ind mehrere Privatkapellen vorhanden.</p><lb/>
          <p>Mo&#x0364;nche und Nonnen von fa&#x017F;t jedem Orden<lb/>
haben in War&#x017F;chau fe&#x017F;ten Fuß gefaßt. Gutes<lb/>
Auskommen haben &#x017F;ie alle, aber nu&#x0364;tzlich &#x017F;ind<lb/>
ihrer nur zwey oder drey unter der Anzahl<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[107/0125] vinzen, fuͤr die Fremden, fuͤr die Damen und fuͤr die Zuſchauer aller Gattungen bequemer und glaͤnzender anzubringen. Der Papſt ver- ſetzte damals einen Heiligen vom 7ten May auf den 3ten, warum haͤtte man das Lokal der Feyerlichkeit nicht von St. Johann nach Heiligen-Kreutz verſetzen ſollen? Die beyden uͤbrigen Pfarrkirchen zu St. Andreas (ehemals den Jeſuiten gehoͤ- rig) und zu Unſerer lieben Frauen, ſte- hen ebenfalls billig in der Reihe der neuern und beſſern Kirchen in Warſchau. Dieſe, mit den Kirchen der Kloͤſter und Konvente, unter denen noch einige ganz arti- ge ſind, z. B. die Kirche der Auguſtiner und Karmeliterinnen in der Krakauer Vorſtadt, er- ſteigen die Anzahl von drei und dreißig. Noch ſind mehrere Privatkapellen vorhanden. Moͤnche und Nonnen von faſt jedem Orden haben in Warſchau feſten Fuß gefaßt. Gutes Auskommen haben ſie alle, aber nuͤtzlich ſind ihrer nur zwey oder drey unter der Anzahl

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0101_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0101_1795/125
Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0101_1795/125>, abgerufen am 04.12.2024.